Justice League of America – Der kryptonische Gott (Bryan Hitch, Daniel Henriques, Thomas Derenick, Alex Sinclair)

Verlag: Panini; (Dezember 2017)
Softcover: 284 Seiten; 24,99 €
ISBN-13: 978-3741605079

Genre: Superhelden


Klappentext

Reise durch die Unendlichkeit!

Eine mysteriöse Einladung für Superman zu seinem eigenen, vielfachen Tod durch die rätselhafte Infinity Corporation! Ein verheerender Angriff des Parasiten, der die Justice League auf den Plan ruft! Und die Ankunft des kryptonischen Sonnengottes Rao, der mit seinen Jüngern der gesamten Erde Frieden, Wohlstand und Gesundheit schenkt! Das sind die Zutaten eines prächtig illustrierten Epos aus der Feder von Comic-Superstar Bryan Hitch!


Rezension

Superman wird von der Infinity Corporation eingeladen, sie zu besuchen. Dort muss er miterleben, wie er immer wieder stirbt. Durch ein Portal kommen andere Supermen und jeder von ihnen ist dem Tode nahe. Warum genau sie alle sterben, ist nicht ganz klar. Währenddessen tritt die JLA gegen Parasit an, der ausgebrochen ist und den sie schnell besiegen können. Jedoch verschwinden welche ihrer Mitglieder, wie z.B. Green Lantern und Hal Jordan. Die Helden haben allerdings keine Zeit zum Verschnaufen. Ein Gott aus Kryptons Vergangenheit erscheint und verspricht Frieden und Wohlstand. Superman vertraut ihm seltsamerweise umgehend. Batman hingegen bleibt misstrauisch. Und er soll Recht behalten. Die Jünger Raos zwingen die Menschen auf perfide Weise der neuen Kirche beizutreten. Und die JLA sieht sich der Frage gegenüber, wie ein Gott aufgehalten werden kann.

Crossover und Abenteuer mit Heldenteams haben immer ein großes Problem, erst recht wenn Superman dabei ist. Sie benötigen einen Gegner, der wirklich groß und übermächtig ist, um zu rechtfertigen, dass eben ein ganzes Team von Superhelden benötigt wird. Damit müssen die Gegenspieler nahezu unbesiegbar sein und daraus resultierend, entwickeln sich die meisten solcher Geschichten, zu einer riesigen Schlägerei, in der die Helden zunächst unterliegen, um dann doch noch überraschend zu gewinnen. Gerade in Bezug auf Superman ist es schwer immer neue Gründe zu finden, warum er mit einem Problem nicht alleine zurechtkommt und dabei nicht auf Kryptonit und Magie zurückgreifen zu müssen.
Bryan Hitch findet einen neuen Grund. Er lässt einen vermeidlichen Gott auf die JLA los und dieser ist auch nicht vom ersten Augenblick eine Bedrohung. Zumindest sieht dies Superman so. Bryan Hitch beginnt seine Erzählung mit hohem Tempo. Parasit, die Infinity Corporation und die Ankunft Raos sorgen alle gemeinsam dafür, dass Helden und Leser etwas vor den Kopf gestoßen sind. Eine wirkliche Übersicht, was wirklich gerade passiert, hat man nicht. Alles geht sehr schnell und rast voran. Genau dieser Umstand tut der Geschichte gut. Es werden Rätsel aufgeworfen, die gelöst werden müssen, Handlungsorte und Charaktere etabliert und das auf eine sehr spannende Art und Weise. Bryan Hitch legt in Der kryptonische Gott sein Hauptaugenmerk dadurch nicht auf möglichst viele Actionszenen, die wären im Zusammenhang mit der Handlung auch etwas fehl am Platz, sondern auf die Ermittlungsarbeit der Helden und dort in der ersten Reihe Batmans. Sie sammeln Informationen und versuchen herauszufinden, was Rao überhaupt will. So erhält dieser Band der JLA eine ganz eigene Dynamik, die sich in den Figurenkonstellationen wiederspiegelt. Denn kurzfristig weiß keiner mehr genau, wer auf der richtigen Seite steht. Zudem entwickelt Bryan Hitch mit Rao einen Gegner, der wirklich Charakter hat. Er beleuchtet ihn intensiver, als es sonst für solche Überschurken üblich ist und kann so ein Ende präsentieren, welches überraschend ist und zugleich logisch im großen Zusammenhang. Hitch zeigt hier, wie ein Abenteuer der Justice League auch gestaltet werden kann, ohne auf abstruse Gründe oder Gegner zurückzugreifen, um die Helden zusammenzubringen. Der kryptonische Gott ist Superheldenaction und Krimi/ Thriller zugleich und damit eine Empfehlung wert.

Die Zeichnungen stammen bei dieser Zusammenkunft der JLA mit Ausnahme des letzten Heftes von Bryan Hitch, weswegen er genau die Erfordernisse der Geschichte kennt und sie ganz so gestalten kann, wie er sie sich vorstellt. Er bevorzugt einen klaren Stil, bei dem alles Wesentliche sofort erfasst werden kann. Ruhige Momente und Actionszenen beherrscht er gleichermaßen und da er eben weiß, wie er sich als Autor alles gedacht hat, bekommt die Geschichte genau die richtige Dynamik und Spannung. Der kryptonische Gott ist visuell hervorragend dargestellt. Hier zahlt es sich aus, dass Autor und Zeichner ein und derselbe sind.


Fazit

Der kryptonische Gott ist ein interessantes und spannendes Abenteuer der JLA, da es Superman auf eine neue Art einbindet und ihn in einem persönlichen Konflikt zeigt. Zudem wirkt es zu keinem Zeitpunkt in die Länge gezogen.


Pro & Contra

+ Batman und Cyborg
+ sehr gute Zeichnungen
+ wohl überlegte Geschichte

Bewertung:

Handlung: 4,5/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 5/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln mit der Justice League:

Rezension zu Justice League of America: Rebirth Special
Rezension zu Justice League Anthologie

Tags: Superhelden, Superman, Justice League