FABYLON
der Verlag für das Fabelhafte feiert 30-jähriges Jubiläum.
Mit wenigen Mitteln, aber großem Engagement haben Uschi Zietsch-Jambor und Gerald Jambor vor dreißig Jahren den Fabylon-Verlag gegründet und sich zum Ziel gemacht, gute deutschsprachige Literatur des fantastischen Genres in ansprechender Optik zu präsentieren. Aus dem sich stets entwickelnden Programm möchte ich einiges herauspicken und Ihnen vor-stellen.
Viel Spaß dabei!
1987 wurde also der Fabylon-Verlag aus der Taufe gehoben.
Der erste Titel DER TRAUM DER WINTERSONNE von Uschi Zietsch erschien ein Jahr spä-ter.
Der Fantasyroman (160 Seiten) erzählt die Geschichte vom magischen Schachspiel, von Rigva, der mächtigen Königin und letzten Tochter der keltischen Göttin, von Eliesin, dem Sonnenadler; vor allem aber die Geschichte von Menwy, der Wintersonne, die zu einer gefahrvollen und my-thischen Quest aufbricht, um den verlorenen Traum ihres Landes wiederzufinden und Rigvas Bestimmung, drei Zaubermittel aus dem Feenland zu holen, zu erfüllen.
Die Handlung bietet die Neugestaltung einer großen irischen Legende, die den Leser in die alte Zeit versetzt, in der die Magie alltäglich war und Druiden, Hexen und Feen lebendige Gestalten waren. Eine Quest ist auch immer eine Suche nach sich selbst, eine Reise durch die Seele, und so wird Menwy am Ende eine große Wandlung durchleben.
Im selben Jahr erschien NEW YORK IST HIMMLISCH von Norbert Stöbe.
Weiter ging es 1989 mit HADES von Uschi Zietsch – eine moderne, jugendliche Erzählung, in der souverän die Realität mit skurrilen Elementen verbunden wird. Es zeigt sich, dass in der Unterwelt alles möglich ist, und dass es im Grunde genommen nicht viel dazu braucht, den rich-tigen Weg zu finden. Anschließend wird der Leser mit der Geschichte RATTENFEUER ins Mit-telalter entführt und erfährt mehr über die Vorfahren des Rattenkönigs und ein metaphorisch ins Märchenreich übertragenes dunkles Kapitel der menschlichen Geschichte.
1990 gab dann Uschi Zietsch die Fantastik-Anthologie 1999 ODER DER GEIST IN DER FLASCHE heraus. Die deutschen Autoren Birgit Nowiasz, Ronald W. Klemp, Karl Erich Lust, Iny Klocke & Elmar H. Wohlrath, Arndt Ellmer, Arthur Gordon Wolf, Myra Çakan, Achim Mehnert und Florian F. Marzin präsentierten darin Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in ungewöhnlichen Storys, in denen der Fantasie keine Grenzen gesetzt wurden, und bewiesen da-mit mühelos, dass gute Geschichten aus Deutschland keine Mangelware sind. Grafisch wurde der Band von Heidi Koch und Thomas Knip verschönt.
Weiter ging es dann mit diesen Titeln – bei denen es sich um eine Auswahl handelt, die ich Ihnen vorstellen möchte:
DER STERN DER GÖTTER
Uschi Zietsch
Roman / Fantasy / 1990
Taschenbuch, 230 Seiten
ISBN: 978-392707104-9
12.50 EUR
Die Geschichte eines faszinierenden, geheimnisumwitterten Mannes, der sich aus tiefstem Elend und bitterster Armut zum größten Kriegsherrn emporhebt und fanatisch den Kampf gegen den Beherrscher der Insel, einem mächtigen Druiden und echten Zauberer, aufnimmt. Er wird dabei von tapferen Männern und Frauen begleitet, die selbst dann noch an ihn glauben, als er nach seinem blutigen Sieg von Shyll, dem schrecklichen Widdergott, verflucht und in ein See-lengefängnis aus Grauen und Schmerzen gesperrt wird – denn für sie ist er der Befreier und neue Gott des Lichts.
Nach einem langen, qualvollen Weg kann er sich schließlich aus seinem Seelengefängnis befreien und das letzte Rätsel seiner Herkunft und Bestimmung lösen; und es kommt zur Begegnung und letzten Auseinandersetzung mit dem grausamen Gott – es ist der Kampf um den »Stern der Götter«, einem Zaubermittel, das nahezu unbegrenzte Macht verleiht ...
Ein großes Epos, in dem Begriffe wie Ehre und Rittertum nicht nur leere, abgegriffene Worte sind, voller Legenden um Magie, Drachen und Geheimnisse, in die selbst Götter verstrickt sind.
Dieser Band ist ein Teil der »Chroniken von Waldsee«
Das Jahr 2007 hielt für die Fabylon-Leser dann ein besonders »Schmankerl« bereit: Den Start der Serie SunQuest, die im Juni 2007 mit dem ersten Zyklus »Dies Cygni« startete – und im Jahre 2010 endete.
SunQuest war eine Abenteuerserie und bot eine Mischung aus Science Fiction und Fantasy, mit abwechslungsreichen fantastischen, skurrilen und bizarren Elementen in einem exotischen Am-biente.
Ebenfalls im Jahr 2007 startete auch die STERNENSAGA, die große SF-Saga von Ernst Vlcek.
Das Universum ist groß und voller Wunder.
Geschichtenerzähler bereisen sagenhafte, legendäre oder verloren geglaubte Welten, um Mythen und Geheimnissen auf die Spur zu kommen. Jeder von ihnen hat nur ein Ziel: Den großen Wett-kampf der Geschichtenerzähler zu gewinnen, in die Fußstapfen der legendären Gründerin zu treten und in der 10. Ausgabe der hochberühmten ANALECTA GALACTICA vertreten zu sein. Der Sieg verhilft zur Unsterblichkeit in den Hallen der Berühmtheiten.
Die Geschichten, denen die Legendensammler auf die Spur kommen, erweisen sich aber bald als viel zu groß, zerstörerisch oder Gefahr bringend, sodass sich die Teilnehmer am Ende nicht die Frage stellen müssen, wer die beste Legende zu bieten hat, sondern wer den Mut und die Skru-pellosigkeit aufbringt, Dinge zu offenbaren, die nicht offenbart werden sollten ...
Das größte Geheimnis aber gilt es erst noch aufzudecken: Der Ort Gulistan, wo das Treffen statt-findet, ist keineswegs so harmlos, wie es scheint.
Ein futuristisches, farbenprächtiges Märchen aus 1001 Nacht, erzählt an den Feuern des Kara-wanserail.
Ab 2011 legte der Fabylon-Verlag dann den Fokus auf die Reihenarbeit und startete eine umfangreiche Zusammenarbeit mit der Herausgeberin Alisha Bionda.
An den Start gingen sofort drei Reihen:
ARS LITTERAE
Die ARS LITTERAE bietet fantastische bis düster fantastische Lesekost & Dark Romance in Form von Anthologien, Novellensammlungen und Romanen.
Derzeit sind Band 7, 8,10 und 11 erhältlich - weitere neue Bände sind in Planung.
Aktuell erschienen ist die Gedenkanthologie AM ENDE DER REISE (Hrsg. Alisha Bion-da) zum Tod des Künstlers Crossvalley Smith.
Informationen über die einzelnen Bände der Reihe finden Sie hier:
http://www.literra.info/buecher/serien_reihen.php?id=345
Im Verbund mit der ARS LITTERAE steht die ARS AMORIS
Die ARS AMORIS entführt die Leser in eine düster-fantastische und kunstvoll verschönte Erotikwelt – in Form von Anthologien, Novellensammlungen und Romanen.
In dieser Reihe sind derzeit Band 6 & 7 erhältlich.
Informationen über die einzelnen Bände der Reihe finden Sie hier:
http://www.literra.info/buecher/serien_reihen.php?id=346
SEVEN FANCY
Frisch, frech, fetzig, fröhlich, flott, fantastisch, fabulös – das ist SEVEN FANCY
Die Reihe bietet Humor bis Satire in modernem Sprachgewand und ohne textliche Längen. Ob die Vampirin in High Heels, eine Werwölfin mit Tierhaarallergie und Frauenproblemen, ein munteres Trio, das um die Wette »klatscht« oder die schwarz-humorigen Geschichten eines ge-plagten Patienten ¬– und vieles mehr. Es sind die kleinen Dinge des Alltags, die von »DIR und MIR«, die diese Reihe auf frische Weise aufgreift und Ihnen Lesekost für »zwischendurch« be-schert. Ob im Flugzeug, am Strand, während der Mittagspause oder der Zugfahrt, hier werden Sie auf lockere Art unterhalten!
Band 2: LET’S TALK
Alisha Bionda, Modern Shorties – Juni 2010
Roman / Modern Shorties
Broschiert, 200 Seiten
ISBN: 978-392707148-3
Juni 2010, 14.90 EUR
Cover- und Innengrafiken: Gaby Hylla
Coverartwork: Atelier Bonzai
Ist Ihnen im Bus oder Flugzeug langweilig? Sitzen Sie in der Mittagspause lustlos herum? Wollen Sie zwischendurch einmal schmunzeln?
Oder sich kurz und knackig unterhalten lassen? Dann - »Let?s talk«!
Humorvolle, spritzige Shorties über ein Trio, das munter um die Wette »klatscht«- über Männer, Liebe und sonstige Dinge des Lebens.
Mit einem Vorwort von Tanya Carpenter & Melanie Stone.
Von den 45 Shorties sind 28 mit einer Entry-Grafik versehen.
LESEPROBE
„Weißt du schon das Neuste?” Jojo schiebt sich an mir vorbei in die Küche. Er grinst, als sein Blick auf die Kaffeebecher und den Ascher fällt. „Alles schon bereit”, sagt er zufrieden und lümmelt sich Sekunden später auf seinem angestammten Platz.
„Was soll ich wissen?”, läute ich den Abend ein. „Tim hat sich von Marion getrennt.” Das ist allerdings ein Hammer. Immerhin waren sie das Vorzeigepaar. „Weißt du warum sie sich getrennt haben?”, will ich wissen. Jojo nickt und spannt mich nicht lange auf die Folter. „Man munkelt, im Schlafzimmer sei tote Hose gewesen.” Ich bin baff. „Sooo?” Er mustert mich erstaunt. „Hast du ein Problem damit?”, zieht an der Zigarette und streckt die langen Beine von sich. „Nö. Aber ich muss das erstmal verdauen. Tim und Marion, wer hätte das gedacht?” Zu mehr bin ich erst einmal nicht in der Lage.
