Karl der Wikinger Bd.3 – Die Hände des Teufels (Ted Cowan, Don Lawrence)

Verlag: Panini; (Juni 2018)
Gebundene Ausgabe: 80 Seiten; 20 €
ISBN-13: 978-3741606380

Genre: Abenteuer


Klappentext

Das Frühwerk des STORM-Zeichners Don Lawrence schildert die Abenteuer eines außergewöhnlichen Helden, der als angelsächsischer Säugling von Nordmännern geraubt wurde und als Adoptivsohn des Wikingerfürsten Eingar zu einer wahren Legende der kriegerischen Seefahrer aus dem Norden heranwachsen sollte....


Rezension

In Von Göttern und Wölfen führten Ted Cowan und Don Lawrence vermehrt übernatürliche Elemente und Legenden in die Welt Karl des Wikingers ein. Es war nicht mehr alles auf rein natürlichem Wege erklärbar, trotzdem blieb die Serie in sich konsistent. Sie vermittelte weiterhin das Gefühl einen Blick auf das Leben der Menschen zur Zeit Karls zu werfen. In Die Hände des Teufels, der zwei weitere Geschichten über den Wikingerhäuptling und seine Männer mit sich bringt, sind die übernatürlichen Aspekte etwas weiter ausgebaut. Dennoch verlieren Ted Cowan und Don Lawrence nie aus den Augen, was die Geschichten über Karl ausmacht. Nämlich: das große Abenteuer, welches den Leser in Staunen versetzen und träumen lassen soll.

Die Hände des Teufels

Karl muss sein Dorf für kurze Zeit verlassen und übergibt die Verantwortung an seinen ehrgeizigen und nicht wirklich treuen Verweser Velgi. Der findet seltsame Pilze und gerät dadurch in den Bann des Dämonen Helvud. Sein Ziel ist von nun an, jeden in den Bann Helvuds zu ziehen und so für diesen eine Armee aufzustellen, die fast unbesiegbar ist. Selbstverständlich stellt sich Karl gegen ihn und seinen neuen Gott. Sein Weg führt Karl dabei auf eine furchteinflößende Insel, auf der es zur finalen Auseinandersetzung kommt.
Obwohl es sich nicht so anhört, so steht nicht die Magie im Vordergrund, sondern die Charaktere. Karl muss erneut über sich hinauswachsen und die Bedrohung wirkt erschreckend real, obwohl sie auf den ersten Blick fast lächerlich wirkt. Dies ist zwei Dingen geschuldet. Ted Cowans effektiver Art zu schreiben und den tollen Bildern eines Don Lawrence. Vielleicht nicht die beste Karl-Geschichte, aber spannend und mit guten Ideen.

El Sarid der Gnadenlose

El Sarid, ein Herrscher aus dem Norden Afrikas überfällt Wikingerdörfer, unter anderem Karls. Die Einwohner entführt er, um sie in seiner Heimat zu Sklaven zu machen. Karl gelingt es Unterstützung bei anderen Wikingern zu finden und bricht auf, seine Freunde zu befreien. Dieses Unterfangen ist aber längst nicht so einfach, wie gedacht, denn El Sarid scheint über magische Kräfte zu verfügen und in der Gunst seiner Götter zu stehen. Dadurch kann er seine Feinde geistig gefangen halten. Etwas, das ziemlich viele Schwierigkeiten für seine Gegner bedeutet.
Karl bricht erneut in die weite Ferne auf und durchquert dabei das Mittelmeer. Sein Gegner erinnert optisch etwas an Selgor der Wolf, hat ansonsten aber genug Eigenheiten, um sich von diesem abzuheben. Die Geschichte ist nicht gerade innovativ, Ted Cowan führt sie aber perfekt aus und reichert sie mit ungewohnten Gefahren und jeder Menge Exotik an. El Sarid der Gnadenlose ist spannend erzählt und bezieht seine Schauplätze hervorragend ein.

Don Lawrence´ wunderbare Bilder bleiben unübertroffen. Was er bei Karl leistet, ist einfach unheimlich. Mit anscheinender Leichtigkeit stellt er sich jeder Aufgabe und löst sie bravourös. Egal ob Schiffe im Sturm oder etwas so absurd klingendes wie eine überdimensionale dämonische Hand, gestaltet er alles einfach perfekt und glaubwürdig. Dazu darf er sich dieses Mal auch den Tieren der afrikanischen Steppe widmen und auch hier gelingt ihm etwas ganz Großes. Lawrence´ Zeichnungen in Schwarz-Weiß setzen auch heute noch Maßstäbe und wirken kein bisschen verstaubt, sondern noch genauso packend, wie zur Zeit ihres erstmaligen Erscheinens. Nur hin und wieder ist leider zu sehen, dass die Vorlagen nicht immer optimal waren. Es wird aber nie so schlimm, dass nicht mehr zu sehen ist, wie gut Don Lawrence bei Karl der Wikinger ist.

Zwischen den beiden Geschichten ist ein redaktioneller Teil platziert, der einen weiteren, tieferen Einblick in die Entstehungsgeschichte Karls gibt.


Fazit

Karl der Wikinger ist eine wahre Augenweide. Don Lawrence´ Zeichnungen sind nach wie vor von einer solch hohen Qualität, die selten erreicht wird. Ted Cowan schreibt ihm dazu die passenden Geschichten, damit er zeigen kann, wie variabel er ist und bietet ihm genug Möglichkeiten sich neuen Herausforderungen zu stellen. Dabei wird Cowans Art zu schreiben immer besser. Ein Glück, dass sich Panini entschieden hat, diese Serie endlich in Deutschland zu veröffentlichen.


Pro & Contra

+ neue Gefilde werden betreten
+ Don Lawrence wird immer besser
+ Karl und seine Wikinger sind nicht immer die strahlenden Helden

Bewertung:

Handlung: 4,5/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 5/5
Lesespaß: 4,5/5
Preis/Leistung: 5/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Karl der Wikinger:

Rezension zu Karl der Wikinger – Eingars Schwert
Rezension zu Karl der Wikinger – Von Göttern und Wölfen
Rezension zu Karl der Wikinger – Insel der Monster

Tags: Wikinger