Verlag: Panini; (April 2018)
Softcover: 116 Seiten; 13,99 €
ISBN-13: 978-3741607172
Genre: Superhelden
Klappentext
Alternative Symbiosen
Das Multiverse besteht aus zahlreichen Parallelwelten. In einigen von ihnen hat sich der außerirdische Symbiont, der Eddie Brock in der Marvel-Hauptwelt zu Venom macht, mit anderen verbunden: mit Wolverines jungem weiblichen Klon X-23, mit der verantwortungslosen Antiheldin Gwenpool, mit dem rachsüchtigen Ghost Rider, mit dem alten Mann namens Logan aus einer postapokalyptischen Zukunft oder mit dem durchgeknallten Söldner Deadpool. Und dann ist da noch ein venomisierter Captain America, der durch die Realitäten springt und von einem Krieg erzählt, der allen Symbiontenträgern bevorsteht...
Der erste von zwei Comics zur spektakulären Venomverse-Saga, in Szene gesetzt von Matthew Rosenberg (ROCKET RACCOON), Simon Spurrier (CROSSED), Roland Boschi (PUNISHER), James Stokoe (MOON KNIGHT) und anderen.
Rezension
Das Konzept der Multiversen ist altbekannt im Superheldengenre. Jetzt bekommt also Spider-Mans alter Feind und zeitweise Antiheld Venom seine eigenen Reihe, in der seine verschiedenen Inkarnationen gezeigt werden. In Spider-Verse musste Spidey um sein Überleben in den einzelnen Parallelwelten kämpfen, da ist es nur logisch und konsequent, Venom dasselbe durchmachen zu lassen, dessen Symbiont in den verschiedenen Realitäten bei vollkommen unterschiedlichen Wirten landet. Fünf von ihnen stehen im Mittelpunkt dieses Bandes. Grob zusammengehalten, werden sie von einem Captain America, der selbst Träger des Symbionten ist und vor einem Krieg warnt, den sie überstehen müssen. Im zweiten Band der Reihe wird dieser dann im Mittelpunkt stehen.
X-23
X-23, Wolverines Klon, bricht aus einem militärischen Labor aus und infiziert sich dabei mit dem Symbionten. Sie findet Unterschlupf bei einer Gruppe von auf der Straße lebenden Kindern, die sie fortan mit allen Mitteln beschützt
X-23 ist ein starker Start in den Band, der sehr ernst daher kommt.Von Matthew Rosenberg geschrieben und von Roland Boschi in düstere Bilder gefasst, die etwas rauher und kantiger sind.
Gwenpool
Gwenpool hat zwar keinen Heilfaktor, aber dafür einen Symbionten, der ebenfalls dafür sorgt, dass sie nicht stirbt, wenn sie gegen Ninjas und Co. kämpft. Eines Tages hat sie die Möglichkeit ihrem Schwarm Daredevil zu helfen. Gar nicht so einfach, wenn dabei keiner sterben soll.
Nach der eher schweren Kost zu Beginn geht es mit etwas Leichterem weiter. Die Dialoge zwischen Gwenpool und dem Symbionten sind witzig und so unterhält Christopher Hastings auf gutem Niveau. Irene Strychalski gibt Gwenpool ein mangahaftes Aussehen, was perfekt passt.
Ghost Rider
Calvin Zabo alias Mister Hyde soll von SHIELD transportiert werden. Es gibt nur ein Problem: Zabo hat so ziemlich jeden gegen sich aufgebracht und sehr schnell gerät der Transport durch alle möglichen Angreifer unter Beschuss – und das Schlimmste ist, der Ghost Rider mischt kräftig mit und hat einen Symbionten mitgebracht, der ebenfalls im Körper von Robbie Reyes steckt.
Die unterhaltsamste Geschichte im ganzen Band, was eindeutig an den trockenen Dialogen von Simon Spurrier liegt, der eine Menge Humor hineinbringt. Die Zeichnungen von Tigh Walker wirken genauso verrückt wie die Geschichte selbst.
Old Man Logan
Scott, der Ziehsohn Logans und leiblicher Sohn des toten Hulks, hat herausgefunden, was Logan mit dem Tod seines Vaters zu tun hat und sinnt nun auf Rache. Er findet Unterstützung bei zwei alten Feinden Logans und der sieht sich plötzlich tief unter Prof. Xaviers altem und verfallenem Anwesen einem Dinosauerier gegenüber, der zudem den Symbionten trägt.
Logan gegen einen Dinosaurier. Allein deswegen lohnt sich diese Geschichte bereits. Ryan Key schafft es trotz der Kürze Charakteren und Inhalt etwas Tiefe zu verleihen und seinen Beitrag nicht nur zu einem einfachen Schlachtfest zu machen. André Lima Araújo hat gezeichnet und liefert ab dem Auftauchen des Dinosauriers gute Arbeit ab.
Deadpool
Deadpool soll einem Parasitologen auf den Zahn fühlen. Keine Sekunde zu früh. Bald sieht er sich einem massiven Angriff von Parasiten gegenüber. Seine einzige Rettung ist der Symbiont, der im Labor gefangen gehalten wird.
Deadpool in einem Krankenhaus, in dem er praktisch ohne Reue metzeln kann. Clay Chapmans Geschichte lässt sich auf diese einfache Formel runterbrechen. Das hätte witzig werden können, ist aber leider selbst für Deadpools Verhältnisse einfach zu überdreht. Die Sprüche und der Humor sitzen nicht richtig und so ist Deadpools Auftritt tatsächlich mal eher nervig als gut. James Stokoes Zeichnungen sind hin und wieder etwas zu unruhig und können es auch nicht herausreißen.
An Bonusmaterial gibt es ein informatives Vor- und Nachwort und die Cover der Einzelhefte.
Fazit
Die Liga der Monster führt gut in das Venomverse ein, ist aber ansonsten wenig mehr als ein Prolog. Dennoch ist der Band gute Unterhaltung mit drei gut bis sehr guten Geschichten, einer die nicht ganz mithalten kann und einer, die leider eher nervt.
Pro & Contra
+ Humor beim Ghost Rider
+ viele Facetten des Symbionten
+ Ernst und düster in den Geschichten zu X-23 und Old Man Logan
- Deadpool ist dieses Mal ein Reinfall
Bewertung:
Handlung: 3,5/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 3,5/5
Humor: 3,5/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4/5
Literatopia-Links zu weiteren Titeln mit Venom:
Rezension zu Venom – Dark Origin
Rezension zu Venom – Tödlicher Beschützer
Rezension zu Venom – Die Rückkehr des gnadenlosen Retters
Rezension zu Venomverse Bd.2