Das Schloss in den Sternen – 1870: Die Ritter vom Mars Buch III (Alex Alice)

Verlag: Splitter-Verlag; (April 2018)
Gebundene Ausgabe: 64 Seiten; 17,80 €
ISBN-13: 978-3958390720

Genre: Alternativwelt/ Science Fiction


Klappentext

Im 19. Jahrhundert verschieben unerschrockene Forscher ohne Unterlass die Grenzen des Unbekannten. Süchtig nach neuen Entdeckungen richten sie ihren Blick auf die Sterne...
1870: Die Eroberung des Weltraums geht weiter!


Rezension

Seraphin und seine Freunde verstecken sich seit ihrer Rückkehr auf die Erde auf einer Insel der Bretagne. Während Seraphins Vater in London versucht eine Allianz von Wissenschaftlern zu schmieden, versuchen die Kinder nicht aufzufallen. Das ist nicht gerade leicht. Und schon bald müssen sie wieder fliehen, da die Preußen unter der Führung von Kammerherr Gudden auftauchen und versuchen die Schwanstern zu übernehmen. So stoßen sie mit Gudden als Gefangenen erneut in den Weltraum vor und begeben sich auf den Weg zum Mars. Seraphin nutzt die Zeit und erlernt mit Guddens Hilfe den Kampf mit dem Schwert. Der hat aber noch eine Überraschung in der Hinterhand. Währenddessen müssen die Preußen auf dem Mars feststellen, dass sie vielleicht nicht alleine auf dem Planeten sind.

Alex Alice´ neueste Schöpfung Das Schloss in den Sternen hat in den ersten beiden Bänden bereits sein Potential bewiesen und den Leser in phantastische Welten entführt. In Die Ritter vom Mars schickt der Autor und Zeichner in Personalunion seine Charaktere auf eine noch weitere Reise als bisher. Bislang war der Mond das Ziel, nun soll es also zum Mars gehen, wofür die Schwanstern bestens vorbereitet wird. Und wieder eröffnet Alice dem Leser neue Pfade auf denen weitere Wunder und Überraschungen auf ihn warten. Dabei baut Alice nach wie vor auf die Wirkung seiner Version unserer Welt, die stark von den Ideen und Vorstellungen Jules Vernes inspiriert ist und viel von obsoleten Konzepten der Physik lebt. Er nutzt all dies, um eine eigene Welt zu schaffen, in der alles möglich scheint, selbst ein Flug ins Weltall im Jahr 1870.
Die ersten beiden Bände waren bereits sehr gut erzählt und zeigten auf, dass es vielleicht noch komplexer in der Handlung werden könnte. In Die Ritter vom Mars geschieht das nun. Alex Alice greift auf seine bereits etablierten Charaktere zurück und verwickelt sie in eine Geschichte um das erste Wettrennen zu den Sternen, welches Bismarck unbedingt gewinnen will. Es entwickelt sich eine Geschichte, die sowohl einen Teil Spionage in sich trägt, als auch sehr spannend und rasant ist und einiges an Action enthält. Großartig ist die Szene im Versteck von Seraphin und seinen Freunden als die Preußen sie überfallen. Hier spielt Alex Alice mit den Möglichkeiten, die ihm die Forschungen seiner Hauptpersonen geben. Ebenso gelingt ihm gegen Ende eine große Überraschung, ehe er dann noch einen Cliffhanger sehr gezielt und effektvoll einsetzt und den Leser gespannt zurücklässt in Erwartung des nächsten Bandes.
Die Charaktere sind gewohnt sehr gut ausgearbeitet. Allein die Preußen sind etwas eindimensionaler, was sie aber auch sein müssen, da sie in diesem Fall die Gegenspieler sind. Am Ende deutet sich jedoch an, dass sich dies in der Fortsetzung ändern könnte. Alles zusammen macht Das Schloss in den Sternen weiterhin zu einem der besten Comics im Bereich der Science Fiction vor dem Hintergrund einer Welt, die von Jules Verne und verworfenen Ideen der Wissenschaften inspiriert ist.

Die Zeichnungen von Alex Alice sind erneut brilliant. Sie sind poetisch und mit einer ungeheuren Leichtigkeit durchzogen, die ganz dem Geist eines Jules Verne entspricht. Alex Alice versteht sich aber nicht nur auf die hellen Momente und wie er sie in Szene setzen muss, sondern weiß auch, wie er Bedrohungen gestalten muss, die auf die Ritter vom Mars warten.

Das Bonusmaterial ist mehr als umfangreich. Neben Skizzen, Einzelbildern und den Risszeichnungen eines Kriegsadlers der Preußen, ist ein Interview mit Hans und Sophie enthalten, welches humorvoll ist und ihre Charaktere widerspiegelt.


Fazit

Erneut nimmt Alex Alice den Leser mit auf eine fantastische Reise in das Reich der Phantasie. Seine deutliche Hommage an Jules Verne und seine Verquickung von Historie, Wissenschaft und Fabulierlust ist einfach grandiose Unterhaltung für jedes Alter.


Pro & Contra

+ Sissi und Bismarck werden direkter involviert
+ nach wie vor phantastische Zeichnungen
+ Jules Verne hätte seine helle Freude am Schloss in den Sternen

Bewertung:

Charaktere: 4,5/5
Handlung: 5/5
Zeichnungen: 5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 5/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Alex Alice:

Rezension zu Siegfried
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Rezension zu Das Dritte Testament: Julius - Band 1
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