„Ich!”, behauptet Jojo großspurig. „Immerhin ist Tim schon seit Urzeiten mein Freund.” Das stimmt. „Als ich das letzte Mal bei ihnen gepennt habe, lief Marion in einem Frotteebademantel herum, der nicht gerade komm und nimm mich! schrie”, lässt er einen Chauviespruch los. Ich starre Jojo an. Ob ihm vielleicht das Gehirn in die Irokesenfrisur geschossen ist? „Warum müssen nur wir Frauen sexy aussehen? Ich erinnere mich, dass Tim in letzter Zeit nur noch im Jog-ginganzug herumgelaufen ist. Auch nicht gerade ein Aufzug, bei dem sich eine Frau nicht mehr halten kann. Hygiene ist seit Neustem auch ein Fremdwort für ihn. Bei seinem Mundgeruch ver-biegen sich die Bettpfosten und seine Hände sind so verschwitzt wie Godzillas Achselhöhlen.” Jojos Gesichtsausdruck zeigt deutlich, dass er sich gerade auf Tims Seite geschlagen hat. „Marion hat ganz schön zugelegt. Sie hat einen Hintern wie eine Kühltruhe bekommen und ihr Viererkinn ist auch nicht gerade die Krönung der Genüsse.” Typisch Mann, denke ich. „Tims Schwab-belbauch hat Marion sicher auch keine Gregorianischen Gesänge entlockt.” Wir stecken mitten im dicksten Streit. Ohne uns sonderlich anzustrengen. Ergreifen für Tim und Marion Partei. Dabei ist das völlig unnötig. Die beiden sind wie viele Auseinandergeliebte selbst für ihr Unglück verantwortlich. Sie haben im Laufe der Beziehung den Respekt voreinander verloren. Haben sich gehen lassen. Beide. Haben sich nicht mehr für den anderen aufgehübscht. Nicht interessant ge-macht. Haben beide insgeheim schon länger nach anderen Partnern Ausschau gehalten. Und da-bei die schlimmste Liebessünde begangen. Sie sind aus Gewohnheit zusammengeblieben. Weil’s bequem ist. All das schleudere ich Jojo an den Kopf. Er schweigt. Setzt eine betroffene Miene auf. Die hält sich aber nicht lange. Sein breites Grinsen gefällt mir schon besser. Das ist Jojo. „Wir sind klüger. Wir erhalten uns für unsere Liebsten interessant. Geben ihnen Rätsel auf”, behauptet er großspurig. Ich nicke. Vergesse für Sekunden, dass ich derzeit gar keinen Liebsten habe, dem ich Rätsel aufgeben kann. Aber allein der Gedanke zählt.
REZENSION
Mit LET´S TALK legt Herausgeberin Alisha Bionda den zweiten Band der peppig-bunten Reihe SEVEN FANCY vor, den sie zudem als Autorin selbst verfasst hat.
LET´S TALK führt, wie der Titel bereits vermuten lässt, in die Welt von Klatsch und Tratsch.
Menschen gibt es wie Sand am Meer. Die Welt ist voll davon - klein, groß, dick, dünn, hell, dunkel, männlich, weiblich - aber eines ist ihnen (fast) allen gemein: Sie beobachten, belauschen, belächeln und bereden einander.
Da geht es uns ganz genauso. Und auch Alisha Bionda macht hier keine Ausnahme. Im Gegen-teil, sie genießt diese Disziplin und teilt ihr Erlebnis umso lieber mit ihr vertrauten Personen. So stehen wahre Freunde und die Autorin höchstselbst Pate für die Hauptprotagonisten dieser mun-teren Stories.
Wir Leser dürfen uns an einem spritzigen Potpourri aus echtem Leben und kreativer Phantasie erfreuen und uns ein ums andere Mal wiedererkennen.
45 vielfältige Plots, die nach Belieben sowohl am Stück als auch je nach Gelegenheit einzeln gelesen werden können, bieten amüsante Unterhaltung.
Nach persönlichen Worten der Autorin, einem übersichtlichen Inhaltsverzeichnis, Widmung und Dank geben zunächst Tanya Carpenter und Melanie Stone einige Informationen zum Inhalt in ihrem gemeinsamen Vorwort preis.
Und dann geht es auch schon los - LET´S TALK …
Rund um den AMTSSCHIMMEL lernen wir Kollegin Susan und den frechen Punk Jojo kennen. Herr Müller, ob in String-Tanga oder Boxer-Shorts, kann getrost ignoriert werden. Susan ist quasi das genaue Gegenteil der Ich-Erzählerin. Doch wie heißt es schön: Gegensätze ziehen sich an. Eine sehr gute Freundschaft entsteht.
Die beweist sich auch in zahlreichen Tipps, wie zum Beispiel ‚Cellulite den Kampf angesagt!’ Doch die erste Trainingsstunde als GLITZERKLÖSSCHEN im Fitness-Studio endet im Desas-ter. Egal! Trotz Eieruhrfigur schmeckt die Kalorienbombe immer wieder gut, und WIE GUT … Was nützt es schließlich, auf die Figur zu achten, wenn sich der anvisierte MACHO ohnehin nur als uninteressanter, durchschnittlicher Jammerlappen entpuppt?!
Susan schlägt einen Besuch im Tierheim vor. Ein Kater gegen Einsamkeit im Single-Dasein. Gesagt, getan. Fragt sich nur, wer hier wen erwählt. Nichtsdestotrotz hat zu Hause nun SHANDRA die Hosen an. Vielleicht klappt es im Tierreich besser mit der Männerwahl …
Männerprobleme haben allerdings auch andere. Selbst wenn sie es nicht wissen oder nicht wahr haben wollen. Für Freundin Angie jedenfalls heißt es nun JUST MARRIED.
Es ist aber auch wie verhext mit dem vermeintlich starken Geschlecht. Selbst Wolfgang, der Mann aus vergangenen Tagen, schafft es auch heute noch, das mutige Löwenherz in ein schwa-ches HASENHERZ zu verwandeln.
Linda, das Maß aller Dinge ist ebenso ein Gegensatz wie Susan. Dabei wird es aber auch bleiben, denn die SCHICKERIA ist eben eine Welt für sich.
Gut, dass hingegen auf Susan Verlass ist. Wenn man sich unglücklich in den FROSCHKÖNIG verliebt, sollte man besser auf ihre Worte hören. Sonst verliert das Märchen im Alltag seinen Zauber.
Während Susan mit ihrer besseren Hälfte kuschelt und Jojo seine aktuelle Eroberung genießt, gestalten sich die Single-Abende trotz Kater besonders einsam. Eine Affäre muss her! SAFER SEX versteht sich. Noch sicherer ist natürlich gar kein Sex …
Wenn schon kein Mann, dann wenigstens ein JAGUARE-TYPE-CABRIO. Doch wenn DAS TRAUMAUTO nicht dem Traummann gehört, ist auch hier kein Land in Sicht.
Wenigstens der Kater demonstriert an seinem MORDTAG, wer der Herr im Hause ist.
Vielleicht wäre ein FACELIFTING der Garant gegen das Älterwerden und für den Erfolg beim männlichen Geschlecht?
Auch Michael entpuppt sich lediglich als GELIEBTER SCHUFT, der die Goldene Gans zum Schröpfen sucht. Schade, wieder nichts!
Doch bevor sämtliche Hoffnungen auf immer und ewig dahinschwinden kommt Ben, der LADYKILLER schlechthin. Ein Macho wie er im Buche steht. Männlich, attraktiv, das Ziel ge-nau vor den Augen. Leider heißt das Ziel Jojo …
Zurück zum Schwarzgelockten aus der Lieblingssoap. Sichtlich EINGESEIFT lässt sich dieses Verhältnis wenigstens ohne Reue genießen.
Abwechslung bietet ein Abend bei Medium Doreen. Doch die SÉANCE erweist sich als Hokus-pokus mit Weihrauch. Dennoch fühlt man sich plötzlich nicht mehr allein …?
Möglicherweise hilft ein Wechsel der Haarfarbe. Ob man als blondierter MÄNNERTRAUM bessere Chancen hat?
Probleme gibt es auch an anderer Stelle. Selbst mit Mann im Haus kann einem eine ausgefeilte ALLERGIE gehörig die Suppe verhageln.
Manch Frau hat gar keinen Mann, andere hingegen gleich zwei. Überraschend, dass selbst die überaus korrekte Susan es mit der TREUE nicht so genau nimmt.
Nichtsdestotrotz steht nun ein Konzert an. Den Spaß wird nicht einmal Verena, eine jener ZEITDIEBE, mit ihren Möchtegern-Problemen vereiteln. Freundschaft ist gut, Campino ist besser!
Angie entwickelt sich zu einer spezielle Freundin. Sie führt ein gänzlich anderes Dasein. Man lebt sich auseinander. Vorbei ist´s mit der HERZENSFREUNDIN.
Eine Tür schließt sich, eine andere wird geöffnet … Biggi, ein ähnliches Exemplar wie Linda. Die Elite der Gesellschaft - oder in anderen Worten: SNOBS UND ANDERE ÄRGERNISSE.
Dann doch lieber einen fröhlich-bunten ÖKOGARTEN mit allerhand Getier und ein Schwätzchen mit der SPIEGELFRAU. Oder aber mit Susan, über die PUBERTÄT und die Ge-heimnisse des Lebens …
Ob NACHTAKTIV oder tags beim Training, ein neuer Schwarm ist nötig. Ville Valo von HIM ist ein geeigneter Kandidat.
Und auch zu Zeiten, in denen weit und breit kein Liebster in Sicht ist, schadet es nicht, ein LIEBESREZEPT in der Schublade zu haben.
Zeit für einen weiteren Vierbeiner, der die einsamen Spaziergänge bereichert. Nach kurzer Un-entschlossenheit fällt die Wahl auf JAMILA, die schöne Windhündin. Mit ihren rehbraunen Au-gen bestimmt sie fortan den Tagesablauf.
