Verlag: Panini; (Oktober 2017)
Gebundene Ausgabe: 436 Seiten; 34,99 €
ISBN-13: 978-3741605048
Genre: Superhelden
Klappentext
Die größten Helden der Comicwelt
In der Justice League haben sich die größten Superhelden von DC Comics zusammengeschlossen, um sich gemeinsam übermächtigen Gefahren zu stellen: Batman, Superman, Wonder Woman, Flash, Green Arrow und viele andere Superhelden des DC-Universums verteidigen in bombastischen Schlachten auf der Erde, im All oder in anderen Dimensionen die Menschheit und unsere Welt!
Diese Anthologie präsentiert einige der wichtigsten Storys der Justice League aus über fünf Jahrzehnten, geschrieben und gezeichnet von großen und legendären Comic-Künstlern. Der Band enthält zudem umfangreiches Bonusmaterial wie ein Who´s Who der Liga-Mitglieder und Pläne der Justice League-Hauptquartiere!
Rezension
Panini setzt die Reihe von DC-Anthologien mit der Justice League fort und bringt pünktlich zum Kinostart der vereinigten Superhelden einen dicken Band mit Geschichten aus allen Phasen der Justice League heraus. Von den Anfängen bis heute umspannen die Abenteuer alle Jahrzehnte seit dem ersten Auftritt des Teams. Die Jahre werden dabei in fünf Kapitel eingeteilt, die unterschiedlich viele Geschichten enthalten. Bezeichnenderweise ist der Teil mit dem Titel Slapstick-Liga nur mit einem Abenteuer vertreten. Die anderen Kapitel sind hingegen umfangreicher und erzeugen so ein recht gutes Bild von der Entwicklung des Teams.
Erster Teil – Die glorreichen Sieben
Die ursprüngliche Justice League steht in den beiden Geschichten des Kapitels im Mittelpunkt. Gleich in ihrem ersten Einsatz bekommen es Batman, Superman, Aquaman, Martian Manhunter, Wonder Woman, Flash und Green Lantern mit Starro, dem intergalaktischen Seestern, zu tun, der leicht andere Lebewesen unter seine Kontrolle bekommen kann. Während im Zweiten ein scheinbarer galaktischer Eroberer zu besiegen ist. Beide Geschichten sind zwar nicht erzählerische Glanzpunkte, sind aber allein dadurch bereits interessant, weil sie eben die Anfangszeit der Liga recht gut abbilden, in ihren Stärken und Schwächen. Sie können aber nicht verleugnen, in welcher Zeit sie entstanden sind. Die Figur des Snapper Carr zeigt dies recht gut und ist vielleicht eine der nervigsten, die je als Sidekick eines Superhelden aufgetaucht ist. Abgeschlossen wird das Kapitel mit einem Querschnitt des Hauptquartiers der Justice League, welches sich zu diesem Zeitpunkt noch auf der Erde befand.
Zweiter Teil – Die Satelliten-Ära
Nach so manchen Ereignissen musste die Justice League ihr bisheriges Hauptquartier verlassen und schuf ein neues im Weltall. Ein Satellit wurde nun der Hauptsitz. Nur eine der vielen Neuerungen, denn auch die Besetzung der Justice League hat sich über die Jahre verändert. In Phantom im Schatten und Wolf im Schafspelz, dem Auftaktzweiteiler dieses Kapitels, kommen dann auch gleich zwei neue Mitglieder hinzu, denen in der Handlung eine wichtige Rolle zukommt. Das Abenteuer ist recht unterhaltsam, aber nicht der ganz große Wurf.
Gleich das nächste lange Abenteuer führt dann zu einem Aufeinandertreffen der Justice League, der Justice Society von Erde-2 und den Helden der Erde-S. Treffen der JLA und der JSA fanden damals jährlich statt. Hier müssen sich die Heldengruppierungen einem wirklich motivierten und zerstörerischen Gegner stellen, der nichts anderes erreichen will, als die Vernichtung der Menschheit.
Das abschließende Abenteuer dieser Ära in diesem Sammelband stellt etwas besonderes dar. Anlässlich der 200. Ausgabe der JLA wurde die Gründung der JLA neu gezeichnet in einer Kurzfassung dargestellt, ehe es dann mit einer Geschichte losgeht, die sich auf 72 Seiten erstreckt und dabei auf den Ereignissen, die zur Gründung der JLA führten, aufbaut.
Dabei werden die Gründungsmitglieder von einer unbekannten Macht kontrolliert und die aktuelle JLA muss versuchen, sie aufzuhalten. Ein Unterfangen, welches praktisch aussichtslos ist. Jedoch stehen am Ende alle Seite an Seite. Eine entzweite Liga ist unterhaltsam und vor allem besser geschrieben als vieles zuvor. Dazu wurde die Geschichte von solchen Größen wie Jim Aparo und Joe Kubert gezeichnet.
