Venom – Tödlicher Beschützer (David Michelinie, Mark Bagley, Ron Lim)

Verlag: Panini; (September 2018)
Softcover: 220 Seiten; 22 €
ISBN-13: 978-3741608346

Genre: Super-/ Antiheld


Klappentext

Tödlicher Beschützer

Gemeinsam waren Eddie Brock und der außerirdische Symbiont als Venom lange Zeit Spider-Mans gefährlichster Gegner. Doch jetzt baut sich Eddie in San Francisco ein neues Leben auf – und wacht als brutaler Antiheld und tödlicher Beschützer über die Unschuldigen und Schutzlosen! Allerdings bekommt es Venom nicht nur mit Killerrobotern, Zeitreisen, einem Bandenkrieg und bestens ausgerüsteten Häschern zu tun, sondern auch mit Spider-Man sowie dem gnadenlosen Punisher.

Satte Antihelden-Action: die klassischen VENOM-Miniserien Lethal Protector und Funeral Pyre in einem Sammelband, inszeniert von David Michelinie (SPIDER-MAN), Carl Potts (PUNISHER), Mark Bagley (SPIDER-MAN: MAXIMUM CARNAGE), Ron Lim (INFINITY WAR) und Tom Lyle (SPIDER-MAN: DIE KLONSAGA).


Rezension

Ein Venomfilm ist in den Kinos und dementsprechend kommen Eddie Brock und sein Symbiont vermehrt zu Comicehren in Deutschland. Neben Dark Origin in dem seine Entstehungsgeschichte erzählt wird, erscheint Tödlicher Beschützer. In den enthaltenen Geschichten macht Venom seine ersten Schritte als Antiheld. Dass dies nicht ganz so glatt gehen kann, ist klar, weswegen eben auch Spider-Man mitspielen darf. Die Miniserien Lethal Protector und Funeral Pyre stammen aus dem Jahr 1993 und damals war noch so manches möglich, was heute vermutlich nicht mehr so angenommen würde, was aber gerade Venom zu dieser Zeit aus- und gut macht.

Lethal Protector

Venom hat Waffenstillstand mit Spider-Man geschlossen und er hat sich fest vorgenommen, die Unschuldigen zu schützen. So kommt er zurück in seine Heimatstadt San Francisco, ohne Job und ohne Bleibe. Aber dieses Problem könnte sich recht schnell lösen. Er rettet eine Frau und die offenbart ihm ein unglaubliches Geheimnis. Die Obdachlosen der Stadt, leben im Untergrund in einem bei einem Erdbeben untergegangenen Teil der Stadt. Dieser und die Menschen dort ist jedoch in Gefahr. Der Baulöwe Treece will die Menschen vertreiben und greift dafür selbst zu illegalen Mitteln. Zusätzlich scheint die Life Foundation kräftig mit zu mischen.
Den Anfang machen David Michelinie, als Autor und Mark Bagley und Ron Lim, als Zeichner. David Michelinie geht gleich aufs Ganze. Von der ersten Seite an darf Venom zeigen, was er kann und das ist nicht gerade wenig. Dennoch konzentriert er sich nicht nur auf die Symbiontenseite seines Hauptcharakters, sondern zeigt einen zerrissenen Menschen, der ständig darum kämpfen muss, nicht einfach den Trieben seiner dunklen Seite nachzugeben. Dazu schreibt er eine packende Geschichte, die nur auf den ersten Blick einfach erscheint, gegen Ende aber komplexer wird. Die Gegner, auf die Venom hier trifft, sind tatsächlich eine Bedrohung für ihn und Spider-Mans Anwesenheit ist ebenso sinnvoll. Venoms erster Auftritt als Antiheld ist ein starker Auftakt und durchaus spannend und mit viel Action.
Die Zeichnungen sind typisch für die Zeit ihrer Entstehung. Der Stil muss nicht jedem gefallen, aber Mark Bagley und Ron Lim beherrschen ihre Kunst und inszenieren die Action durchaus mitreißend. Venom kommt dabei als echte Bedrohung herüber und gerade wenn er seinen Blutdurst stillen will, kommt der Horroranteil der Figur klar durch.

Funeral Pyre

Ein Reporter hat sich Undercover in eine Gang eingeschleust und steht nun kurz davor, für das Aufnahmeritual einen Mord begehen zu müssen. Er bittet einen Jungen, dessen Vater gerade von der Gang getötet wurde, eine Nachricht zur Polizei zu bringen. Der wendet sich aber an Venom, der auch sofort aufbricht. Dann gibt es ein Problem: Der Punisher ist in der Stadt und sorgt für reichlich Wirbel bei den Gangs. Ein Gangkrieg bricht aus und für Venom wird es fast unmöglich pünktlich zur Rettung des Reporters zu erscheinen.
Carl Potts hetzt Venom und den Punisher aufeinander und ausnahmsweise gibt es keine vorgeschobenen Gründe oder Missverständnisse dafür, wie sonst bei anderen Crossovern. Beide Figuren wollen zwar das Gleiche, nur sind ihre Ansichten im Detail dann doch verschieden. Und es zeigt sich, dass selbst ein Monster wie Venom unter Umständen menschlicher ist, als ein Mensch, hier eben der Punisher. Am Ende steht Eddie Brock einem neuen Gegner gegenüber, der Ähnliches wie er selbst durchleben muss und ebenso wenig damit zurechtkommt. Carl Potts beschäftigt sich also auch mit seine Charakteren, wenngleich nur oberflächlich. Ihm kommt es mehr darauf an, eine dynamische, schnelle und actionhaltige Geschichte zu erzählen, was ihm auf der ganzen Linie gelingt.
Tom Lyle ist nicht ganz so gut wie Mark Bagley und Ron Lim, mit Venom hat er jedoch einen dankbaren Charakter, bei dem es schwerfällt, ihn nicht effektiv zu gestalten. Die Zeichnungen sind im Übrigen ebenso ganz klar in den 90ern zu verorten.


Fazit

Venom – Tödlicher Beschützer macht Venom zu einem knallharten Antihelden. Beide Geschichten zeigen ihn in neuer Umgebung und präsentieren ihm würdige Gegner, die ihm alles abverlangen. Dieser Venom macht Lust auf mehr.


Pro & Contra

+ Action ohne Kompromisse
+ stellt Venoms Charakter sehr gut dar
+ gut erzählt

0 Zeichnungen sind klar aus ihrer Zeit

Bewertung:

Handlung: 4/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 3/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Venom:

Rezension zu Venomverse Bd.1
Rezension zu Venom – Dark Origin
Rezension zu Venom – Die Rückkehr des gnadenlosen Retters

Tags: Venom