Harley Quinn – Harley liebt Joker (Paul Dini, Jimmy Palmiotti, Bret Blevins)

Verlag: Panini; (Oktober 2018)
Softcover: 116 Seiten; 14,99 €
ISBN-13: 978-3741608094

Genre: Humor/ Superhelden


Klappentext

Liebe und andere Narrheiten

Harley Quinn und der Joker sind die Clownprinzessin und der Clownprinz des Verbrechens. Doch wie jedes Paar haben auch sie ihre Probleme: eine mysteriöse Diebin, die in Jokers Revier räubert, geradezu kriminell gierige Handwerker und natürlich Batman, der Harley und den Joker nach einem Überfall in ihrem Versteck aufstöbert... Neben all diesen Schwierigkeiten wird die komische Beziehung von Miss Quinn und ihrem „Pupsie“ auf eine ernste Probe gestellt, und neue Details zu Harleys Werdegang kommen ans Licht...

Für Fans und Neuleser! Eine brandneue Geschichte aus der Vergangenheit der DC-Ikone im Narrenkostüm, inszeniert von ihrem Mitschöpfer Paul Dini (HARLEY QUINN: MAD LOVE), Fanliebling Jimmy Palmiotti (HARLEY QUINN) und Zeichnerveteran Bret Blevins (BATMAN).


Rezension

Es ist Weihnachten und der Joker muss feststellen, dass ihm jemand bei einem Überfall zuvorgekommen ist. Das drückt selbstverständlich die Stimmung bei Joker und Harley Quinn. Was das Ganze noch schlimmer macht, ist der Umstand, dass der neu aufgetauchte Konkurrent immer genau die Verbrechen begeht, die der Joker eigentlich begehen wollte. An Silvester beschließen Harley und Joker dann einen ganz simplen Einbruch zu begehen, ohne irgendwelchen Schnick-schnack dabei zu veranstalten. Der Plan geht auf, da Harley aber ihren Mantel mit eingenähter Adresse am Tatort liegen lässt, ist Batman ihnen praktisch sofort auf den Fersen. Dadurch verlieren sie ihren Unterschlupf und nun müssen sie in einem abgehalfterten Motel Unterschlupf suchen. Aber Harley wäre nicht Harley, wenn nicht sie einen verrückten Plan entwickeln würde, um ihren Pupsie glücklich zu machen und einen neues Versteck für sie zu erbauen.

25 Jahre ist es mittlerweile her, dass Harley Quinn ihren ersten Auftritt in einem Comic hatte. Ein Jahr zuvor war sie bereits in der damals aktuellen Batmanzeichentrickserie aufgetaucht. Seitdem ist sie zu einer der beliebtesten Figuren des DC-Universums geworden und hat sich nicht nur optisch geändert. Mittlerweile definiert sie sich nicht mehr über den Joker, sondern steht auf eigenen Füßen. Zur Feier des Tages geht es aber noch einmal zu ihren Anfängen zurück und dafür kehrt einer ihrer Schöpfer, Paul Dini, zu ihr zurück. Dini hat bereits ihren ersten richtig großen Auftritt in Comicform geschrieben. Mad Love wurde damals sogar mit Preisen ausgezeichnet und ist, was Harley Quinn, angeht, nach wie vor ein großer Baustein für ihren Erfolg.
Harley Quinn entspricht in Harley liebt Joker wieder ihrem Charakter aus der Zeichentrickserie und das heißt, dass sie völlig ausblendet wie grausam der Joker ist und wie mies er sie eigentlich behandelt. Sie liebt ihren „Pupsie“ über alles und ist eben dafür bereit, alles zu tun. Ihr Auftreten und ihr Wahnsinn sorgen für einen hohen Unterhaltungswert und ein beständiges Lächeln im Gesicht des Lesers, der daran erinnert wird, was ihn eigentlich zu Beginn ihrer Karriere an ihr faszinierte und fesselte. Denn obwohl sie augenscheinlich sehr von Joker abhängig ist, ist sie eine starke Persönlichkeit und ihr Wahnsinn hat trotz allem Methode.
Die Geschichte die Paul Dini entwirft ist einfach und effektiv. Sie kann aber zunächst auch gar nicht so komplex sein, denn Harley liebt Joker war anfangs die Back-up-Story in den Heften von Harley Quinns Soloserie. Nur die beiden letzten Hefte in denen dann Harleys Erzfeindin, das Grison, eine wichtige Rolle spielt, sind als eigenständige Hefte erschienen. Erstaunlicherweise ist davon aber nichts zu spüren. Paul Dini erzählt rasant und voller abgedrehten Humor. Durchhänger gibt es keine und trotz der Veröffentlichungsweise, besteht nie der Eindruck, eine Nummernrevue zu lesen. Die Geschichte hat einen inneren Zusammenhalt, denn man sich sonst schon mal bei anderen Autoren wünschen würde. In den letzten beiden Kapiteln erzählt Paul Dini mehr von Harley Quinn und ihrer Vergangenheit. Dieser Teil ist durchaus interessant und Dini macht nicht den Fehler, zu viel zu erzählen, so dass weiterhin genug im Dunkeln bleibt. Alles in allem erzählt er eine völlig verrückte Geschichte, mit großartigen Momenten voller Humor und zeigt, was Harley und den Joker in ihrer Beziehung ausmachen.

Bret Blevins legt ein Glanzstück bei seinen Zeichnungen hin. Er orientiert sich an Harleys Ursprüngen im Zeichentrick und lässt sie so aussehen wie damals. Das gibt ihm ebenso die Möglichkeit jede noch so verrückte Idee umzusetzen. Er hat ein richtig gutes Gespür für die Figuren, die er hier auf ihre Art perfekt in Szene setzt, unterstützt von Alex Sinclairs knallbunter Farbgebung.


Fazit

Mit Harley Quinn liebt Joker lässt Paul Dini wieder so verrückt und charmant sein, wie bei ihren ersten Auftritten. Die neue Harley-Geschichte aus der Feder eines ihrer Schöpfer ist lustig und durchgedreht wie Harley selbst.


Pro & Contra

+ Harley Quinn und Joker sind das perfekte Gespann
+ verrückt und wahnsinnig witzig
+ Bret Blevin gibt den Figuren ihr Aussehen aus der Zeichentrickserie

Bewertung:
Handlung: 4/5
Charaktere: 4,5/5
Humor: 5/5
Zeichnungen: 4,5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/ Leistung: 4/5


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Tags: Joker, Harley Quinn