Dritter Teil – Die Slapstick-Liga
Die Epoche, die in der Anthologie am Kürzesten kommt, ist die Zeit, in der die JLA mehr zu einer Sitcom verkam und extrem auf Humor setzte. Anfangs war der Weg erfolgreich, aber dann führte er doch zur Einstellung der Reihe. Immerhin hatte sie sich mit einem neuen Ansatz und jeder Menge neuer Helden in der Liga eine relativ lange Zeit halten können, bevor ihr dann der Witz abhanden kam.
Im Auftakt ist er aber vorhanden und so wird Wiedergeburt zu einer humorvollen Angelegenheit, welche insbesondere wegen Batman und Guy Gardner punktet. Der Gegner ist hier eher austauschbar.
Vierter Teil - Pantheon
Grant Morrison übernahm die Justice League und der sah die Superhelden als Götter und dementsprechend wurde es wieder epischer. Er griff auf die klassischen Mitglieder zurück. Superman ist in dieser Inkarnation der Justice League noch mit ganz neuen Kräften und Aussehen unterwegs. Eine Folge seines Todes und seiner anschließenden Rückkehr ins Leben.
In Die Frau der Zukunft treffen die Helden auf ihren alten Feind T.O.Morrow, der so ziemlich den gleichen Plan verfolgt, den er bereits in einer früheren Geschichte präsentierte, allerdings ist das Ende überraschender und bittersüß.
In Traumteam ist die JL zerstritten, Batman wurde ausgeschlossen, da er Pläne hatte, wie er gegen jedes einzelne Teammitglied vorgehen könnte. Die Liga ist also zerstritten und ein Angriff von Dr. Destiny fordert alles von ihnen. Die Geschichte ist hervorragend geschrieben und bietet mehr als nur einen neuen Blick auf die Justice League.
In Gestern, Heute, Morgen wird das Kapitel abgeschlossen. Hier stehen Batman, Superman und Wonder Woman im Mittelpunkt und ihre Beziehung zur Justice League, in der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft. Dabei war eine Vielzahl von Zeichnern verantwortlich, um die verschiedenen Epochen einzufangen.
Fünfter Teil – Neue Horizonte
Mit dem Neustart des DC-Universums 2011 wurde die Justice League ebenso erneuert. Geoff Johns nahm die ursprünglichen Gründungsmitglieder, ließ aber den Martian Manhunter aus und fügte stattdessen Cyborg hinzu. Zeichner Jim Lee unterstütze ihn dabei, ehe andere, wie Jason Fabok, Tony S. Daniel und Ivan Reis übernahmen.
Das Geheimnis von Cheetah beschäftigt sich hauptsächlich mit Superman und Wonder Woman, die kurz zuvor ein Paar wurden. Eine tiefgreifende Veränderung im DC-Universum, schließlich war Superman bis dahin immer mit Lois Lane zusammen. Als Gegner der Justice League tritt Cheetah in Erscheinung. Barbara Minerva war einst Wonder Womans Freundin und sie will sie nicht aufgeben, etwas, das nicht gerade einfach ist. Denn auf der Jagd nach Cheetah muss Wonder Woman etwas ungeheuerliches erfahren. Die Geschichte führt tief in den Dschungel und zu einem anderen Stamm der Amazonen. Eigentlich nur eine große Prügelei lebt Das Geheimnis von Cheetah vom Zusammenspiel der Charaktere und den Enthüllungen über einzelne Personen.
Die Geschichten bilden also die ganze Bandbreite ab, die das Heldenteam zu bieten hat. Naturgemäß sind die ersten Abenteuer noch nicht so ausgefeilt. Sowohl in der Erzählform als auch bei den Zeichnungen. Aber es ist interessant zu sehen, wie sich die Liga und Superheldencomics entwickelt haben.
Neben den Geschichten ist umfangreiches Bonusmaterial enthalten. Wie bei anderen Anthologien gibt es Kapiteleinleitungen und zu jeder Geschichte ein Vorwort, dazu Darstellungen der Hauptquartiere der Justice League und eine Übersicht über die Mitglieder der Liga und ihre Feinde.
Fazit
Wer sich einen Überblick über die Justice League verschaffen will, ist hier genau richtig. Die Justice League Anthologie bietet einen perfekten Zug durch ihre Geschichte und selbst die alten Geschichten machen in einem gewissen Rahmen heute immer noch Spaß.
Pro & Contra
+ alle Epochen der Justice League sind vertreten
+ umfangreiches Bonusmaterial
Bewertung:
Handlung: 4/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4/5
Literatopia-Links zu weiteren Titeln mit der Justice League:
Rezension zu Justice League of America: Rebirth Special
Rezension zu Justice League of America – Der kryptonische Gott
Literatopia-Links zu weiteren Anthologien aus dem DC-Universum:
Rezension zur Harley Quinn Anthologie
Rezension zur Joker Anthologie
Rezension zur Wonder Woman Anthologie
Rezension zur Superman Anthologie