Andere Kontakte sind ebenso wichtig für das Seelenheil. Dank Internet so leicht wie nie. Selbst der schlimmste Tag ist gerettet, wenn es wieder heißt MAIL VON …
Es existieren natürlich noch weitere Optionen, den Tag zu gestalten. Zum Beispiel im KAUFRAUSCH. Geeignet für Un-Tage und Hoch-Tage. Nutznießer finden sich immer. Nur TROLLS UND ANDERE UNMENSCHEN gehören sicher nicht dazu.
Vom CATWALK zur COUCHPOTATOE ist der Weg nicht weit, allerdings ist nicht jeder gleichermaßen hierzu geeignet.
Oftmals ist ein Tapetenwechsel sinnvoll, um den Weg zur inneren Ruhe zu beschreiten. BOXENSTOPP MALLORCA - Die Sonne geht auf!
Neues Heim in weiter Ferne schützt jedoch vor HORRORBESUCH nicht. Schon gar nicht, wenn Frau ihn selbst ins Haus holt. Beatrix, Be, hat leider wenig Anteilnahme an der Freude anderer, und so wird das Haus am Meer schnell zum Graus´ am Meer. Schlimmer sind nicht einmal die HONIGSÜSSEN.
Gut, wenn sich eine neue Bekanntschaft ergibt. Besser noch gleich zwei, wie im Falle der TWINS Tina und Isa.
Aber auch die neue Existenz entbehrt der zweiten Hälfte an der Seite. Da wirkt DIE SAHNE-STIMME eines netten Freundes wie Balsam auf der Seele.
Ansonsten hält das INSELLEBEN alles bereit, was das Herz begehrt. Das Normalo-Leben im Normalo-Haus bietet weit mehr, als jede erdenkliche PARTYTIME in Dekadenz.
DER ERRÖTENDE sorgt schüchtern für das Sahnehäubchen. Ganz unverbindlich für eine ge-wisse Zeit …
Ob Traumjob oder TSUNAMI, auf die INNERE HEIMKEHR kommt es schlussendlich an. Und die ermöglicht nur der Richtige, der Einzige, den zu finden es gilt.
Wohl derjenigen, der dieses Glück zuteil wird!
Alisha Bionda gibt ihre Geschichten in erster Person Singular wieder und schafft damit eine unmittelbare Nähe zum Leser. Obwohl nicht jede Erzählung autobiografischer Natur ist, ist eine gewisse Realitätsnähe nicht von der Hand zu weisen. Die Thematik der unterschiedlichen Bei-träge spiegelt das Zeitgeschehen optimal wider. Von Figurproblemen, über Männer, bis zum Wahrheitsgehalt von Freundschaften und den kleinen Sorgen des Alltags ist alles vertreten, was die typische Frau von heute beschäftigt.
In lockerem Stil und moderner Sprache schreibt die Autorin frei von der Leber weg.
Facettenreich und auf den Punkt gebracht erlebt der Leser amüsante Unterhaltung zwischen Ernsthaftigkeit und Augenzwinkern.
Optisch sorgt einmal mehr Gaby Hylla für Highlights. Neben der Covergrafik setzt sie Vorwort und 28 Episoden dreidimensional um. Das größere Format der Broschur kommt dem Augen-schmaus hierbei zweifelsohne zugute.
Kleine florale Elemente dienen als hübsche Szenentrenner.
Für das kontinuierliche Reihenlayout zeichnet das Atelier Bonzai verantwortlich. Papier und Druck sind tadellos.
Im Anhang folgen Nachwort und Hintergründe zu Alisha Bionda und Gaby Hylla.
FAZIT
Der Ernst des Lebens in fröhlich-frecher Verpackung!
Alisha Bionda schreibt vom Leben wie ihr der Schnabel gewachsen ist und trifft dabei so man-chen Nagel unfehlbar auf den Kopf.
LET´S TALK - Kurzweiliger Lesespaß für jede Gelegenheit!
15. Jul. 2010 - Patricia Merkel
Jüngst erschien in der SEVEN FANCY folgender Episodenroman von Rebecca Hohlbein:
FAST NICHTS ALS DIE WAHRHEIT: DAS RONDELL DES GRAUENS
Covergestaltung: Atelier Bonzai
SEVEN FANCY: Band 6
Taschenbuch, 232 Seiten
ISBN: 978-394357095-3
September 2017, 14.90 EUR
Helga, selbsternannte Alleinherrscherin und Gottkönigin über einen friedlichen kleinen Ort irgendwo in Deutschland, treibt ihr Umfeld tagtäglich einen Zoll tiefer in die an Wahnsinn gren-zende Verzweiflung – insbesondere die Ich-Erzählerin, eine junge Schriftstellerin, die sich zudem mit zwei eigenwilligen Kindern, einem volljährigen Findelkind und der unerwünschten Hochzeit ihres Bruders herumschlagen muss.
Mit einer ordentlichen Portion Ironie schildert Rebecca Hohlbein voller Witz und Charme den alltäglichen Irrsinn ihrer literarischen Heldin auf dem Weg zur Einsicht: Jeder sollte eine Helga haben!
LESEPROBE
Meine erste Nacht ohne Phil verläuft fiebrig-feucht. Was Herr Dr. Suleyman als banale spastische Bronchitis abgetan hat, erweist sich als Cholerapestmalariaschweinegrippe mit schwerer Dioxinvergiftung. Jedenfalls fühlt es sich für mich so an und ich bin wirklich kein Sensibelchen. Nun aber leide ich. Der H5N1-Hühnergrippevogelpest-Beschissenfühlvirus fällt im Laufe des Abends mit aller Macht über mich her und hat mich auch am Morgen noch fest im Griff. Vor dem Frühstück verleihen meine Kinder mir den Titel Sterbender Schwan, ehe sie sich mit Kakao und Käsebrötchen bewirten lassen und in die Schule verschwinden. Ungeachtet der Tatsache, dass es das letzte Mal sein könnte, dass wir einander in die Arme schließen, verläuft der Abschied routiniert und ohne größere Umstände. Als der Tisch wieder abgeräumt ist, schleppe ich mich zum geschätzt zehnten Mal innerhalb der letzten fünf Stunden ins Bad, denn das allerschlimmste am Kranksein ist nicht etwa der zähflüssige, nach Verwesung schmeckende Schleim, der Hals und Nase verklebt, das Hämmern in den Schläfen, das einen doppelten Schädelbasisbruch vermuten ließe, wenn ich es nicht besser wüsste, oder aber der Schüttelfrost, der nicht übler ausfallen könnte, fläzte ich mich nackt in einen Eiskübel auf der Zugspitze, nein: Das Schlimmste ist der Gestank. Ich bekomme ihn einfach nicht weg. Selbst, nachdem ich eine Handvoll Wildrosencremeseife allein in meinem Gesicht verschmiert und mit literweise Wasser wieder abgespült habe, kann ich das Elend noch riechen. So kapituliere ich einmal mehr vor dem stinkenden Schweiß, krieche auf allen vieren zum Kleiderschrank und schlüpfe in einen frischen Schlafanzug. Als ich mein Federbett unter Aufbringung der letzten Kraftreserven ins Erdge-schoss gewuchtet und mich sowohl darin als auch in sämtlichen Kuscheldecken, die ich im Wohnzimmer finden konnte, eingewickelt habe, riecht der neue Schlafanzug schon wieder nach Elend, Tod und Verderben. Selbst das Sofakissen, in das ich erschöpft eintauche, nimmt schnell eine süßliche Note von Verwesung an. Aber ich fühle mich zu kraftlos, um neue Bezüge herbei-zuschaffen. Darum greife ich träge nach der Fernbedienung, schalte den Fernseher ein und sehe mich prompt mit einem Werbespot konfrontiert, in dem ein Kräuterbonbonhersteller für eine brandneue Sorte komprimierten Zuckers wirbt: RICK Hustensirup gegen Reizhusten mit Honig. Aha, denke ich. Mehr nicht. Auch mein Gehirn leidet schwer unter meiner vielleicht tödlichen, bakteriellen Virusinfektion mit bronchitischer Spastik. Ich huste herzhaft, schalte um und robbe in mein Federbett gewickelt zur Tür, wie eine übergewichtige, halb verpuppte Raupe, denn es hat geklingelt. „Ach du liebes bisschen!“, entfährt es Sabine, als sie zu mir hinabblickt. „So schlimm?“ Sie deutet entschuldigend auf den gelben Zettel, der noch immer gut sichtbar an meiner Tür klebt. „Ich dachte, das wäre ein Scherz. Gut, dass ich mir nicht sicher war und nach-gesehen habe.“ Sie beugt sich mitleidig zu mir herunter und hilft mir auf die Füße, wo ich aber nicht lange bleibe, weil ich prompt über den Bettbezug stolpere, der sich hinterlistig um meinen linken Fuß gewickelt hat. Der Länge nach schlage ich hin.
„Oje.“ Sabine verfrachtet mich mit unerwarteter Kraft zurück aufs Sofa. Ich unterstütze sie nur geringfügig und gebe dabei seltsame, mitleiderregende Geräusche von mir. „Dich hat’s aber ganz schön erwischt, was?“, stellt sie fest. Sie tätschelt mir den Hinterkopf, was sich anfühlt, als ob sie meinen Schädel mit einem Vorschlaghammer malträtiere, und drückt mir die Fernbedienung in die Hand, ehe sie in die Küche rauscht, um Tee aufzusetzen. „Wo ist denn der Phil?“, klingt es zwischen reichlich Geklapper und Geschepper zu mir hindurch. Meine Ohren drehen sich spontan nach innen und verstopfen meine Gehörgänge, sodass ich Sabine nur noch gedämpft verstehen kann.
