Batman Rebirth Bd.1 – Ich bin Gotham (Tom King, David Finch)

Verlag: Panini; (Dezember 2017)
Softcover: 176 Seiten; 16,99 €
ISBN-13: 978-3741604799

Genre: Superhelden


Klappentext

Gotham Citys Beschützer

Bruce Wayne ist Batman. Als grimmiger Dunkler Ritter beschützt er Gotham City vor allen Gefahren – dem skrupellosen Calendar Man, dem monströsen Solomon Grundy und selbst vor einem Flugzeug, das in die Häuserschluchten zu stürzen droht. Eines Tages tauchen zwei neue kostümierte Helden auf, die Batman in seinem Kampf für das Gute unterstützen wollen. Anders als der Mitternachtsdetektiv, verfügen sie sogar über gewaltige Superkräfte, und anfangs sieht es so aus, als würde die düstere Metropole von den jungen Helden Gotham und Gotham Girl profitieren. Bis Batmans Stadt kurz davor steht, von seinen neuen Beschützern ins Verderben gerissen zu werden...

Der Beginn einer neuen Ära und einer gefeierten, großartigen Story, spektakulär in Szene gesetzt von Top-Autor Tom King (GRAYSON MEGABAND), dem zeichnenden Fanliebling David Finch (BATMAN – THE DARK KNIGHT) und anderen.


Rezension

Kurz nachdem Batman sich mit Calender Man auseinandersetzen musste, droht ein Flugzeug über Gotham abzustürzen. Wagemutig stürzt sich der Dunkle Ritter in das Geschehen und kann zwar dafür sorgen, dass die Insassen überleben werden, aber für ihn wird es den sicheren Tod bedeuten. Jedoch kommt es anders als gedacht, denn zwei neue Superhelden treten auf den Plan - Gotham und Gotham Girl. Sie besitzen Superkräfte und wollen Batman in seinem Kampf unterstützen. Bald müssen sie aber erkennen, dass zum Superheldendasein mehr dazu gehört, als nur besondere Kräfte zu besitzen. Und dann scheint Gotham unter dem Einfluss des Psycho Piraten auch zu einer Bedrohung zu werden, die Batman stoppen muss. Hinter alldem steckt aber noch jemand ganz anderer.

DC Rebirth soll die Helden wieder mehr Richtung ihrer Wurzeln führen und das Beste aus all ihren Inkarnationen vereinen. Bei Batman fällt diese Aufgabe Tom King zu und der Auftakt macht gleich klar, dass King vorhat sich dieser Herausforderung zu stellen. Er lässt Batman auf Calendar Man treffen, einen ziemlich absurden Gegner aus der Vergangenheit, der nur selten Beachtung fand und immer wieder neu interpretiert wurde. Tom Kings Interpretation ist dabei ziemlich kreativ und lässt ihn sehr unheimlich wirken. Mit Hilfe dieser kurzen Einführung setzt Tom King gleich den Ton für alles folgende und er kann gleich richtig einsteigen. Die Actionsequenz, die er zu Beginn seines ersten Handlungsbogens setzt, ist nicht nur reiner Selbstzweck, sondern dient dazu, um zu zeigen, wie weit Batman im Kampf um Leben gehen würde und mit Gotham und Gotham Girl zwei neue Helden zu etablieren.  Dies gelingt ihm sehr gut und der Leser dürfte ebenso überrascht und misstrauisch wie Batman selbst sein. Von da an entwickelt sich eine kleine Krimihandlung darum, wer die beiden Neuankömmlinge sind, bevor es dann ans Eingemachte geht und Batman in einen Kampf getrieben wird, den er eigentlich nicht führen will. Tom King zeigt während der ganzen Zeit, dass das Superheldendasein immer einen Preis hat und aus mehr besteht als nur besondere Kräfte zu haben. Am Beispiel von Gotham und Gotham Girl macht er dies sehr deutlich. Gleichzeitig macht er die Beiden auf diese Weise sympathischer und Batman kann eine Beziehung zu ihnen aufbauen, die über das Misstrauen hinausgeht, da sie auch ein ähnliches Schicksal erfahren haben. So kommt am Ende deutlich mehr Emotionalität ins Spiel, und lässt es tragischer wirken. Die Charakterzeichnung gelingt Tom King und ihre Entwicklung bleibt nachvollziehbar. Alfred bekommt seinen besonderen Auftritt, der in diesem Fall etwas ausgefallener ist.
So weit, so gut. Ich bin Gotham hat nur ein Problem. All das wird relativ spannungsarm von Tom King präsentiert und wirklich neue Ideen sind rar. So ist der Auftakt in die Rebirth-Ära für Batman eher durchschnittlich, für den ganz großen Wurf fehlt etwas. Die Zutaten dazu sind auf jeden Fall vorhanden und entsprechende Andeutungen lassen großes erwarten, nun muss Tom King alles richtig zusammenfügen, damit es richtig mitreißend wird. Der Epilog ist ihm bereits sehr gut gelungen und er zeigt, dass er weiß, wie er mit Batman eine gute Geschichte erzählen kann.

David Finch hat am Zeichenstift Greg Capullo abgelöst. Sein Stil ist etwas rauer als der seines Vorgängers, mitunter etwas dreckiger. Aber er sorgt ebenso wie Greg Capullo dafür, dass Batman richtig gut aussieht. Seine Panelaufteilung ist durchdacht, so dass der Leser nie den Überblick verliert, egal wie hektisch es zu geht.


Fazit

Der Auftakt in das Rebirth-Zeitalter ist für Batman ein grundsolider, aber leider kein besonderer. Die Geschichte ist leidlich spannend und Tom King führt mit Gotham und Gotham Girl zwei potenziell interessante Charaktere ein, aber leider weiß er sie nicht so recht einzusetzen.


Pro & Contra

+ Alfred im Batmobil
+ Batman als Detektiv
+ Calendar Man

- äußerst spannungsarm

Bewertung:

Handlung: 3/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 3,5/5
Preis/Leistung: 4/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Batman in der Rebirth-Ära:

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Rezension zu Batman Rebirth Bd.3
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Rezension zu Batman Rebirth Bd.8
Rezension zu Batman Rebirth Bd.10

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Rezension zu Batman: Detective Comics Bd.7
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Rezension zu Batman: Detective Comics Bd.9

Tags: Superhelden, Batman