Marsupilami Bd.13 – Santa Calamidad (Franquin, Batem, Colman)

Verlag: Carlsen (Oktober 2018)
Softcover: 48 Seiten; 9,99 €
ISBN-13: 978-3551799135

Genre: Humor


Klappentext

Huba Huba!

Der Urwald Palumbiens ist einer der gefährlichsten Orte des Planeten. Der König des Dschungels ist hier aber nicht der Löwe, sondern... das Marsupilami! Und genau das tritt in diesem Band zusammen mit seinem Freund Hector eine unglaubliche Reise an – es geht durch die Zeit, in fremde Kulturen und um nichts Geringeres als die Welt zu retten. Schiff ahoi!


Rezension

Ein Schiff nähert sich dem palumbianischen Dschungel. Der Kapitän und sein Mechaniker Ringo wollen die Santa Calamidad finden, das Schiff des Vorfahren des Kapitäns. Denn irgendwo im Dschungel soll ihr Wrack liegen.
Währenddessen machen das Marsupilami und sein Freund Hector eine Erkundungstour. Dabei stoßen sie zufällig auf die Santa Calamidad. Bei der Untersuchung des Wracks werden sie plötzlich in das Jahr 1517 zurückgeworfen und müssen sich mit den Conquistadoren auseinandersetzen, die damals mit dem Schiff kamen. Wie sich herausstellt war Juan Casimiro Bombonera y Caramelos damals nicht der Kapitän, sondern lediglich der Schiffskoch. Dafür hatte er ein gutes Herz und war bei weitem nicht so blutrünstig wie die anderen spanischen Eroberer.
Und dann sind da noch die Zygomasteken und ihre Prinzessin Klainesplappamaul mit denen sich Hector und das Marsupilami ebenfalls auseinandersetzen müssen.

Operation Attila war im Original der 24. und Santa Calamidad der 26. Band. Eigentlich dicht nacheinander veröffentlicht, liegen in der Qualität jedoch Welten zwischen ihnen. In Operation Attila gelang es Colman nicht, eine gute und logische Geschichte zu erzählen, er war mehr auf schnelle Lacher aus und das tat der eigentlich guten Grundidee nicht gut. Bei Santa Calamidad ist alles anders. Es scheint als ob sich Colman wieder mehr an früheren Geschichten orientiert, denn in Santa Calamidad findet er zu alter Form zurück. Die Witze sitzen wieder viel besser und er erzählt eine zusammenhängende Geschichte, die viel Abwechslung zu bieten und vor allem einen roten Faden hat. Selbst wenn die Auflösung im Vergleich zum Rest schwächer ausfällt, so ist sie nur konsequent und macht Santa Calamidad ebenso wieder für Erwachsene lesenswert und lässt einen Operation Attila vergessen.
Colman zeigt in Santa Calamidad ein gutes Gespür für Charaktere, gleich zu Beginn sind der Kapitän und sein Mechaniker ein Paar, welches gerne öfter auftreten darf, da sie sich die Bälle nur so zu spielen. Ihre Dialoge, obgleich nicht zahlreich, gehören zu den Höhepunkten des Bandes. Ebenso sind die Spanier eine Quelle des Humors, ohne dass Colman sie vollkommen der Lächerlichkeit preisgibt. Auf diese Weise erhält er ihre Bedrohlichkeit und sorgt für Spannung. Damit kommt zudem etwas Geschichte in die Handlung, schließlich waren die Conquistadoren nicht gerade dafür bekannt, die Ureinwohner mit Respekt zu behandeln.
Mit Klainesplappamaul wird es sogar etwas emotional und romantisch, denn Hector scheint sich zumindest etwas in die Prinzessin der Zygomasteken zu verlieben.
Das Marsupilami darf hingegen in seinen Paradedisziplinen glänzen und sorgt für jede Menge Lacher.
Alles führt Colman in einer turbulenten und lustigen Handlung zusammen, in der er sich immer mal wieder Zeit für kleinere Momente abseits der Haupthandlung nimmt, die das Lesevergnügen nur steigern.

Ebenso wirken die Zeichnungen wieder viel inspirierter. Batem tobt sich aus und schwelgt in detailreichen Bildern in denen es unheimlich viel zu entdecken gibt. Die Marsupilamis und der Rest der Tierwelt sorgen hier immer wieder für kleine und große Gags, die das Geschehen auflockern. Es lohnt sich also genau hinzuschauen. Wieviel Spaß Batem an der Gestaltung dieses Bandes hatte, zeigt sich allein an dem Bild, in dem Hector die Santa Calamidad entdeckt, welches einem Wimmelbild gleichkommt.


Fazit

Santa Calamidad ist ein weiteres tolles Abenteuer des Marsupilamis mit viel Humor und einem genialen Einstieg. Batem und Colman finden zu alter Form und sorgen für beste Unterhaltung für Groß und Klein. Neue und alte Freunde des Marsupilamis müssen zugreifen.


Pro & Contra

+ Humor
+ detailreiche Zeichnungen
+ viel zu entdecken

Bewertung:

Handlung: 4,5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 4,5/5
Humor: 4/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 4,5/5


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