Gambert Bd.2 – und der Seelendrache (Jan Suski, Dirk Seliger)

Verlag: Splitter-Verlag; (März 2018)
Gebundene Ausgabe: 56 Seiten; 13,95 €
ISBN-13: 978-3958399556

Genre: Funny


Klappentext

Gambert ist ein Genießer der besonderen Sorte. Zurückgezogen in einem idyllischen Wald lebend, frönt er allen irdischen Genüssen, ganz besonders aber dem Bier. Diese Verbundenheit hat einen einfachen Grund: Gambert ist der Gott des Bieres. Zwar gab er einst seine Göttlichkeit auf und überlebte so den Untergang der Götterwelt. Doch obliegt ihm nun die Aufgabe, den einzigen Zugang zur „Anderswelt“ zu bewachen, wohin jedwede Form der Mythologie verbannt wurde. Praktischerweise befindet sich dieser Übergang in seinem Felsenkeller, gut verborgen zwischen unzähligen Bierfässern. Das beschauliche Leben könnte ewig weitergehen, würden sich in jüngster Zeit nicht die Erscheinungen von Fabelwesen bedrohlich häufen....

Mit „Gambert“ präsentiert das deutsche Künstlerduo Jan Suski und Dirk Seliger eine herzliche Funny-Reihe, die dank der exquisiten Zutaten Fantasy-Hommage, Fabulierfreude und last but not least Bier wie ein außergewöhnlich edles Tröpfchen mundet.


Rezension

Den ersten Angriff des Magisters konnten Gambert und Umbra, die Monade, erfolgreich abwehren. Leider lässt sich der Magister aber nicht so leicht davon abhalten, seine finsteren Pläne weiterzuverfolgen. Er hetzt einen Seelendrachen auf den Biergourmet. Eine mehr als tödliche Gefahr, da ein Seelendrache nur für diejenigen sichtbar ist, die sich ihn vorstellen können, und sich vom Geist, der Seele, seines Opfers nährt, indem er sich in sein Opfer einnistet. Danach verteilen Seelendrachen ihre Eier und so verbreiten sie sich wie eine Seuche. An einer anderen Front gibt es ebenfalls für Gambert Probleme. Ein neuer Mann vom Landratsamt taucht bei ihm auf und bringt nichts als Ärger mit sich. Der Mann will doch tatsächlich Genehmigungen für Gamberts Haus und diverse andere Unterlagen sehen, die Gambert betreffen, aber nicht existieren.

Mit Gambert und der Vitus-Zauber präsentierten Jan Suski und Dirk Seliger ihren neuen Helden Gambert und feuerten bereits dort ein Feuerwerk des Humors ab. Bei Gambert und der Seelendrache kann Dirk Seliger in die Vollen gehen. Band 1 führte die Charaktere und den Hintergrund ein, nun kann er sich vollends auf die Geschichte und ihre verschiedenen Handlungsstränge konzentrieren und seinen skurrilen Figuren noch mehr Raum geben, sich zu entfalten. Und dies tut Dirk Seliger gemeinsam mit Jan Suski mit sichtlich großem Spaß. Er hat Spaß daran absurde Situationen heraufzubeschwören und diese ebenso skurril, aber mit einer eigenen inneren Logik innerhalb Gamberts Welt, aufzulösen. Dazu würzt er alles mit herrlich trockenem und teilweise anarchischem Humor, in dem er sogar Referenzen an andere Comiczeichner, als auch etwas Satire, in Form des neuen Mannes vom Landratsamt, einbaut. Die Kornmuhme und Gamberts Freund der Briefträger sind dann noch Sahnehäubchen obendrauf. Wenn Dirk Seliger bei Gambert so weitermacht, dann besteht keine Gefahr, dass weitere Bände irgendwie schwächer werden könnten. Ganz im Gegenteil Gambert könnte sich zu einem Dauerbrenner entwickeln, der dritte Band ist bereits auf dem Weg und die ersten Bilder versprechen, dass es auch weiterhin so verrückt und lustig zu geht.

Jan Suskis Zeichnungen sind wieder in bester Funnytradition und er verleiht Gambert und Umbra einen ganz besonderen Charme. Der Mann vom Landratsamt hingegen wird von ihm erfolgreich unsympathisch gestaltet. Suski macht hier einfach alles richtig. Besonders seine Detailfreude ist hervorzuheben. Im Hintergrund passiert immer etwas, das zum Entdecken einlädt. Da sind die Witze auch nicht immer unbedingt jugendfrei, wobei sie dann doch ausreichend nett verpackt sind, um Gambert auch für etwas jüngere Leser geeignet zu machen. Gerne zitiert Jan Suski auch erneut andere Comics und versteckt jede Menge Hommagen an Comics und anderen Dingen der Popkultur. Da steht auf Gamberts Dachboden eine Polizeinotruftelefonzelle, während Pfiffikus durchs Bild reitet und Winnie Puh beim Magister ein Schläfchen hält. Es gibt also viel zu entdecken.


Fazit

In Gambert und der Seelendrache geht es überaus turbulent und lustig zu. Jan Suski und Dirk Seliger erzählen voller Fabulierlust und Humor. Die Mischung aus schrulligen Charakteren und verrückten Einfällen macht einfach unheimlich Spaß.


Pro & Contra

+ Hexe im Wald
+ Gamberts Tauschobjekte
+ liebenswerte Charaktere
+ viele Details in den Zeichnungen

Bewertung:

Handlung: 4/5
Charaktere: 4,5/5
Humor: 5/5
Zeichnungen: 4,5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/ Leistung: 4/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Jan Suski und Dirk Seliger:

Rezension zu Gambert und der Vitus-Zauber