Verlag: Splitter-Verlag; (November 2017)
Gebundene Ausgabe: 272 Seiten; 39,95 €
ISBN-13: 978-3958399624
Genre: Funny
Klappentext
Sie sind zwar winzig klein, haben aber weltweit Riesenerfolge gefeiert: die Schlümpfe.
Die blauen Zwerge aus der Feder des Comic-Zauberers Peyo haben es seit ihrem ersten Auftritt 1958 als Nebenfiguren im Ritter-Funny Johann und Pfiffikus rasch zu großer Beliebtheit gebracht: mit eigener Comicserie, einer umfangreichen Figurenkollektion und zahlreichen Auftritten als Film- und Fernsehstars.
Diese Kompaktausgabe versammelt nun erstmals alle klassischen Schlumpf-Comics in der chronologischen Reihenfolge ihrer ersten Veröffentlichung im Albumformat, ergänzt um vielfältige Informationen, Dokumente und Illustrationen zu ihrer Entstehung.
Mit anderen Worten:
das umfangreiche Making Of eines Comic-Mythos.
Rezension
Neben der Albenausgabe veröffentlicht Splitter eine weitere Variante der Schlümpfe. Die Kompaktausgabe hat das Ziel sämtliche Abenteuer chronologisch zu veröffentlichen - und das mit äußerst viel Bonusmaterial angereichert. Bereits der erste Band kam mit vielen Informationen zur Entstehung und zur Veröffentlichung der Abenteuer der Schlümpfe daher und beinhaltete einen besonderen Leckerbissen. Das Mini-Recrit von Blauschlümpfe und Schwarzschlümpfe. Der vorliegende Band 2 hat etwas ähnliches zu bieten. Die Geschichte Schlumpfige Ostern ist gleich in drei Fassungen enthalten. Zwei Versionen stammen aus dem Magazin Spirou, auf dessen Seiten sie zunächst erschienen, in einer französischen und einer belgischen Version und dann neugezeichnet für eine spätere Albumveröffentlichung. Die Unterschiede sind recht deutlich und es ist interessant zu sehen, wie sich die Geschichte im Laufe der Zeit entwickelt hat. Ebenso ist eine Reihe von illustrierten Prosageschichten enthalten. Aufbereitet werden all diese Dinge in einer umfangreichen Einleitung von Hugues Dayes, in der nicht nur gelobt wird, sondern in der auch kritische Töne vorkommen, insbesondere in Bezug auf Peyos Reaktion, wenn er darum gebeten wurde, ebenso seine Mitarbeiter auf den Albencovern zu nennen. Zudem sind Skizzen und Illustrationen enthalten. So bekommt der Leser einen sehr guten Einblick auf die Zeit der Entstehung der enthaltenen Schlumpfgeschichten, die in der Zeit zwischen 1967 und 1969 entstanden.
Der falsche Schlumpf
Gargamel findet einen Weg, sich in einen Schlumpf zu verwandeln. Dummerweise fehlt ihm aber der Schwanz und so bastelt er sich einen aus Holz und blauer Farbe. So ausgerüstet macht er sich auf, das Schlumpfdorf zu finden und sich zu rächen. Irgendwie scheinen seine Pläne jedoch nicht ganz ausgereift.
Eine sehr lustige Geschichte, in der Gargamel zwar am Ende mal wieder der Dumme ist, aber zwischenzeitlich zeigt, dass er nicht ganz so dumm ist und einfach nur Pech hat.
Der hundertste Schlumpf
Das Mondfest findet alle 654 Jahre statt. An diesem Tag müssen um Mitternacht 100 Schlümpfe den Mondtanz tanzen. Als Papa Schlumpf durchzählt, leben aber nur 99 im Dorf. Gleichzeitig baut sich Beauty einen Spiegel, um sich besser betrachten zu können. Als ein Blitz in den Spiegel fährt, passiert etwas erstaunliches.
Ursprünglich als 100. Minialbum erschienen, wurde Der hunderste Schlumpf ebenfalls neu gezeichnet und im Albumformat veröffentlicht. Eine sehr gute und abwechslungsreiche Geschichte.
Schlumpfige Ostern
Schlaubi entdeckt ein Ei im Wald und beschließt es Papa Schlumpf zu schenken, um bei ihm gut dazustehen. Dummerweise ist er nicht der Einzige. Der Bäckerschlumpf hat für Papa Schlumpf ein Zuckerei hergestellt. Schlaubi tauscht die Eier aus. Ab da entwickelt sich ein fröhliches Bäumchen-wechsel-dich-Spiel.
Dies ist die finale Version der Geschichte und sie bietet neue Zeichnungen und ein leicht anderen Verlauf. Nach wie vor ist sie unheimlich witzig.
Schlumpffallen
Gargamel stellt den Schlümpfen individuelle Fallen, in die so gut wie jeder hineintappt, da braucht es eine Menge Glück und Mut, damit die Schlümpfe ungeschoren davon kommen.
Gargamels Idee mit den individuellen Fallen ist großartig und er wird ausnahmsweise mal nicht nur als Dummkopf und Versager dargestellt, sondern ebenso als clever.
Die Schlümpfe und der Monstervogel
Papa Schlumpf mixt ein neues Wachstumselixier für Pflanzen zusammen. Leider geht dabei etwas schief und das Gänseblümchen, an dem er testet, wächst nicht nur, sondern mutiert zu einem Monster. Deshalb beauftragt er zwei Schlümpfe, das Fläschchen mit der Flüssigkeit tief in der Wüste zu vergraben. Der Weg ist weit, weswegen die beiden Schlümpfe es einfach in eine Schlucht werfen. Das rächt sich. Ein Küken bekommt ein paar Tropfen ab und stürzt sich bald als Krakakass auf das Dorf. Die Situation wird für die Schlümpfe so schlimm, dass sie das Dorf verlassen müssen. Bis Papa Schlumpf eine Idee hat.