„Ausgesetzt“, erkläre ich knapp. „Gut so“, lässt Sabine erleichtert verlauten. „Aber weißt du: Ich hab wirklich gedacht, das mit der Arbeitsunfähigkeitsbescheinung ist nur so ein Trick von dir, um dir ons Helga von der Backe zu halten. Warum hast du nicht angerufen und gesagt, dass du krank bist? Ich hätte schon viel früher kommen können. Sind die Jungs schon in der Schule?“
Ich nicke schwach und drücke eine Taste auf der Fernbedienung. „Das einundzwanzigjährige Mordopfer war drogensüchtig“, berichtet eine düstere Stimme aus dem Off, während ein Poli-zeifoto von einem blassen Jugendlichen eingeblendet wird, der mit einer eigenwilligen Art von müdem Trotz in die Linse schaut. „Aber das war nicht immer so ...“
„Na, Gott sei Dank“, murmle ich schlotternd in mich hinein. Sabine kommt zurück und reicht mir ein Wasserglas, in dem sich irgendeine große, weiße Brausetablette sprudelnd auflöst. „Ich sag doch, du hättest früher Bescheid sagen können“, meint sie tadelnd. Selbst im Vorwurf klingt ihre Stimme noch mütterlich sanft. Einmal mehr stelle ich fest, dass sie, wenn ich ganz ehrlich zu mir bin, das Beste ist, was meinem cholerischen Bruder Jan überhaupt passieren konnte. Sabine ist einfach toll. Sie ist immer nett und ruhig und hilfsbereit. Und wenn es dem Ziel dienlich ist, zerschlägt sie Jan lächelnd einen Teller auf dem Kopf. Er braucht das manchmal. „Das meine ich nicht.“ Ich exe mein Glas Irgendwas. „Ich meine: Stell dir mal vor, das wäre immer so gewesen. Der Vater im Kreißsaal, total aufgeregt: Und, was ist es? Ein Junge oder ein Mädchen? Darauf die Hebamme bestürzt: ein Junkie. Das wäre ja auch heftig, oder? Aber so war es wohl doch nicht.“
Über Sabines Nasenwurzel bildet sich eine tiefe Kummerfalte. Sie fühlt meine Stirn mit ihrem Handrücken. „Du hast wirklich Fieber“, stellt sie fest, als hätten mein Anblick und der Duft von Rindskadaver, der mich umweht, auch nur den geringsten Zweifel daran gelassen. „Weißt du.“ Sie seufzt, während ich weiterzappe und sie den Tee aus der Küche holt. „Ehrlich gesagt habe ich gar nicht wegen des gelben Scheins geklingelt. Eigentlich wollte ich dich fragen, ob du Lust hast, mit mir nach Unterwäsche zu gucken.“
„Unterwäsche“, wiederhole ich unter Schmerzen im Hals, im Kopf und in der Seele sowieso. Der Fernseher empfiehlt mir erneut RICK Hustensirup gegen Reizhusten mit Honig. Das Zeug muss der Brüller sein. „Kannst du mir mein Handy vom Schreibtisch holen? Danke“, krächze ich. Sa-bine macht’s und vertieft dabei das Wäschethema: „Nicht unbedingt heute. Ich meine für die Hochzeit“, erklärt sie. „Mit der Helga wollte ich das nicht auch noch machen. Außerdem wäre es nett, wenn du dich so ein bis zwei Tage vor der Trauung um den Kuchen kümmern würdest. Du backst ja so toll und wir brauchen dann wohl doch eine größere Menge.“
Ich rufe die Telefonauskunft an und lasse mich mit der Verbraucherhotline der Firma RICK ver-binden.
„Entschuldigen Sie bitte, ich hätte da mal ne Frage“, huste ich in den Hörer, als sich eine freund-liche Kundenberaterin meldet. „Diesen Reizhusten mit Honig, für den Sie da immer werben – wo kriege ich den her? Könnte ich den gegen meinen eintauschen? Meiner ist ekelhaft.“ „Wie bitte?“, meint die Kundenberaterin verständnislos. Verständnislos ist auch Sabines Blick, der nun ganz und gar nicht mehr mütterlich an mir haftet. Ich blende das aus. „Ich habe beim Tropeninstitut angerufen“, erkläre ich der Kundenberaterin. „Weil man mir beim Gesundheitsamt gesagt hat, dass Reizhusten mit Honig was Exotisches sein muss. Die konnten mir allerdings auch nicht helfen. Woher also kriege ich so was?“
Sabine nimmt mir das Handy ab und unterbricht das Gespräch. „So geht das nicht“, sagt sie streng. „Ich weiß, es ist ein blöder Zeitpunkt, weil du krank bist. Aber du kannst unsere Hochzeit nicht einfach ausblenden, weil sie dir nicht in den Kram passt.“
„Mach ich doch gar nicht“, behaupte ich und muss mich um den verschnupften Tonfall nicht einmal bemühen. „Das kann nicht dein Ernst sein, Sandy!“, kreischt eine dicke Mutter ihre nicht schlankere fünfzehnjährige Tochter an, die ihr verlegen ihr heimlich geborenes Baby präsentiert. „Vielleicht ist es ihr Klaus“, kommentiere ich müde. „Oder ihr Jeremy-Pascal.“
Sabine verzichtet darauf, mir die Fernbedienung abzunehmen, sondern drückt gleich den für mich unerreichbaren roten Knopf unten links an der Glotze. „Ob es dir passt oder nicht“, sagt sie noch immer ruhig, aber mit in die Hüften gestemmten Fäusten. „Dein Bruder und ich werden heiraten. Und zwar nicht nur fürs Finanzamt. Und weißt du, was ich jetzt mache?“
Ich schüttle schwach den Kopf. Sabine überfordert mich. Massiv.
„Ich gehe jetzt nach Hause“, beschließt Sabine. „Ich komme erst zurück, wenn du zumindest mir nachträglich zur Verlobung gratuliert hast. Das schaffst du, selbst wenn du ein bisschen erkältet bist.“
Ich versuche mit den Schultern zu zucken, aber es sieht wohl bloß wie eine unbewusste Muskel-kontraktion aus.
„Und die Fernbedienung nehme ich mit“, entscheidet Sabine, macht’s und rauscht zur Tür hinaus, noch ehe ich auf die Füße springen und ihr ein empörtes „Hey!“ nachrufen kann. Sekundenlang starre ich ungläubig auf die Haustür, die Sabine hinter sich zugeschlagen hat. Habe ich sie gerade noch insgeheim für ihre konsequent-ruhige Art gelobt? Blöde Kuh! Resignierend lasse ich mich zurück in die Kissen sinken und greife nach meinem Handy. „Einen schönen guten ... hatschi!“ Ich niese gegen den Hörer. „Könnten Sie mich bitte mit der RICK Kundenberatung verbinden?“
Informationen über die einzelnen Bände der Reihe finden Sie hier:
http://www.literra.info/buecher/serien_reihen.php?id=347
Auch erste Infos über den geplanten Episodenroman CATS IN HIGH HEELS von Tanya Carpenter.
Im Jahr 2012 gingen dann zwei weitere Reihen unter der Herausgabe von Alisha Bionda im Fabylon-Verlag an den Start:
MEISTERDETEKTIVE
Diese Reihe bietet Krimis (Romane und Kurzgeschichtensammlungen) rund um „Meister-detektive“ - vorrangig Sherlock Holmes.
Jeder Titel ist mit Innengrafiken oder Illustrationen versehen. Die Bände bieten also auch optisch Meisterliches.
Die Buchumschlagsgestaltung bestreitet das Atelier Bonzai, von dem auch das Logo stammt.
Als Opener und auch zum 125ten Jahrestag von Sherlock Holmes gab es als Schmankerl zum Start gleich drei Bände.
Informationen über die einzelnen Bände der Reihe finden Sie hier:
http://www.literra.info/buecher/serien_reihen.php?id=660
STEAMPUNK
Steampunk, Steamfantasy, Teslapunk
SteamPunk bietet den Lesern künstlerisch gestaltete Romane (auch Kurzromane) und Kurzgeschichtensammlungen im viktorianischen London.
Besonderheit dieses Reihenstarts war ebenfalls, dass Steampunk nicht mit einem Band auf den Mark strebte, sondern mit zwei Anthologien.
Informationen über die einzelnen Bände der Reihe finden Sie hier:
http://www.literra.info/buecher/serien_reihen.php?id=645
Das Jahr 2013 hielt für die Fans von Uschi Zietsch ein besonderes Projekt bereit:
DIE CHRONIKEN VON WALDSEE - GESAMTAUSGABE
Uschi Zietsch
Roman / Fantasy
Covergrafik: Timo Kümmel
Innengrafiken: Timo Kümmel
Fester Einband, 1300 Seiten
ISBN: 978-392707188-9
März 2013, 45.00 EUR
Bisher über 50.000 Gesamtauflage Print/eBook seit Erstveröffentlichung!
Erweiterte, limitierte Luxusausgabe mit 12 farbigen Illustrationen, Glossar und vielen Anhängen.
Vor langer Zeit wurde ein magisches Artefakt gefunden, das ungeheure Kräfte birgt. Nur der Zwiegespaltene, so heißt es, kann es aktivieren - doch niemand weiß, was dann geschieht. Trotzdem wollen verschiedene Seiten und Völker das Artefakt für sich beanspruchen, und der jahrtausendelange Kampf darum entbrennt. In einer zerstörerischen Schlacht zerbricht das Arte-fakt in sieben Teile. Sechs Teile werden durch einen Sturm davongewirbelt und finden Hüter. Der siebte Splitter geht verloren. Doch das beendet den Kampf keineswegs, und auch die Suche nach dem Zwiegespaltenen wird fortgesetzt. Wer mag es sein? Wird er die Kräfte zum Guten oder zum Schlechten verwenden?
Der zwanzigjährige Rowarn ist im abgeschiedenen Tal Inniu bei Zieheltern, den zentaurenartigen Velerii aufgewachsen. Die Ereignisse überschlagen sich, als Rowarns beschauliche Welt durch grausige Morde an jungen Mädchen erschüttert wird – und zudem aus einem Land jenseits des Gebirges eine Schar Ritter auftaucht, die Rekruten für den Kampf um das Artefakt anwerben will.
Rowarns erste Prüfung liegt in der Aufklärung der Mädchenmorde, denn so wie es aussieht, ist er aufgrund seiner Vergangenheit daran beteiligt. Und damit treibt er sich selbst in die Geschichte. Aus Rachedurst wird er schließlich den Rittern folgen, denn er erfährt, wer seine Mutter ist, dass er bald zu ihr reisen sollte - aber dass sie von einem Dämon ermordet wurde. Doch nach und nach muss Rowarn erkennen, dass sein Anteil am Kampf um das Artefakt weitaus bedeutender ist, und Rache nur zweitrangig.
Rowarn betritt freie Häuser, in denen die Türen nicht immer zu denselben Orten führen, durch-quert wandernde Wälder und taucht in verzauberte Quellen.
