Black Widow Bd.2 – Eine Frau sieht Rot (Mark Waid, Chris Samnee)

Verlag: Panini; (August 2017)
Softcover: 136 Seiten; 16,99
ISBN-13: 978-3741603624

Genre: Superhelden


Klappentext

Die Erben der Schwarzen Witwen

Im Red Room wurde Natasha Romanoff für den KGB zur Spionin, Killerin und Black Widow ausgebildet. Jetzt möchte sie verhindern, dass andere Mädchen dasselbe durchleiden müssen wie sie und in einer neuen Schule ebenfalls zu eiskalten Auftragsmörderinnen gemacht werden. Doch Natashas Gegner sind skrupellos und absolut tödlich, während ihr einziger Verbündeter ein krimineller Telepath ist, der bis vor Kurzem noch dafür sorgte, dass das langjährige Avengers-Mitglied auf der schwarzen Liste von SHIELD landete. Außerdem mischen sich Natashas Ex Winter Soldier und der ehemalige Geheimdienstchef Nick Fury Sr. in den Kreuzzug ein, den Black Widow gegen ihre eigene Vergangenheit führt.

Der zweite finale Band der knallharten, grandios in Szene gesetzten Spionage-Geschichte von den Comic-Genies Mark Waid (AVENGERS) und Chris Samnee (THOR: DER MÄCHTIGE RÄCHER), dem preisgekröntem Dream-Team hinter DAREDEVIL.


Rezension

Black Widow hat beschlossen Anya und ihrer Mutter das Handwerk zu legen. Im sogenannten Dark Room bilden die beiden Frauen junge Mädchen zu Killern aus, die ihnen hörig sind. Da Natasha Romanoff ebenso von der Direktorin ausgebildet wurde und weiß, was das bedeutet, will sie versuchen die Mädchen zu retten. Aber dies wird kein leichtes Unterfangen. Die Direktorin begeht Selbstmord und Recluse kann ihr nicht sagen, wo die Mädchen sind. Allein Lion kann ihr helfen, aber bei dem ist fraglich, ob sie ihm wirklich trauen kann. So steht Black Widow erneut alleine und muss versuchen eine Katastrophe zu verhindern.

Chris Samnee und Mark Waid sind bekannt für ihre Arbeit an Daredevil, den sie über längere Zeit begleitet haben und dem sie durchaus die ein oder andere neue Seite abringen konnten. Ob das immer gelungen war, darüber ließe sich streiten, aber sie haben etwas gewagt. Nun haben sie sich Black Widow gewidmet und bereits mit dem zweiten Sammelband kommt ihre Geschichte über Natasha Romanoff zu einem Ende. Die Vorgängerserie beschäftigte sich mit Black Widow auf Solopfaden und die halten auch bei ihnen weiter an. Und so darf der Leser eine von ihrer Vergangenheit geplagte Superheldin sehen, die doch nichts weiter tun will, als für ihre Sünden zu büßen, indem sie anderen ihr eigenes Schicksal erspart. Dies zeigt sich, in dem sie sich in Recluse wie in einem dunklen Spiegel sieht. So wie ihre alte Freundin Anya hätte sie ebenso enden können. Und so ist der Kampf zwischen den beiden Frauen auch gleichzeitig der Kampf von Black Widows guter und schlechter Seite. Zusätzlich lässt Mark Waid Weeping Lion, ihren telepathischen Helfer, auftreten. Er will Rache und Black Widow eigentlich büßen lassen, hilft ihr aber zunächst, um ihr Vertrauen zu erlangen. Warum sie ihm vertraut, bleibt offen und ist der einzige Schwachpunkt in der Handlung, denn im Prinzip müsste Natasha Romanoff jederzeit mit einem Verrat seinerseits rechnen, tut dies aber seltsamerweise nicht und gibt ihm sogar die Möglichkeit sie zu töten. Ansonsten passt aber alles zusammen, auch wenn Winter Soldiers und Nick Furys Auftritt nur deswegen dabei ist, um alles etwas abzurunden und sich eines Gegners zu entledigen, wirklich notwendig sind sie aber nicht. Seltsamerweise kommt trotz der gut durchdachten Handlung kaum Spannung auf. Alles plätschert vor sich hin. Dies könnte daran liegen, dass Eine Frau sieht Rot arg episodenhaft aufgebaut ist und einen wirklichen inneren Zusammenhalt vermissen lässt. Die Geschichte springt von einem Ort und von einer Sequenz zur nächsten, ohne wirklich zu erklären, wie das alles nun zustande kommt. Jeweils ein paar Seiten mehr hätten der Handlung definitiv gut getan, um alles schlüssiger und logischer erscheinen zu lassen.

Chris Samnee bleibt seinem Stil treu und damit ist alles relativ flächig und grob angelegt. Gerade Gesichter sind kaum mehr als ein paar Striche, wenn sie nicht gerade im Vordergrund der Panels stehen. Details sind nicht unbedingt sein Sache. Dabei gelingen ihm hin und wieder dann doch ein paar richtig gut aussehende Bilder, nur können die nicht alles rausreißen. Gerade in Kampfszenen wird es bei seinem Stil schnell unübersichtlich. Dennoch weiß er zu überzeugen, und dass er einen ganz eigenen Zeichenstil hat, der leicht zu erkennen ist, ist nicht zu bestreiten. Wer ihn mag, wird mit Sicherheit nicht enttäuscht werden und für alle anderen ist er zumindest locker im oberen Durchschnitt der Marvelsuperhelden anzusiedeln.

Als Bonus sind drei Variantcover enthalten, mehr dann leider nicht. Die Einleitung gibt im weiteren einen guten Überblick über die Geschehnisse in Band 1 der aktuellen Black Widow-Reihe.


Fazit

Mark Waid und Chris Samnee erzählen eine gute Spionagegeschichte über Black Widow und ihre Vergangenheit. Sie gewinnen ihr zwar keine neuen Facetten ab, aber die Handlung ist durchaus interessant, nur etwas Spannung fehlt.


Pro & Contra

+ gute Grundhandlung
+ Black Widow trifft auf ihre Schöpferin

0 episodenhaft, dadurch sprunghaft und leidlich spannend
0 Auftritte von Winter Soldier und Nick Fury eigentlich überflüssig

Bewertung:

Handlung: 3,5/5
Charaktere: 3,5/5
Zeichnungen: 3,5/5
Lesespaß: 3,5/5
Preis/Leistung: 4/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln mit Black Widow:

Rezension zu Black Widow Bd.2
Rezension zu Black Widow Bd.3
Rezension zu Black Widow – Dunkle Rache
Rezension zu Black Widow – Tödliche Schwestern
Rezension zu Black Widow – Anthologie

Tags: Superhelden, Black Widow