Graffiti of the Moment (Hinoki Kino)

graffiti of the moment

Egmont Manga (2017)
Taschenbuch, 194 Seiten, 7,50 EUR
ISBN: 978-3770493722

Genre: Coming-of-Age / Slice of Life


Klappentext

Seit seine Eltern bei einem Brand ums Leben gekommen sind, hat Kou panische Angst vor Feuer. Doch dann begegnet er auf einem Stadtfest Ginga, dem Zauberlehrling. Der kann Feuerwerk scheinbar durch Magie kontrollieren!.


Rezension

Nach einigen Jahren in der Großstadt ist Kou zurück in seine ländliche Heimat. Er hofft, endlich seine Feuerphobie überwinden zu können – unter dieser leidet er, seit seine Eltern und Schwester bei einem Brand ums Leben gekommen sind. Als er in der Schule während des Kochkurses wegen einer offenen Flamme zusammenbricht, erkennt Kou, dass sich seine Angst nicht so einfach besiegen lässt. Auf dem Maskenfest sieht er zum ersten Mal seit seiner Kindheit wieder ein großes Feuerwerk und erkennt, dass ihm dieses keine Angst macht. Im Gegenteil, Kou ist total begeistert und weckt damit das Interesse von Ginga, einem jungen Feuerwerksmeister. Die beiden sind sich vor vielen Jahren einmal begegnet und nun will Kou Ginga und seine Feuerwerksmagie näher kennenlernen …

Nach der Dystopie „NO. 6” erscheint mit “Graffiti of the Moment“ eine realistische Geschichte von Hinoki Kino, die darin ihre Begeisterung für Feuerwerke verarbeitet. Kou hat durch Feuer ein schweres Trauma erlitten, doch der Zauber von Silbercrysanthemen und Starmines lässt ihn seine Angst für kostbare Augenblicke vergessen. Dass Ginga die Choreografie der Explosionen scheinbar vorhersehen kann, fasziniert Kou zusätzlich, auch dann noch, als Ginga seine Gabe als Taschenspielertrick entlarvt. Die beiden sind durch die Liebe zum Feuerwerk verbunden und bereits im ersten Band spürt man, dass aus dieser Verbundenheit eine intensive Freundschaft entstehen kann.

Ginga ist ein ruhiger und geheimnisvoller Charakter, der an seiner Schule als einsamer Wolf gilt. Es kursieren allerhand Gerüchte über ihn, die es Kou erschweren, den jungen Mann wirklich kennenzulernen. Ginga interessiert sich wenig für andere Menschen und hält sich ganz an die anderen Feuerwerksmeister aus der Firma seines verschwundenen Vaters. Kou ist der erste Freund, den er mit nach Hause bringt, was die anderen Feuerwerker amüsiert zur Kenntnis nehmen. Zwar gibt sich Ginga meist unnahbar, doch da Kou ebenso begeistert von Feuerwerken ist, öffnet er sich langsam. Dabei gibt es auch in seiner Vergangenheit ungelöste Konflikte, zudem weiß er noch nichts von Kou’s Angst vor Feuer.

Wer „NO. 6” gelesen hat, wird den Zeichenstil von Hinoki Kino sofort wieder erkennen. Die Mangaka hat ein besonderes Talent, Gefühle über Mimik und Gestik zu transportieren und so liest sich „Graffiti of the Moment“ bereits im ersten Band sehr intensiv. Kous Begeisterung wird in seinen Augen sichtbar, zudem sind die Feuerwerke so schön gezeichnet, dass unweigerlich Sehnsucht aufkommt, selbst mal wieder eines anzuschauen. Die Einordnung als Shoujo des Verlags passt dabei nicht ganz, denn wie „No. 6“ ist „Graffiti of the Moment“ ein Manga für beide Geschlechter, auch wenn der sensible Erzähltstil eher weibliche Leser anspricht.


Fazit

”Graffiti of the Moment” ist ein wundervoller Manga über den Zauber von Feuerwerken und die Überwindung eines Traumas. Man spürt die Begeisterung fürs Thema auf jeder Seite und Kou und Ginga sind sehr sympathische, authentische Protagonisten, die man schnell ins Herz schließt. Einfühlsam erzählt und toll gezeichnet!


Pro und Contra

+ die Magie des Feuerwerks
+ Kou und Ginga sind supersympathisch
+ einfühlsam erzählt
+ tolle Charakterdesigns und Hintergründe

Wertung: sterne4.5

Handlung: 4/5
Charaktere: 5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 3,5/5


Rezension zu "NO. 6" (Band 1)

Rezension zu "NO. 6" (Band 2)

Tags: Slice of Life , Hinoki Kino