Batman: Dark Knight III – Die Übermenschen (Brian Azzarello, Frank Miller, Andy Kubert, Klaus Janson)

Verlag: Panini; (April 2018)
Softcover: 380 Seiten; 34 €
ISBN-13: 978-3741607356

Genre: Superhelden


Klappentext

Die Auferstehung des Dunklen Ritters

Die Fortsetzung der Comic-Meilensteine BATMAN: DIE RÜCKKEHR DES DUNKLEN RITTERS und BATMAN: DER DUNKLE RITTER SCHLÄGT ZURÜCK.

Batman wurde seit Jahren nicht mehr gesehen und hat sich wie Superman und Wonder Woman aus dem Kampf gegen das Böse zurückgezogen. Gotham City und die Welt von Morgen brauchen ihren grimmigen Beschützer und seine alten Verbündeten jedoch dringender denn je im Angesicht von Polizeigewalt, Chaos und einer Invasion unaufhaltsamer Übermenschen, die die Menschheit bedrohen....

Der dritte Teil der bahnbrechenden Dark Knight-Saga von Comic-Legende Frank Miller (BATMAN: DAS ERSTE JAHR), Brian Azzarello (BATMAN: KAPUTTE STADT), Andy Kubert (BATMAN: WAS WURDE AUS DEM DUNKLEN RITTER) und Klaus Janson (BATMAN: NIEMANDSLAND) mit allen zuvor als Heft erschienenen Minicomics!


Rezension

Im Jahr 1986 ging ein Erdbeben durch die Superheldenlandschaft. Frank Miller brachte seinen Dark Knight heraus. Ein dystopisches Meisterwerk in dem ein gealterter Batman nach wie vor um Gerechtigkeit kämpfte. Alles war etwas surrealer und extremer und auch Batman war nun bereit tödliche Gewalt einzusetzen. So gab Frank Miller dem Superheldengenre neue Impulse und erschütterte die Erwartungen der Leser. Mit Der Dunkle Ritter schlägt zurück, kam erste Kritik auf. Der zweite Teil war bei weitem nicht das erwartete Meisterwerk und für viele gilt er fast als unlesbar, da sich Frank Miller zum Ziel gesetzt zu haben schien, alles und jeden auf jede erdenkliche Weise vor den Kopf zu stoßen. Der Dunkle Ritter kehrt zurück war provozierend, punktete aber auch inhaltlich. Der Dunkle Ritter schlägt zurück, war nur noch Provokation um der Provokation willen. Der Zeichenstil war geradezu psychedelisch und chaotisch und man gewann den Eindruck Frank Miller hätte selbst nicht so recht einen Plan gehabt, wohin er eigentlich will.
Nun liegt Teil Drei vor. Anders als bisher, hat Frank Miller aber dieses Mal Helfer an seiner Seite. Brian Azzarello hat mit ihm zusammen Die Übermenschen geschrieben und Andy Kubert und Klaus Janson waren für die Zeichnungen verantwortlich. Nur bei den Kurzgeschichten hatte Frank Miller das Ruder weiterhin fest in der Hand.