Er begegnet auf seiner langen Reise vielen Wesen: Dem Fürsten Ohneland, der Lady Morgenlied, dem Kriegskönig und Poeten der Zwerge, dem Roten Dämon, dem Einäugigen, dem Schat-tenluchs, Zwielichtgängern und Mondwandlern - und dem Visionenritter, einer Legende aus alter Zeit, den man auch den Waldlöwen nennt, der Letzte seines Ordens. Und dann sind da noch Nachtfeuer ... und irgendwo der Zwiegespaltene.
»Ein großartiges Fantasy-Abenteuer, dem man sich bereits nach den ersten Seiten nicht mehr entziehen kann.« Lies-und-lausch.de
DIE CHRONIKEN VON WALDSEE 4: NAURAKA – VOLK DER TIEFE
Uschi Zietsch
Roman / Fantasy
Fester Einband, 504 Seiten
ISBN: 978-3-927071-63
Februar 2015, 22.50 EUR
Farbig illustriert, Schutzumschlag
Tausend Jahre nach dem Krieg um das Tabernakel erinnert sich kaum jemand mehr an das uralte magische Volk der Nauraka, das nur noch in geringer Zahl verborgen in der Tiefe des Meeres lebt. Seit die Königssippe das Meer verlassen hat, herrscht ein Hochfürst über die weit verstreut lebenden Sippen, die nur selten Kontakt zueinander haben.
Prinz Erenwin und seine Schwester Lurdèa entstammen dieser fürstlichen Sippe und wachsen unter strengen Regeln und Traditionen auf. Vor allem Erenwin leidet darunter, ist er doch der ungeliebte zweite Sohn und wird nie eine offizielle Funktion einnehmen. Er träumt davon, eines Tages an Land zu gehen – und ahnt nicht, dass sein Wunsch für ihn und seine Schwester auf tra-gische Weise wahr werden wird …
Bei einem Jagdunfall gerät Erenwin in die verbotene Tiefe und sinkt bis zum Meeresgrund hinab. Dort findet er eine große schwarze Perle, in deren Bann er umgehend gerät. Er nimmt sie mit und verbirgt sie. Langsam fängt er an, sich zu verändern.
Ohne es zu ahnen, erregt der Prinz, der mehr und mehr zu einem Ungeheuer mutiert, dadurch die Aufmerksamkeit des “Alten Feindes”, der danach trachtet, das Volk der Nauraka ein für alle Mal auszulöschen. Schon einmal ist es ihm beinahe gelungen, und nun will er sein Vorhaben vollen-den.
Intrigen, Verrat, Gewalt und Gefangenschaft sind die Folge. Auf ihrer Flucht werden die Ge-schwister in einem magischen Sturm voneinander getrennt und müssen von nun an jeder seinem schicksalhaften Leidensweg an Land folgen.
Die letzte Auseinandersetzung findet jedoch im Meer statt, und ein Mythos aus alter Zeit erwacht – der Seedrache … und er will die schwarze Perle zurück …
Alles in allem ist “Nauraka – Volk der Tiefe” vollblütige Fantasy, die nicht nur eine spannende Handlung, sondern auch lebendige, facettenreiche Figuren und eine wirkliche über-zeugend geschilderte exotische Kultur bietet. (fantasyguide.de)
DIE CHRONIKEN VON WALDSEE 5: FYRGAR – VOLK DES FEUERS
Uschi Zietsch
Roman / Fantasy
Fester Einband, 464 Seiten
ISBN: 978-3-927071-64
Februar 2015, 22.50 EUR
Farbig illustriert, Schutzumschlag, Lesebändchen
“So gehe denn durch das Feuer.
Möge es dich ewig begleiten, dich leiten und schützen, und dir Heilung spenden. Mögest du Teil werden der Urkraft und ihr Hüter. Gib das Feuer weiter in Dankbarkeit und Demut, um zu leiten, zu wärmen und zu dienen. Bewahre, was dir gegeben wurde, und halte es in Ehren. Missbrauche niemals seine Macht und nimm sein Urteil an, sobald es gefällt ist.
Das Feuer ist dein Baiku, und dein Baiku ist das Feuer.
Und dies bist du: Fyrgar.”
Die Fyrgar sind Unsterbliche, die abgeschieden hoch in den Bergen leben. Sie bewahren das Wissen der Welt Waldsee und werden als große Weise verehrt. Man nennt sie das “Volk des Feu-ers”, weil sie dieses Element auf einzigartige Weise beherrschen. Nicht nur, dass sie aus eigener Kraft Feuer entzünden können, sie können auch “durch das Feuer gehen”, um eine Wandlung und Weiterentwicklung zu erfahren.
Sie glauben, alles zu wissen. Doch dann scheitern sie an dem Rätsel der Schattenweber, die das Reich mit Tod und Schrecken überziehen und unter den Menschen “die graue Seuche” verbrei-ten. Um dieses Rätsel zu ergründen, will der geachtete Lehrmeister Aldavinur die hohen Gefilde verlassen. Dafür zahlt er einen hohen Preis: Er wird zum Menschen. Und damit sterblich …
DRAKHIM - DIE DRACHENKRIEGER
Uschi Zietsch
Roman / Fantasy
Covergrafik: Crossvalley Smith
eBook
Oktober 2013, 4.99 EUR
Blaeja, das Reich zwischen den Schleiern, ist eine kleine Welt, von undurchdringlichem Dunst umgeben, den zu erforschen niemand je in der Lage war. Als eines Tages die >Klirrenden< hinter den Schleiern hervorbrechen, Blaeja überfallen und die Götter stürzen, schließen alle Völker den >Bund<, um gemeinsam gegen die Fremden vorzugehen. Doch nur dem größten Magier jener Zeit gelingt es zusammen mit dem mächtigsten aller Drachen, den unbekannten Feind mit einem Fesselbann zu belegen.
Aus dem Blutsbund zwischen Drache und Magier entsteht im Verlauf der Jahrhunderte das stol-ze, einzigartige Volk der Drakhim ... die Drachenkrieger. Ihre jahrhundertealte Festung Draken-hort liegt einsam gelegen in der Steppe, sie birgt viele Geheimnisse und Artefakte.
Als eines Tages ein Kind mit zwei Seelen geboren wird, ist ersichtlich, dass der Bann über die >Klirrenden< zu versiegen droht. Die wahre Gefahr aber erwächst aus den Völkern Blaejas selbst, allen voran den Drakhim …
Im Jahr 2015 gab es das nächste besondere Projekt im Fabylon-Verlag – eine WERKAUS-GABE zum Gedenken an den zu früh verstorbenen Autor Ernst Vlcek.
Band 1: GIB MIR MENSCHEN
Ernst Vlcek
Kurzgeschichtenband / Science Fiction
Taschenbuch, 336 Seiten
ISBN: 978-3-927071-90
August 2015, 14.90 EUR
Ernst Vlcek hat die deutschsprachige Science Fiction über 40 Jahre lang geprägt. Vor allem ist er durch seine Exposéarbeit als Chefautor bei der Weltraumserie Perry Rhodan bekannt, aber er hat auch im Bereich von Horror und Fantasy eigene Reihen und Serien kreiert, die teils heute noch ungebrochenen Anklang finden.
Ernst Vlcek hat aber auch hervorragende Science Fiction Storys geschrieben, die neben kreativen, fantasievollen Vorstellungen über die Gegenwart und die (so durchaus mögliche) Zukunft vor allem gesellschaftskritisch sind und tief in die Seele des Menschen tauchen.
Der erste Band der umfassenden zweiteiligen Werkausgabe bringt seine besten, serienunab-hängigen Geschichten.
Mit einem Vorwort von Klaus N. Frick (Chefredakteur Perry Rhodan)
Band 2: DER KOSMISCHE VAGABUND
Ernst Vlcek
Roman / Science Fiction
Taschenbuch, 264 Seiten
ISBN: 978-3-927071-91
August 2015, 14.90 EUR
Ernst Vlcek hat die deutschsprachige Science Fiction über 40 Jahre lang geprägt. Vor allem ist er durch seine Exposéarbeit als Chefautor bei der Weltraumserie Perry Rhodan bekannt, aber er hat auch im Bereich von Horror und Fantasy eigene Reihen und Serien kreiert, die teils heute noch ungebrochenen Anklang finden.
Der »kosmische Vagabund« ist ein einsamer Planet, der verloren und sonnenlos durch das Uni-versum taumelt. Bei seiner Entdeckung können die Menschen zunächst nicht ahnen, dass Vaga-bund ein gewaltiges Geheimnis birgt, das Auswirkungen auf das gesamte Leben auf der Erde hat …
Der zweite Band der umfassenden zweiteiligen Werkausgabe beinhaltet die leicht überarbei-tete Fassung des ersten publizierten Romans von Ernst Vlcek, die vollständige Bibliographie, Interviews, in denen er einiges über sich erzählt, und Worte der Familie, was uns alles viel über den Menschen Ernst Vlcek hinter seinen Werken verrät.
STORY-VERZEICHNIS
Inhalt:
TEIL 1
Der kosmische Vagabund
TEIL 2
Interview 2001
Interview 2006
Interview 2008
TEIL 3
Reinhard Habecks Rüsselmops
Interview mit Regina Vlcek
Die STERNENSAGA – Interview
Bildliche Gedanken von Alexander Vlcek
Nachruf von Michael Vlcek
TEIL 4
Bibliografie von Hermann Urbanek
Auch das Jahr 2016 hielt für die Fantasy-Leser dank Fabylon Highlights bereit:
Unter anderem den Start der neuen Reihe:
Die Reihe mit Biss!
Das Logo verrät es – aber längst nicht alles! Es geht nicht um Kuschelvampire und sanfte Kli-schee-Nackenbeißer, und auch nicht um Glitzertypen mit gegelten Haaren.
Gabriele Ketterl, Sophie Oliver, Norma Feye, Nadine Stenglein, Andrea Weil, Ladina Bordoli und weitere Autorinnen und Autoren erzählen stimmungsvolle Geschichten mit Spannung, manchmal auch Witz und natürlich Romantik über dunkle Geschöpfe ganz besonderer Art – Heiler, Wanderer durch die Zeiten, Assassinen, Hüter, aber auch finstere Serienmörder und viele mehr. Manche trinken Blut, andere rauben Seelen, einige Lebenskraft oder Gedanken. Sie geben und nehmen, sie lieben und hassen, sie unterliegen Flüchen und Bestimmungen und haben un-versöhnliche Feinde. Sie existieren durch vielfältige Traditionen, sind Teil einer langen Historie und vieler Mythen – und sie leben hier, mitten unter uns.
