Mini Marvels – Die große Sammlung kleiner Helden (Chris Giarrusso, Sean McKeever, Paul Tobin)

Verlag: Panini; (Dezember 2017)
Softcover: 216 Seiten; 19,99 €
ISBN-13: 978-3741603907

Genre: Humor/ Superhelden


Klappentext

Großer Spaß mit den Mini Marvels!

Bereit für die witzigsten und niedlichsten Abenteuer der legendären Mini Marvels? Spider-Man muss sich als Zeitungsausträger mit dem Grünen Kobold, Venom, den Avengers, den X-Men und Rektor Stan Lee herumschlagen – doch zum Glück stehen seine außergewöhnlichen Freunde Firestar und Iceman bereit, um ihm zu helfen! Wolverine begibt sich auf die gefährliche Suche nach Frühstücksflocken, Thor trifft bei seiner Rückkehr auf Hindernisse, Iron Man baut Rüstungen für alle, Hulk hat ein Date, die außerirdischen Skrull-Formwandler attackieren die Fantastic Four, und Hawkeye tut sich mit Dr. Strange zusammen. Dazu: Black Cat, Galactus, Ultron und viele mehr!

Für alle Fans der Marvel-Ikonen, der Marvel Babys und der Peanuts! Fabelhafter Spaß für Klein und Groß mit allen neuen Mini Marvels-Geschichten und den klassichen Strips in einem Komplettband, inszeniert von Erfinder, Autor und Zeichner Chris Giarrusso sowie Sean McKeever und Paul Tobin.


Rezension

Spider-Man hat seine liebe Not, die Zeitung auszutragen, denn der Grüne Kobold verzichtet nicht darauf, ihn andauernd anzugreifen. Aber auch ansonsten ist sein Leben nicht gerade leicht. Seine Route soll gekürzt werden und zum Teil an Venom gehen und das Geld für die Zeitungen sollte eingetrieben werden. Nur sind Superhelden nicht gerade für ihre Zahlungsmoral bekannt, weswegen die Besuche bei den Fantastic Four und den anderen relativ frustrierend ausfallen. Aber andere haben ebenfalls Probleme. Wolverine will sein Lieblingsmüsli, Hawkeye leidet darunter, dass er aufgrund seiner fehlenden Superkräfte nicht ernst genommen wird und Hulk muss sich mit dem Red und Blue Hulk auseinandersetzen.

Vor den Marvel Babys von Skottie Young gab es bereits schon einmal eine kleiner Version der Marvelhelden. Chris Giarrusso erfand sie für die Redaktionsseiten von Marvel 1999. Die Mini Marvels traten zunächst in kurzen Strips auf, ganz wie ihr Vorbild die Peanuts, von denen ihr Erfinder Chris Giarrusso laut eigener Aussage wohl am meisten beeinflusst wurde. Mit der Zeit wurden ihre Geschichten immer länger und überlebten sogar die Einstellung der Redaktionsseiten. Danach gab es immer wieder mal One-Shots mit den kleinen Helden. Später wurden sie in Paperpacks gesammelt. Nun sind sie auch in Deutschland in einem Sammelband erschienen, der alles enthält, was von den Mini Marvels jemals erschienen ist, plus ein paar neuen Geschichten.
Genau wie sein Nachfolger Skottie Young nutzt Chris Giarrusso bei den Mini Marvels die Gelegenheit, die Superhelden des Marveluniversums zu parodieren. Er nimmt ihre Stärken und Schwächen, übertreibt sie und spitzt alles zu. Herauskommen unheimlich witzige Geschichten und Comicstrips, die so ziemlich alles durch den Kakao ziehen, was den Fans lieb und teuer ist. Ganze Handlungsstränge wie den Secret War nimmt Giarrusso und nutzt sie für seinen Humor. Er baut auch gleich mehrere Running Gags ein. Peter Parker wird nie von Tante May oder J. J. Jameson als Spider-Man erkannt, obwohl er ihnen im Kostüm gegenüber steht. Venom gibt immer wieder den Satz von sich, er wolle das Gehirn seines Gesprächspartners fressen und Hawkeye wird immer wieder von den anderen Superhelden übersehen und missachtet, selbst wenn er den Tag rettet. Auch Wolverine und Co. bekommen in dieser Art ihr Fett weg. Die neuen Geschichten können glücklicherweise mit den Alten mithalten und es entsteht kein Bruch. Einziger Kritikpunkt ist vielleicht die Tatsache, dass nicht alle Geschichten chronologisch geordnet sind. Gleich die erste Paperboy Blues nimmt Bezug auf Ereignisse, die später im Band zu finden sind. Andererseits wäre die richtige Anordnung nicht ganz so einfach, da sich dann Comicstrips und lange Geschichten abwechseln würden. Ein Umstand, der von der Anordnung her schwer wäre.

Die Zeichnungen können die Einflüsse der Peanuts und Charles M. Schulz´ nicht verleugnen. Chris Giarusso vereinfacht und erreicht dadurch zusätzlich Komik. Er hat ein sehr gutes Gespür dafür, wie er Humor in seinen Bildern darstellen kann und findet zielsicher die Merkmale, die er bei jedem einzelnen Superhelden in den Mittelpunkt stellen muss.

Zusatzmaterial gibt es leider keines, außer auf ganz wenigen Seiten Bleistiftvorzeichnungen von den entsprechenden Comicstrips.


Fazit

Die Mini Marvels sind genau wie die Marvel Babys ein großer Spaß, mit einem Haufen Running Gags und sehr gelungenen Parodien auf die Events, die bei Erscheinen stattfanden. Spider-Man, Wolverine und all die anderen machen in ihren Miniversionen noch einmal so viel Spaß, wie sonst.


Pro & Contra

+ Wolverine schneidet Brot
+ einfach lustig
+ Running Gags
+ der Hulk triff auf seine anderen Inkarnationen

Bewertung:

Handlung: 4/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 4/5
Humor: 5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 5/5


Literatopia-Links zu weiteren Superheldenparodien:

Rezension zu Little Gotham Bd.1
Rezension zu Marvel Babys