Aber worum geht es? Medien- und Gesellschaftskritik standen im Mittelpunkt der Vorgänger und so könnte man auch in Die Übermenschen so einiges dazu erwarten. Nur leider passiert dies nur wenn überhaupt am Rande.
Batman wurde mal wieder seit Jahren nicht mehr gesehen und gilt seit seinem Kampf in Der Dunkle Ritter schlägt zurück als Tod. Als aber Gewalt und Chaos in Gotham zunehmen und auch die Polizei ihren Anteil mit Willkür hat, ist die Zeit gekommen, dass er wieder eingreifen muss. Gleichzeitig begeht Supermans Tochter Lara einen schwerwiegenden Fehler. Sie und Atom befreien einen Teil der Bevölkerung der Flaschenstadt Kandor und der hat nichts anderes zu tun, als die Stadt mit den restlichen Bewohnern zu zerstören und sich als die neuen Herrscher der Erde auszurufen. Dies kann Batman nicht zulassen und so stellen sich bald nicht nur er, sondern auch Wonder Woman und Superman den Kryptoniern entgegen. Den Beiden fällt es besonders schwer, da sich ihre Tochter Lara den Feinden angeschlossen hat.
Die Vorgänger waren ungewöhnlich in Erzählweise und Inhalt. In Die Übermenschen hingegen bekommt der Leser eine geradezu konventionelle Geschichte präsentiert. Ein überstarker Gegner taucht auf, dem sich dann Batman entgegenstellen muss. Das ist jetzt nicht unbedingt schlecht, schließlich basieren viele Geschichten auf dieser Prämisse, aber für die Rückkehr des Dark Knight hätte es etwas mehr sein dürfen. Immerhin fühlt man sich sofort heimisch. Brian Azzarello und Frank Miller treffen genau den richtigen Ton, so dass Die Übermenschen atmosphärisch wunderbar zu seinen Vorgängern passt. Auch in den Dialogen sind die Vorgänger klar zu erkennen. Der Einfluss von Brian Azzarello dürfte recht groß gewesen sein, größer als der von Frank Miller. Seine Handschrift ist klar zu erkennen. Die Übermenschen hat eine klare Struktur und die Geschichte wird spannend erzählt und weiß zu überraschen. Das Ende hätte allerdings gerne etwas anders ausfallen dürfen, da es doch arg auf eine oder mehrere Fortsetzungen schielt und irgendwie ziemlich in den Superheldenkonventionen gefangen ist. Etwas, das die Dark Knight-Reihe bisher nie war. Als Batmancomic funktioniert Die Übermenschen sehr gut, für eine Fortsetzung der Dark Knight-Reihe hätte es gerne etwas mehr sein dürfte, wenn auch dieser Band wieder mehr in die Spur gekommen ist, als sein direkter Vorgänger Der Dunkle Ritter schlägt zurück. Brian Azzarello versteht die Charaktere und nutzt ihre Eigenarten und erschafft so dennoch eine würdige Fortsetzung von Frank Millers Meisterwerk.
Die Kurzgeschichten, die der Originalveröffentlichung als Minicomics beilagen, sind von Frank Miller geschrieben worden. Sie sind nett und führen manche Aspekte weiter aus, sind dafür aber recht kurz.

Andy Kuberts Zeichnungen, die von Klaus Janson getuscht wurden, der diesen Job wie immer hervorragend erledigt, passen einfach unheimlich gut zum Inhalt und sind klar, deutlich und wenn nötig drastisch. Er legt Wert auf Details und lehnt sich in seinem Stil bei Frank Millers Darstellung aus Der Dunkle Ritter kehrt zurück an. Allerdings nur soviel, dass die beiden Comics auch optisch zusammengehören, gibt aber ansonsten seine Selbstständigkeit nicht auf. Er bringt natürlich die großen Posen von Batman und Co. die ein Comic aus der Dark Knight-Reihe braucht und Brad Anderson versieht alles mit den passenden Farben. Hier stimmt so gut wie alles. Anders sieht es leider gerade bei den Teilen aus, die Frank Miller selbst auf das Papier gebracht hat. Manches sieht zwar ganz gut aus, aber größtenteils ist das alles ziemlich mies gezeichnet, als ob ein neuer Zeichner Frank Millers Stil imitieren möchte, aber nicht die Fähigkeiten dazu besitzt.


Fazit

Dark Knight III – Die Übermenschen ist ein fast konventionelles Abenteuer, was allerdings durch den Hintergrund und Brian Azzarellos Art zu schreiben, sich dann doch abheben kann und der Reihe einen weiteren sehr guten Beitrag hinzufügt. Nicht ganz das, was erwartet werden konnte, aber auf jeden Fall lesenswert.


Pro & Contra

+ Batmans Plan
+ Wonder Woman
+ Hintergrund

- Ende etwas enttäuschend

Bewertung:

Handlung: 4/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 4,5/5
Preis/Leistung: 5/5


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Tags: Superhelden, Batman