Informationen über die einzelnen Bände der Reihe finden Sie hier:
http://www.literra.info/buecher/serien_reihen.php?id=910
Neben der neuen VAMPIR-Reihe startete noch ein weiteres Highlight im Fabylon-Verlag, für alle Dark Fantasy-Fans und die, die es werden wollen: die »Edition Marc-Alastor E.-E.«
In der EDITION MARC-ALASTOR E.-E. erscheinen die Romane des Autors Marc-Alastor E.-E. als edle Hardcover.
Unter anderem Werke aus dem Geisterdrache-Epos.
Band 1: KRIECHER
Marc-Alastor E.-E.
Roman / Dark Fantasy
Covergrafik: Atelier Bonzai
Covergestaltung: Atelier Bonzai
Innengrafiken: Atelier Bonzai
Fester Einband, 224 Seiten
ISBN: 978-3-943570-56
August 2016, 18.90 EUR
Geisterdrache-Epos, Band 1
De Joco Suae Moechae 1
5 Nachtschattennovellen
Persönlichkeitsverlust, Leere, kaum mehr als ein Ding, das sich erinnert ... an eine Liebe, an einen Verrat und an Tod. Doch das Leben ist hartnäckiger ... ein Folterknecht der grausamsten Art, der das Ding ruhelos durch die Straßen großer Städte, durch Auen und Wälder treibt, der ihm nur den Wahnsinn und das Töten ermöglicht, der ihm nur die Qual lässt, sich zu erinnern ... an die Suche nach Absolution.
REZENSION
Es ist dunkel, feucht und angenehm ... (Buchrezension Kriecher & Adulator aus dem De Joco Suae Moechae Zyklus)
Und wenn es in den sumpfigen, dunklen Wäldern schauert, unheimliche Gestalten die kaum noch sichtbaren Pfade entlang schleichen und der Untergang aller Zeiten anbricht, dann, ja nur dann, kriecht aus dem geschichtengewordenem Unterholz so manche schwarze literarische Perle und erfreut mein leidgeprüftes Rezensentenherz.
Ich habe viel gelesen, in letzter Zeit, ich habe Schmerzen gespürt, unsinnige Wortkombinationen schrien förmlich danach, meinen, dem Mißbrauch von allem möglichen geschuldetes Magen-krebsrisiko zu erhöhen und dann das: der kleine, seine Bücher in einer 999er Auflage publizie-rende BLITZ-Verlag aus Windeck schickte mir zwei erhabene Werke aus dem „De Joco Suae Moechae“ Zyklus – den ersten Teil „Kriecher“ und den darauf folgenden „Adulator“, des Marc-Alastor E.-E. (der ausführende Satzjongleur firmiert nun mal unter diesem Namen).
Ein sich wandelndes Wesen, schuldbeladen und mißbraucht von einer gottgleichen sexu-ell-mystischen und umstürzlerischen Erhabenheit. Die Zeiten ändern sich, Völker werden hinweg gefegt, das Ende der Etappen stolpert über den Abhang und hinter allem lauert ein ewiges Nichts. Kämpfe werden ausgefochten. Strukturen bilden sich, um im nächsten Moment ausradiert und in die Kloake eines einzigartigen Universums getrampelt zu werden. Hier hat Marc-Alastor E.-E. eine Welt geschaffen, die in ihrer sprachlichen Grazie die Tür aufschlägt, um den Leser in sich aufzusaugen und nie wieder herauszulassen. Ein Held der gebrochen am Boden liegt, das Damoklesschwert seiner unmäßigen Schuld über sich schwebend sehen und trotz allem mitentscheidend am Fortgang der Entwicklung. Ein Zwitterwesen, unfassbar in seinem Leid – gestrauchelt und immer wieder negierend, so unsympathisch sympathisch, so wahr, wie der im Sonnenlicht weich und schlierig werdende Pech und genau das ist er, Pech und Torf und Tod und Geist. In der Welt des Marc-Alastor E.-E. scheint keine Sonne, in dieser Welt gibt es keinen Popdiskurs und kein Vanilleeis, die Frage nach der zur Bikinizone passenden Schamfrisur stellt sich garnicht – es geht ums Überleben, grausam wird gemetzelt, bestialisch zerfetzt und rohes, stinkendes Sperma verspritzt. Die Instinkte regieren, unfähig über ihre Schatten zu springen vegetieren die Bewohner dieser Schöpfung zwischen fressen und gefressen werden, nehmen und genommen werden. Tief drinnen ist es kalt, nur klitzekleine Fünkchen Liebe und Gefühl versuchen den morschen und vertrockneten Haufen Leben zu entzünden. Dunkel, wie im Bärenarsch, modrig und zerfallend. Viele Figuren sammeln sich zur Beschreibung durch den Dichter an der Welten-grenze und dieser wühlt in ihren Geschichten, voller Inbrunst und sprachgewaltig mit einem kaum endenden Wortschatz, lyrisch bis zur Schmerzgrenze. Marc-Alastor E.-E. hat einfach all die schnuckeligen, liebevollen Elemente aus Michael Endes „Die unendliche Geschichte“ in den großen Kotkübel geworfen, hier und dort den häuserzerfressenden Schwamm aus den mittel-deutschen Großstadtbehausungen gekratzt und über sein Universum geträufelt.
Ja – ich bin begeistert, so wie selten, höchstens, wie beim ersten Anhören der Hotelzimmer In-ferno Aufnahmen. Hier bricht eine widerborstige Schönheit durch das graue Einerlei des Litera-turbetriebs, eine Pflanze, die in ihrer modernden Kraft kein Sonnenlicht braucht, um die Herzen zu erfreuen.
Wüst und brutal, doch herzzerreißend lebendig – endlich wieder Sprache!
Ich scharre mir die Knie wund auf meinem Gebetsteppich, ich schwitze, ich heule Rotz und Wasser. Blut tritt unter meinen Fingernägeln hervor, während ich an der Tür zu dieser Welt krat-ze. Vergessen sind die kleinen Verwerfungen unseres Daseins, kleine kindliche Zickereien, ob die jungen Damen von den Lipsticks wirklich Musik machen können oder ob aus dem Literatur-institut sinnvolle Geschichten entstehen, ob hiesige Schriftsteller noch etwas zu sagen haben, Ideen und Visionen – alles völlig egal, wenn die mordenden und wutschnaufenden Dekapoden mit schrillem Gekreische vor den Nekromanten fliehen. Weil es nicht um Hartz IV geht oder irgendeine verfickte Fernsehsendung am Massengefühl kratzt, nein, es geht um Alles, es geht um das einzig Wahre – das dreckige, einzigartige Leben, um Hunger und Schmerz und Schweiß und Blut.
Danke, das es solche Bücher gibt und das es weitergeht, im dritten Teil der Saga, wenn die Geis-terdrache-Welt zu Papier geworden meiner Kommunikation mit der Außenwelt einen Riegel vorschiebt und meinen Telefonhörer automatisch von der Gabel rutschen läßt, damit nichts komme, zwischen mich und diese Bücher ... morgana - Volly Tanner
Band 2: ADULATOR
Marc-Alastor E.-E.
Roman / Dark Fantasy
Covergrafik: Atelier Bonzai
Covergestaltung: Atelier Bonzai
Innengrafiken: Atelier Bonzai
Fester Einband, 280 Seiten
ISBN: 978-3-943570-57
August 2016, 18.90 EUR
Geisterdrache-Epos, Band 2
De Joco Suae Moechae 2
Ein Schauerspiel
Er starb als Mensch und wurde Pech,
Als Pech verrann er und wurde Torf;
Schließlich verging er als Torf und wurde Geist.
Längst fürchtet er den Tod nicht mehr,
Denn aus ihm kann nicht Nichts werden.
Bei seinem nächsten Tod wird er
Mit Schwingen hervorgehen als Engel
Und sein, was ihr nicht erdenken könnt.
Er wird es sein.
Auch ohne das Gesamtwerk im Internet zu kennen, kann man dieses Fantasy-Epos voll genießen; den ersten Band „Kriecher“ sollte man zuvor aber gelesen haben, denn „Adulator“ baut direkt auf diesem Buch auf und viele Personen und Namen entfalten ihr gesamtes Potential erst im vorliegenden Roman. Die ausgefeilte Wortwahl und der unverkennbare Schreibstil des Autors sorgen dafür, dass die „Geisterdrachen-Bücher“ unvergessen im Gedächtnis haften blei-ben.
Der Schriftsteller hat sich wieder einmal über die Massenware des Genres erhoben und eine Geschichte entworfen, die als schlichtweg genial zu bezeichnen ist. Florian Hilleberg
Band 3: TETELESTAI!
Marc-Alastor E.-E.
Roman / Dark Fantasy
Covergrafik: Atelier Bonzai
Covergestaltung: Atelier Bonzai
Innengrafiken: Atelier Bonzai
Fester Einband, 188 Seiten
ISBN: 978-3-943570-58
August 2016, 18.90 EUR
Geisterdrache-Epos, Band 3
De Joco Suae Moechae 3
Ein Karmadrama in 3 Aufzügen
Die Zuschauer applaudierten, bis das sich die Stimme des Schauspieldirektors erneut erhob.
DIREKTOR:
»Und so will ich denn die Bühne räumen,
auf das Ingrimm und Zorn sich hier nun einen,
hier auf diesen Brettern nicht zu säumen
Blut zu vergießen, zu morden, verneinen;
Lichtet die Vorhänge, rafft hoch das Licht,
Verfolgt nun den Tor,
erkiesen vom Jüngsten Gericht
Fürst Adulator,
Tyrann, Mörder und Scharwenzler der Harm
Der alles errang und dennoch drumkam.«
Wieder applaudieren die Zuschauer und rufen, die Kerzenleuchter wurden unter die Theaterkup-pel gezogen, die Schatten zogen in das Schauspielhaus ein und gesellten sich verschwiegen unter die Menge ...
