Wonder Woman/ Conan (Gail Simone/Aaron Lopresti)

Verlag: Panini; (Oktober 2018)
Softcover: 156 Seiten; 16,99 €
ISBN-13: 978-3741609435

Genre: Fantasy


Klappentext

Eine Amazone. Ein Barbar. Ein Abenteuer.

Auf seinen Wanderungen begegnet Conan der Cimmerier einer wilden Schönheit in Gefangenschaft, in der er seine Jugendliebe wiederzuerkennen glaubt. Die verwirrte Kriegerin kann sich zunächst nicht an ihre Herkunft erinnern, sie kennt nur ihren Namen: Wonder Woman. Bevor sie diesem Rätsel auf den Grund gehen können, müssen der Barbar und die Amazone jedoch in der Arena gegeneinander antreten! Gemeinsam stellen sich die beiden leidenschaftlichen Kämpfer nicht nur den grausamen Wettkämpfen, sondern auch gegen hungrige Bestien des Meeres und finstere Magie...

Die fantastische Miniserie WONDER WOMAN/ CONAN von Top-Autorin Gail Simone (WONDER WOMAN, Red Sonja) und Zeichner-Veteran Aaron Lopresti (WONDER WOMAN, BATMAN – DETECTIVE COMICS) komplett in einem Band!


Rezension

In einer Arena, in der Sklaven auf Leben und Tod kämpfen, meint Conan seine erste Liebe Yanna in jener Frau zu erkennen, die stets siegreich aus jedem Kampf hervorgeht. Aber kann das sein? Schließlich ist sie vor langer Zeit ums Leben gekommen. Er beschließt sie zu befreien, gerät aber selbst in Gefangenschaft und soll, mit einer Kette mit ihr aneinander geschmiedet, in der Arena gegen sie kämpfen. Ihnen gelingt die Flucht und fortan machen sie Jagd auf ihre Peiniger, die Corvidae, die Freude daran haben, Menschen bluten und sterben zu sehen. Die beiden Krähenschwestern gäben alles dafür, um zu sehen, wer der Stärkere ist – Wonder Woman oder Conan. In der Zwischenzeit erzählt Conan Wonder Woman, die ihr Gedächtnis verloren hat, von Yanna und hofft so, sie dazu zu bringen, sich zu erinnern, wer sie ist.

Mittlerweile gibt es im Comicbereich jede Menge Crossover. Kaum ein Superheld, der nicht bereits mit einem anderen ein Abenteuer bestehen musste. Selbst verlags-, welten- und zeitübergreifend werden verschiedene Figuren zusammengeführt. Da stehen die Turtles neben Batman im Kampf und die Looney Tunes legen sich mit den DC-Helden an. Kein Wunder also, wenn auch Wonder Woman neben einem anderen bekannten Helden in den Kampf ziehen darf. Und doch ist bei Wonder Woman/ Conan so manches anders. Denn tatsächlich klingt die Kombination der Beiden auf das erste Hören hin etwas seltsam, aber bei genauerem Hinsehen ist dies durchaus eine logische Wahl. Denn Wonder Woman hat ihre Wurzeln in der griechischen Mythologie und Conan ist von jeher ein Barbar, der mit seinem Themen und Abenteuern bestens zu den antiken Sagen passt, selbst wenn er Jahrhunderte zuvor seine Abenteuer erlebt. Und so fühlt sich der Leser in Gail Simones Geschichte sofort heimisch. Die Gegenwart Dianes blendet sie fast vollkommen aus und reduziert sie auf ein notwendiges Minimum, welches erst gegen Ende zum Tragen kommt. Zuvor bekommt der Leser ein reinrassiges Fantasyabenteuer mit zwei Helden serviert, die sich perfekt ergänzen und das so manche Horrorelemente enthält. Simone gibt Wonder Woman und Conan auch einen nachvollziehbaren Grund, der sie gegeneinander kämpfen lässt und schiebt dafür nicht nur ein Missverständnis vor. Es geht um beider Leben und vor allem wie sie manipuliert werden, ehe sie sich entschließen gegen ihre Gegner vorzugehen. Die sind gut gewählt und furchteinflößend. Die Corvidae sind wahre Monster, die sich am Unglück der Menschen weiden und versuchen dieses zu vergrößern. Bei Conan gelingt ihnen dies relativ leicht, denn der schleppt düstere Erinnerungen mit sich herum. Gail Simone gibt den Cimmerier eine Vergangenheit und vor allem eine erste Liebe, die ihn motivieren, für und gegen die Corvidae zu kämpfen. Die Beziehung zu Wonder Woman wird dadurch interessant und spannend, da bis zum Schluss nicht klar ist, ob Diane wirklich Yanna ist. Gail Simone hat mit diesem Crossover eines der besten geschaffen, die es derzeit gibt und greift dabei nicht auf die Strukturen der Superheldencomics zurück, sondern erzählt mit all diesen Elementen ein, bis in die Nebenfiguren sehr gut ausgearbeitetes, Fantasyabenteuer, welches alles zu bieten hat: Große Emotionen, Action, fiese Gegner und etwas Horror.

Aaron Lopresti zeichnet nicht immer gerade filigran. Wenn nötig lässt er das Raue und die Wildheit der Welt Conans in seine Bilder einfließen, die dadurch atmosphärisch absolut stimmig zur Handlung sind. Er kann aber auch detaillierte und glatter arbeiten, so dass dieses Crossover abwechslungsreich gestaltet ist und somit sowohl Fantasy- als auch Horroranteile entsprechend darstellt. Gail Simones Geschichte wird also nicht nur bebildert, sondern durch Aaron Loprestis Zeichnungen sehr gut unterstützt.

Die Cover und Variantcover sind ebenso sehr gut gestaltet und fangen immer einen Augenblick oder die Atmosphäre des entsprechenden Heftes ein. Teilweise sind sie so gut, dass sie auch als Poster hervorragend funktionieren würden.


Fazit

Gail Simones Wonder Woman/ Conan ist für jeden Fan der Amazone und des Cimmeriers ein Pflichtkauf. Horror und Fantasy treffen hier aufeinander und sorgen für ein Crossover, welches aus der Masse der anderen heraussticht.


Pro & Contra

+ Corvidae
+ Conan und Wonder Woman
+ Handlung ist durchdacht und passend
+ selbst die Nebenfiguren sind gut geschrieben

Bewertung:

Charaktere: 4/5
Handlung: 4,5/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 4,5/5


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Tags: Superhelden, Wonder Woman, Conan