Verlag: Splitter-Verlag; (Dezember 2017)
Gebundene Ausgabe: 152 Seiten; 22,80 €
ISBN-13: 978-3962190613
Genre: Thriller
Klappentext
Digitaler Krieg in Tokyo
In den verschneiten französischen Alpen findet sich James Bond im Fadenkreuz eines Killers wieder, der andere Killer tötet. Das ist nur das erste Rätsel in einem größeren, adrenalindurchtränkten Verwirrspiel, das Bond um den halben Globus führt. Er dringt in die Unterwelt vor, riskiert alles in einem illegalen Casino, entgeht Mordanschlägen und versucht, einen Datendiebstahl aufzuklären, der die Sicherheit der Welt gefährdet.
„James Bond: Black Box bringt alle Hefte der mitreißenden sechsteiligen Miniserie von Autor Benjamin Percy (DC Rebirth: Green Arrow und Teen Titans) und Zeichner Rapha Lobosco.“
Rezension
In den französischen Alpen soll Bond ein Attentat durchführen. Ziel ist ein Killer. Eine geheimnisvolle Frau kommt James Bond aber zuvor und kann entkommen. Für M kein Problem, der Chef des Geheimdienstes sieht dies ganz pragmatisch und stattet Bond gleich mit seinem nächsten Auftrag aus. Hacker haben die Datenbanken der britischen Regierung gestohlen und darunter sind selbstverständlich brisante Daten. Eine Katastrophe, da Beamte und Regierungsmitglieder erpressbar werden. Bond soll die sogenannte Black Box zurückholen. Dazu muss er nach Japan, denn dort sitzt der vermutete Kopf der Hacker: Saga Genji. Der Japaner hat sein Geld mit Eletronik in jeglicher Form verdient und will nun höher hinaus. Und er weiß genau, was Bond will, so dass er ihm immer einen Schritt voraus zu sein scheint. Ein schwieriger Fall für Bond, der ihn mal wieder an seine Grenzen bringt.
Neuer Auftrag für Bond, neues Team hinter den Kulissen. Nach Warren Ellis und Andy Diggle, darf nun Benjamin Percy den Geheimagenten seiner Majestät auf eine Mission schicken. Unterstützt wird er von Rapha Lobosco, der für das Aussehen Bonds und seiner Gegenspieler zuständig ist und selbstverständlich für die Umsetzung der Actionszenen in fesselnden Bildern.
Bond bleibt auch bei Benjamin Percy nach wie vor Bond und das heißt, es gibt Hochspannung, Frauen, einen außergewöhnlichen Gegenspieler mit einem diabolischen Handlanger und jede Menge Möglichkeiten für James Bond seine Fähigkeiten zu zeigen.
Die Geschichte selbst könnte aktueller nicht sein. Die Welt wird nicht durch eine Superwaffe bedroht, sondern durch entwendete Informationen, die sie ins Chaos stürzen könnten. Hier ist Percy also ganz dicht an der Realität. Und obwohl dies alles sehr modern ist, lässt er James Bond im positiven Sinne altmodisch wirken. Statt sich vollkommen auf Technik zu verlassen, muss Bond auf seine Fähigkeiten als Agent zurückgreifen, vor allem auf die Handfesten. Trotzdem ist Black Box keine wilde Aneinanderreihung von Actionszenen. Benjamin Percy weiß, worauf es bei Bond ankommt und lässt den Charakteren genug Raum. So kann sich ein herrlich doppeldeutiges Gespräch zwischen James Bond und Saga Genji entwickeln, welches an die alten Connery-Bonds erinnert und damit in bester Tradition steht. Exotische oder zumindest außergewöhnliche Schauplätze sind ebenso Tradition und auch hier hat Black Box einiges zu bieten. Sei es ein illegales Spielcasino mit Haifischbecken, welches gleichzeitig eine wunderbare Hommage an Leben und Sterben ist und das Gespräch zwischen Bond und seinem Gegner wunderbar illustriert, oder ein Sumokampf. Die Orte sind sehr gut ausgewählt für diese Geschichte, nicht zuletzt das Hauptquartier von Saga Genji, welches an einem ganz besonderen Ort verborgen ist.
Bei den Gegenspielern hat sich Percy ebenso ins Zeug gelegt und vor allem Genjis Handlanger No Name ist ein Musterbeispiel eines Bond Gegners, der einen hohen Gruselfaktor besitzt. Der Killer mit dem entstellten Gesicht und der Angewohnheit Totenmasken seine Opfer zu tragen, ist der furchteinflössendste der bisherigen Comicreihe. Benjamin Percy vereint also in Black Box die alten Tugenden der Bond-Abenteuer mit einer modernen Geschichte und macht daraus einen lesenswerten, wirklich starken Auftritt des Geheimagenten, der richtig spannend ist und den Charakteren jederzeit gerecht wird. Das Bondgefühl ist von der ersten Seite an da.
Rapha Lobosco ist klar in seiner Darstellung, in dem er auf zu viele Details verzichtet und sich ganz auf das Wesentliche konzentriert und so die unterkühlte Atmosphäre für ein Bond-Abenteuer erzeugt. Das heißt nicht, dass er gar keine Details verwendet, nur sind sie im Hintergrund nur dann vorhanden, wenn sie nötig sind. Die zahlreichen Kämpfe inszeniert er rasant und leicht zu verfolgen, wodurch sich ein sehr guter Lesefluss ergibt. Einzig bei der Anatomie der Protagonisten unterläuft ihm hin und wieder ein Missgeschick. Ein ums andere Mal wirkt z.B. Bond seltsam steif. Das sind aber kleine Makel, ansonsten liefert Rapha Lobosco gute Arbeit ab.
Fazit
Percy zeigt, wie ein moderner James Bond auszusehen hat. Die Geschichte ist schnell und stark. Black Box wäre die ideale Vorlage für den nächsten Hollywoodblockbuster über den Geheimagenten ihrer Majestät.
Pro & Contra
+ das Ende ist konsequent und setzt den richtigen Schlusspunkt
+ gute Gegner
+ spannend
+ Q erinnnert an John Cleese
Bewertung:
Handlung: 4/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 4,5/5
Preis/ Leistung: 5/5
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