Ich gestehe ehrlich: Anfangs war ich – auch kein Liebhaber des Selbst-Lesens von Dramatik – diesem Buch gegenüber eher skeptisch eingestellt, dazu verwirrt, weil mir Hintergrundwissen fehlte. Doch je weiter ich las, desto mehr erschlossen sich mir die Zusammenhänge, und desto größer wurde das Vergnügen, welches die originelle Form und Sprache bereiteten.
Ich kann für dieses ungewöhnliche Buch eine Empfehlung aussprechen und bin nun auf weitere Werke des Autors gespannt. Peter Schünemann
Band 4: DIE CHRONIKEN
Marc-Alastor E.-E.
Kurzgeschichtenband / Dark Fantasy
Covergrafik: Atelier Bonzai
Covergestaltung: Atelier Bonzai
Innengrafiken: Atelier Bonzai
Fester Einband
ISBN: 978-3-943570-59
August 2016, 18.90 EUR
Geisterdrache-Epos, Band 4
DIE CHRONIKEN
Widerparte & Gefolge -1984-2009
»Bizarre Früchte trägt der Baum, der seinen Schatten über diese unsere so geliebte Welt ge-streckt. Wenn selbst Könige vom einfachen Landsmann verraten werden können, Priester gar bangen um die Erhörung ihres nächsten Gebets und nicht zu unterscheiden ist, wer wem noch wahrlich wohlgesonnen, dann ist es schlimm missraten. Immer wieder ist zu hören, dass hinter diesem Zeitalter dunkle, längst vergessen gewähnte Götzen sich anschicken, alles zu einem letz-ten, großen Kataklysmus hinzuführen, ob zu ihrem erneuten Aufschwunge oder einfach nur dem Willen des Zerfalls zudienend, sei dahingestellt. Dabei ist der verdorbene Götze, der sich großen Wortes Allmutter benamte, kaum mehr als ein furchtbarer Wegbereiter. Denn um wie viel weniger arg und tückisch wäre dies Los, würden nicht statt Trümmern und Wüsteneien nur grüne Wiesen und blauer Himmel zurückbleiben, und zeigen, wie einfach und schön die Welt erneuert gehöre, bliebe da nicht der fade Beigeschmack von Gleichförmigkeit, die alle Vielfalt vermissen lässt? Sodenn, was sonst sollten sie uns lehren, diese Chroniken?«
Denk man jetzt, dass sich das Team von Fabylon zurücklehnt und sich auf seinen Lorbeeren ausruht, sieht man sich getäuscht – und wird wieder einmal überrascht, denn Fabylon schlägt dieses Jahr völlig neue Wege ein, Richtung der beliebtesten Insel der Deutschen.
WO ZUM KUCKUCK SIND DIE PALMEN?
Thomas Fitzner
Kurzgeschichtenband / Aknedoten
Taschenbuch, 232 Seiten
ISBN: 978-3-943570-85
April 2017, 14.90 EUR
101 Anekdoten aus Mallorca mit Farbfotos
Mallorca, wie es keiner kennt!
Abseits der bekannten Strände und Partykultur der zauberhaften Mittelmeer-Insel gibt es so viel zu entdecken – Mallorca hinter dem Vorhang!
Thomas Fitzner, vielgereister Journalist und ehemaliger UNO-Beauftragter, hat in jahrelanger akribischer Recherchearbeit Anekdoten seiner Wahlheimat zusammengetragen und präsentiert in diesem Buch eine facettenreiche Auswahl.
Wie etwa, dass Gummi-Enten den Weltfrieden retten sollen … wie Schnee dem dümmsten Einbrecher zum Verhängnis wurde … warum Helmut Schmidt eine Neujahrsansprache auf Mal-lorca aufzeichnen ließ … wieso Jil Sander abgeblitzt ist … wie Dieter Bohlen die Insel nicht umrundete … wie ein 102-Jähriger Mallorquiner zu Coca-Colas Werbestar wurde … und wo denn nun diese verflixten Palmen sind!
Ein einzigartiges Porträt aus 101 kurzen, wahren Geschichten, die charakteristisch sind für die beliebteste Ferieninsel der Deutschen. Skurril, humorvoll, rätselhaft – und einfach spannend.
LESEPROBE
Anekdote 3
Zu jedem Dorffest, das auf sich hält, gehört ein »Correfoc« (wörtlich: Feuerlauf). Dabei hüpfen wild gekleidete Teufelsfiguren (Dimonis) mit Stangen herum, aus deren Spitzen Funken-regen versprüht werden. Ein Correfoc ist eine beliebte Mutprobe der Dorfjugend, die Tollkühns-ten tanzen im Feuerregen, während die Ängstlichen gemeinsam mit den Kindern Abstand halten oder sich zur Gänze verkrümeln, wenn das Treiben zu wild wird. Verschiedene Bruderschaften auf der Insel konkurrieren mit unterschiedlichem Ehrgeiz darum, die Zuschauer zu beeindrucken. Einige setzen dabei mehr auf den massiven Einsatz von Feuerwerkskörpern, andere auf ausge-klügelte Inszenierungen. Dargestellt wird für gewöhnlich der Kampf zwischen Gut und Böse. Für einen Auftritt in meinem Wohnort Costitx hatte sich eine »Colla« (Bruderschaft) einmal et-was Besonderes einfallen lassen. Man kam auf die Idee, einen der ihren im Publikum zu verste-cken. Dieser »Infiltrierte« sollte als scheinbar spontaner Kämpfer gegen das Böse eingreifen und einen Teufel erschießen. Mit einer Spielzeugpistole natürlich. Aber damit das Ganze nicht lä-cherlich rüberkam, machten die Dimonis Nägel mit Köpfen und besorgten sich Material, wie es normalerweise für Filmaufnahmen verwendet wird – also einen Plastikbeutel voller »Blut«, der nach dem Knall für den »special effect« sorgen sollte.
Man ahnt es: Die beiden Kerle, die mit dieser Szene beauftragt waren, legten sich mächtig ins Zeug. Sie inszenierten einen Streit, der von den Zuschauern wegen des zur Schau gestellten Rea-lismus schon mit Sorge verfolgt wurde, denn bei Dorffesten geraten ja zuweilen tatsächlich Leute aneinander. Als dann der »Infiltrierte« eine Pistole zog, abdrückte und der Dimoni blutüber-strömt zusammenbrach, waren die Teufel plötzlich in ihrem realen Element: Es war buchstäblich die Hölle los.
Die in Panik geratenen Zuschauer rannten schreiend davon, um sich vor dem vermeintlichen Amokläufer in Schutz zu bringen. Das Spiel mit der Angst, das den Reiz des Correfoc ausmacht, war außer Kontrolle geraten. Die Dimonis, denen man generell ein exquisites Fingerspitzengefühl dafür bescheinigen muss, wie weit das Angstmachen bei welchen Teilen des Publikums gehen darf, mussten sich plötzlich darum bemühen, das Publikum zu beruhigen – und es vergingen einige Minuten, bis das geschafft war.
Die »Colla« hat dazugelernt und setzt seither wieder auf eindeutig theatralische Effekte, die kei-ne Missverständnisse auslösen. Auf dem Hof der alten Schule, den man von meinem Garten aus sieht, halten die Freizeit-Teufel manchmal ihre Proben ab. Und nehmen in Kauf, dass es auch komisch wirken kann, wenn sie ohne Kostüme und ohne Funkensprüher das Herumschleichen in drohender Haltung und mit bösen, bösen Grunzlauten üben.
HINTERGRUND
Der Brauch des Correfoc ist eine erst im 20. Jahrhundert vollzogene »Weiterentwicklung« des aus Katalonien stammenden »Tanzes der Teufel« (Ball des diables) aus dem 12. Jahrhundert. Als beliebtes Element von Festlichkeiten aller Art ist der Correfoc in allen katalanischsprachigen Territorien Spaniens verbreitet. In den letzten Jahren wurde versucht, das Spektakel auf Grundlage einer EU-Norm über den Gebrauch von Feuerwerkskörpern in der Öffentlichkeit zu »zähmen«, unter anderem mit Hilfe der Abgrenzung des »Correfoc«-Bereichs und des Einsatzes von Sicherheitskräften, um die Zuschauer auf Abstand zu halten und somit Verletzungen durch Fun-kenflug zu vermeiden. Das kollidiert jedoch mit dem eigentlichen Zweck, das Spiel mit den Ängsten, für das ein Mindestmaß an Anarchie unabdinglich ist. Die EU-Vorschriften werden deshalb nicht immer allzu genau eingehalten. Und manchmal gar nicht.
Kurz vor dem Schluss meiner kleinen Rundreise durch die 30-jährige Faby-lon-Verlagsgeschichte habe ich natürlich mit dem Verlegerpaar geprochen, um auch sie zu Wort kommen zu lassen.
Liebe Uschi, lieber Gerald, als Erstes möchte ich euch zu dem 30-jährigen Bestehen eures Verlags gratulieren. Wie kam es dazu, dass ihr vor drei Jahrzehnten unter die Verle-ger gegangen seid?
G.J: Nachdem Uschis erstes Buch erschienen war und Heyne von heute auf morgen keine deut-schen Fantasy/SF-Autoren mehr wollte, haben wir uns überlegt, wie es weitergehen soll. Da die damalige Verlagslandschaft allgemein sehr schlecht für deutsche SF/F-Autoren war, blieb nur ein neuer Verlag. Kleinverlage gab es damals so gut wie keine, also gründeten wir Fabylon. Wir wa-ren uns von Anfang an klar darüber, dass es kein Selbstverlag sein sollte.