Die Schlümpfe und der Monstervogel ist ein kleiner Thriller in der Welt der Schlümpfe und ist von beträchtlicher Spannung. Aufgelockert wird die Handlung immer wieder durch Running Gags, ist aber trotz allem schon recht düster. Vielleicht ist sie gerade deswegen so gut.
Kein Schlumpf wie die anderen
Einer der Schlümpfe hat Fernweh und Papa Schlumpf lässt ihn schweren Herzens ziehen. So eine Wanderschaft um die Welt ist aber gefährlicher und ungemütlicher als gedacht, besonders, wenn Gargamel ins Spiel kommt. Und plötzlich finden sich die Schlümpfe in einer äußerst misslichen Lage wieder.
Wer möchte, kann viel in die Geschichte hineininterpretieren. Morris wechselte kurz zuvor zu Dargaud, was Peyo tief traf. Und auch ansonsten bietet sie Möglichkeiten zur Interpretation. Fest steht aber, dass die Geschichte einfach kreativ erzählt und sehr witzig ist.
Der Astronautenschlumpf
Einer der Schlümpfe träumt den gleichen Traum wie viele andere auch. Er möchte in den Weltraum fliegen und baut sich eine Rakete. Aber allein durch Muskelkraft kann sie nicht abheben und sein erster Versuch scheitert. Folglich ist er sehr deprimiert. Die Schlümpfe beschließen, ihn aufzuheitern und seinen Wunsch zu erfüllen. Deshalb vollführen sie eine großangelegte Maskerade, die dem Astronautenschlumpf vorgaukeln soll, er wäre im Weltraum auf einem fremden Planeten gelandet und würde auf die Schlimpse treffen.
Eine wunderschöne Geschichte über Träume und ihre Erfüllung und über Freundschaft. Der Astronautenschlumpf ist übrigens eine Besonderheit im Schlumpfkosmos. Das Album entstand zu Werbezwecken für eine bekannte Keksfabrik und erschien erst danach als reguläres Schlumpfabenteuer in Spirou.
Die Schlümpfe und die Wettermaschine
Handy hat eine Wettermaschine erfunden, mit der sich das jeweilige gewünschte Wetter einstellen lässt. Papa Schlumpf ist begeistert und beschließt zur Feier des Tages mit allen Schlümpfen ein Picknick zu veranstalten. Aber das wird bald gestört. Denn Farmi und Beauty streiten sich um das richtige Wetter und das hat verheerende Auswirkungen.
Eine sehr lustige Geschichte mit einem mittlerweile ernstem Thema, welches die Wetterkapriolen für jede Menge Humor nutzt.
Die Zeichnungen sind bei allen Geschichten natürlich hervorragend. Peyo hätte nichts anderes zugelassen. Es muss aber auch erwähnt werden, dass längst nicht alles aus seiner Feder stammt, selbst wenn er es alleine signiert hat. Gos war z.B. sehr stark in den Entstehungsprozess so mancher Geschichte eingebunden und selbst Franquin leistete seinen Beitrag, indem er das Aussehen des Krakakass maßgeblich bestimmte. Dies ist dann auch deutlich zu sehen.
Fazit
Die Kompaktausgabe der Schlümpfe ist einfach eine wundervolle, fantastische Ausgabe. Die Geschichten werden perfekt präsentiert und das umfangreiche Bonusmaterial gibt einen Einblick in die Entstehung. Die Schlümpfe sind einfach beste Unterhaltung für Groß und Klein und haben ihren Ruf als zeitloser Klassiker zurecht.
Pro & Contra
+ drei verschiedene Version von Schlumpfige Ostern
+ viel Bonusmaterial
+ viel Humor
+ zeitlos
+ Anekdoten
+ alle Geschichten in der Reihenfolge ihres Erscheinens
Bewertung:
Charaktere: 5/5
Handlung: 5/5
Humor: 4,5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 5/5
Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Peyo:
Rezension zu Johann und Pfiffikus Gesamtausgabe Bd.1 – Der Page des Königs
Rezension zu Johann und Pfiffikus Gesamtausgabe Bd.2 – Hexerei und Zaubersprüche
Rezension zu Johann und Pfiffikus Gesamtausgabe Bd.3 – Räuber und Plünderer
Rezension zu Johann und Pfiffikus Gesamtausgabe Bd.4 – Die Schlumpfjahre
Rezension zu Die Schlümpfe Bd.1 – Blauschlümpfe und Schwarzschlümpfe
Rezension zu Die Schlümpfe Bd.28 – Schlumpfine greift ein
Rezension zu Benni Bärenstark Bd.1 – Die roten Taxis
Rezension zu Benni Bärenstark Bd.13 – John-John
Rezension zu Benni Bärenstark Bd.14 – Auf den Spuren des weißen Gorillas
Rezension zu Benni Bärenstark Gesamtausgabe Bd.1
Rezension zu Benni Bärenstark Gesamtausgabe Bd.2
Rezension zu Benni Bärenstark Gesamtausgabe Bd.3
Rezension zu Benni Bärenstark Gesamtausgabe Bd.4
Rezension zu Benni Bärenstark Gesamtausgabe Bd.5
Rezension zu Die Schlümpfe – Kompaktausgabe Bd.1
Rezension zu Die Schlümpfe und das verlorene Dorf Bd.1