U.Z.J.: Gerald sagt es schon – es gab für mich als Autorin im Grunde keine andere Wahl, wenn ich nach „Sternwolke und Eiszauber“ professionell und eigenständig im Buchbereich weiterma-chen wollte. Kleinverlage galten damals bei den Buchhändlern ja noch als eher anrüchig, aber das war uns egal. Wenn schon, denn schon, also Verlag für deutschsprachige Autoren, die es genauso schwer hatten wie ich, und nicht nur für mich. Es gab nicht mehr als eine Handvoll Kleinverleger im phantastischen Bereich, denn die Buchproduktion war noch sehr teuer – der Digitaldruck 20 Jahre in die Zukunft entfernt – und man musste ziemlich hohe Auflagen drucken, um in einen rentablen Bereich zu kommen, ohne den Verkaufspreis zu hoch ansetzen zu müssen. Auch Vierfarbcover waren sehr teuer. Filme mussten gezogen werden, die Gestaltung und Repro ge-schah per Hand. Ich weiß noch, wie ich die Filme für die Umschläge und die Andrucke vor Ort angeschaut und selbst abgeholt habe, ebenso die Filme für den Satz. Der Satz selbst immerhin konnte schon am Computer erstellt werden, anhand der gelieferten Datei. Das war ein enormer Fortschritt für den Beginn. So kamen wir mit unserer Kalkulation einigermaßen hin, um auch einen vollständigen Verlust finanziell verkraften zu können, und haben mutig den Schritt gewagt. Unser Umfeld, Familie wie Freunde, hat uns für reichlich verrückt erklärt, aber davon haben wir uns nicht irritieren lassen. Durch gezielte Werbung und die Frankfurter Buchmesse haben wir uns dann auch die Anerkennung nicht nur bei den Lesern, sondern auch bei den Buchhändlern erkämpft. Die Presse hat unseren Werdegang von Anbeginn wohlwollend verfolgt, so kam es auch zu Interviews in der Süddeutschen Zeitung oder Auftritten im TV.
Wie sieht bei euch die Arbeitsteilung aus?
G.J: Uschi macht alles.
U.Z.J.: Stimmt, aber ein wenig einschränken möchte ich hier schon. Wir besprechen alles, suchen auch gemeinsam die Cover und Schriften aus, und wir sprechen auch über das aktuelle Programm und die künftigen Planungen. Auf Veranstaltungen gehen wir immer gemeinsam und betreuen den Stand. Es stimmt schon, dass ich mich um alles kümmere und zumeist alles erledige, aber die Planung erfolgt gemeinsam.
Hat sich der Fabylon-Verlag so entwickelt, wie ihr es euch vorgestellt habt?
G.J: Natürlich wollten wir jedes Jahr ein bis zwei Bestseller!
U.Z.J.: Die Frage kann ich nicht so recht beantworten. Wir haben immer das Programm gemacht, das wir auch wollten, mit Titeln, hinter denen wir stehen konnten. Durch die Digitalisierung ist alles leichter geworden und wir können sehr viel mehr Titel bringen, weil sich die Preise besser kalkulieren lassen und man auch bei Print kein großes Lager mehr braucht. Natürlich wünschen wir uns den größtmöglichen Erfolg für jeden Titel. Da ist in der Entwicklung noch jede Menge Luft nach oben!
Welche unerwarteten Entwicklungen hat es für Fabylon gegeben?
G.J: Keine.
U.Z.J.: Da fällt mir jetzt auch nichts ein.
Was wollt ihr auf jeden Fall noch erreichen? Welche Projekte noch umsetzen?
G.J: Eine Space Opera und einen Comic. Mindestens.
U.Z.J.: Comics, Space Operas, Kinderbücher, Krimis.
Gibt es ein Herzensprojekt, das ihr schon umgesetzt habt oder das ihr eventuell noch umsetzen wollt?
G.J: SunQuest. Würde ich gern weitermachen.
U.Z.J.: SunQuest weiterzumachen wäre prima, wird aber vermutlich am Zeitproblem scheitern. Aber es ist im Hinterkopf. Und eine weitere Urban Fantasy wie Elfenzeit und Schattenlord. Und dann natürlich meine eigenen schriftstellerischen Weiterführungen aus dem „Träumenden Uni-versum“.
Gab oder gibt es Menschen aus eurem Umfeld, die euch unterstützt haben/euch unter-stützen? Zu Anfang und/oder jetzt?
G.J: Ja, da gab und gibt es viele.
U.Z.J.: Oh ja, wir haben seit vielen Jahren einige treue und verdiente stille Mitarbeiter, die sehr zuverlässig sind und vor allem immer da, wenn „die Hütte brennt“ und ich nicht mehr weiter weiß oder kann.
Sind eure Geschmäcker in Sachen Literatur sehr ähnlich oder wo unterscheiden sie sich ggfs? Plaudert doch bitte mal ein bisschen aus dem „Nähkästchen“.
G.J: Ja, da unterscheiden sie sich stark. Ich mag Space Opera, ein wenig Military SF, Fantasy Sword & Sorcery und auch Urban Fantasy. Keine verschwurbelten philosophischen Texte. Ich habe keinen Lieblingsautor.
U.Z.J.: In der Literatur haben wir mit den Jahren sehr unterschiedliche Geschmäcker entwickelt. Zu Beginn haben wir beide alles an SF&F gelesen, was wir in die Finger bekommen haben, und viele Gemeinsamkeiten gehabt. Aber seit ich im phantastischen Genre professionell arbeite, als Verlegerin wie als Autorin, möchte ich privat völlig umschalten und einfach nur wie jeder andere Bücherwurm Literatur genießen. Mein Lieblingsverlag ist Liebeskind, der genau die Bandbreite an hervorragender Literatur bietet, die ich momentan geradezu verschlinge – in der halben Stun-de, in der ich täglich kurz vor dem Einschlafen Zeit für privates Lesen habe. Ich lese bevorzugt allgemeine Belletristik, ab und zu mal Krimis und Thriller. Mein Lieblingsautor ist Neil Gaiman. Jaja, ich weiß, aus meinem Genre, aber das ist ja ein ganz anderes Niveau. ;-) Was Gerald nicht erwähnt hat, wir lieben beide Comics und Graphic Novels, und da gibt es bei uns viele Über-schneidungen. Da mag ich vor allem SF/Fantasy. Über den „Sandman“ habe ich Neil Gaiman schätzen gelernt, aber es gibt viele weitere Meilensteine aus den 80ern, die heute noch unerreicht sind.
Ihr habt jüngst den »Deutschen Fantasy Preis 2017« des edfc für »dreißig Jahre verle-gerischer Tätigkeit auf dem Gebiet der ansprechend gestalteter, gehobener deutschsprachiger Phantastik« erhalten. Was bedeutet euch das?
G.J: Es ist schön, wenn man für Uschis Arbeit belohnt wird.
U.Z.J.: Typisch mein Mann. Er hat ja auch einen Anteil daran, ohne ihn hätte es Fabylon nicht gegeben. Schon gar nicht den Namen, der stammt nämlich von ihm. Das geflügelte Pegasus ist von mir. Ich freue mich jedenfalls sehr darüber, wenn man so eine Anerkennung für seine Arbeit bekommt. Wir hätten es uns ja auch viel einfacher machen können, aber so haben wir aus einem Traum Realität gemacht. Und wurden dafür mit einer Ehrung belohnt.
Ihr seid auch häufig auf Cons mit dem Stand des Fabylon-Verlags zu sehen. Oft in sehr aufwendiger und fantasievoller Kostümierung. Ist das für euch eher berufliche Pflichtver-anstaltung oder bedeutet das nach wie vor für euch auch private Freude? Welche Loca-tions/Cons präferiert ihr?
G.J: Es ist tatsächlich beides, beruflich wie privat. Ich mag hauptsächlich Steampunk-Cons und Veranstaltungen wie RingCon. Und selbstverständlich unser „Hauscon“ GarchingCon.
U.Z.J.: Also für mich ist es genau wie bei Gerald beides. Wir suchen sehr sorgfältig aus, auf welche Veranstaltungen wir gehen, welchen Nutzen wir uns erwarten – natürlich finanziell durch Verkäufe, aber auch für uns selbst, wo wir das mühsam Erworbene gleich wieder in alles, was man nicht braucht, aber das einfach schön ist, investieren. Zudem ist es wie ein „kleiner Urlaub“, auch wenn es anstrengend ist, aber wir sind mal weg von zu Hause und den dortigen Verpflich-tungen, gönnen uns gutes Essen und ein schönes Hotel. Deshalb mag ich auch Steampunk Festi-vals am liebsten, wo viel Abwechslung geboten wird durch Vorführungen und Auftritte, auch wenn wir finanziell dabei meistens „gerade so“ herumkommen. Hauptsächlich sind es die grö-ßeren Veranstaltungen und Messen, die wir uns aussuchen und je nach Erfolg wiederholt besu-chen. GarchingCon ist natürlich bei allem außen vor, da sind wir ja mittendrin in der Organisation und Unterstützung. Leider hat es ausgerechnet dieses Jahr zum 30-jährigen Verlagsjubiläum nicht geklappt, weil das Bürgerhaus umgebaut wird. Aber dann feiern wir halt nächstes Jahr nach.
Ihr seid ja neben der Liebe zu Literatur auch begeisterte Cineasten und Biker. Ihr reist gerne, seid tierlieb und heißt oft Freunde und Kollegen bei euch willkommen. Sind es diese Gemeinsamkeiten als Paar, die auch den Erfolg von Fabylon begründen? Sind die Grenzen zwischen Privatem und Beruflichem bei euch fließend? Oder trennt ihr das strikt, um auch einmal in den sogenannten »Alltag« abzutauchen? Oder ist auch dieser eher »fabulös«?
G.J: Ja, diese Gemeinsamkeiten haben auf alle Fälle zu Fabylon beigetragen und tun es noch. Die Grenzen sind fließend und der Alltag in jedem Fall fabulös und auch manchmal fabelhaft.
U.Z.J.: Da ich Autorin bin, ist es fast unmöglich, strikt zu trennen. Ich trenne insofern strikt, dass ich bei einer Reise grundsätzlich keine Mails checke oder überhaupt an die alltägliche Büroarbeit denke. Ideen zu sammeln und aufzuschreiben gehört natürlich immer dazu, und wir reden auch über Verlagsprojekte. Unsere vielen Gemeinsamkeiten und die Liebe zur Literatur und Film ha-ben auf alle Fälle zu Fabylon geführt.
Wenn ihr in ein Glaskügelchen schauen könntet: Werde ich mit euch in zehn Jahren wieder ein Interview, dieses Mal zum 40. Jubiläum des Verlags führen?
G.J: Mit zitternder Handschrift, aber ja.
U.Z.J.: Klar.
So viel von meiner Seite zum Fabylon-Verlag und dem kleinen Einblick in das 30-jährige Wirken des sympathischen Verlegerpaars.
Im Juni dieses Jahres wurde, wie schon angesprochen, der Fabylon-Verlag mit dem »Deutschen Fantasy Preis 2017« für »Dreißig Jahre verlegerischer Tätigkeit auf dem Gebiet ansprechend gestalteter, gehobener deutschsprachiger Phantastik« geehrt – somit schließt sich der Kreis.