Katharina Wolf (18.02.2019)

Interview mit Katharina Wolf

katharina wolf2019Literatopia: Hallo, Katharina! Kürzlich ist Dein neuer Liebesroman "Mein Herz, dein Kopf und ein ganzes Universum dazwischen" erschienen. Mit welchen Problemen hat Dein ungleiches Paar zu kämpfen?

Katharina Wolf: Zusammengefasst: Mit der unterschiedlichen Vorstellung, wie eine feste Beziehung auszusehen hat. Sebastian möchte nicht nur in den eigenen vier Wänden verliebte Blicke austauschen und Händchen halten. Hiro hingegen hat Angst davor, in der Öffentlichkeit als schwul wahrgenommen zu werden.

Literatopia: Dein Protagonist Sebastian ist frisch geoutet - wie geht es ihm damit? Wie hat sein Umfeld reagiert?

Katharina Wolf: Alles ist super. Niemand hat schlecht reagiert und seine Mutter hat es sogar vorher schon geahnt. Sein Umfeld ist sehr aufgeschlossen und Sebastian geht mit seiner Sexualität daher auch sehr offen und selbstbewusst um.

Literatopia: Hiroki scheint charakterlich das Gegenteil von Sebastian zu sein. Warum tut er sich so schwer damit, zu seinen Gefühlen zu stehen? Spielen seine japanischen Wurzeln dabei eine Rolle?

Katharina Wolf: Nicht wirklich. Es sind eher Dinge, die ihm in der Vergangenheit widerfahren sind, die ihn nun hemmen.

Literatopia: Was gefällt Sebastian an Hiroki – und umgekehrt?

Katharina Wolf: Ich glaube, bei Hiroki war es Liebe auf den ersten Blick. Sebastian fühlt sich erst durch Hirokis gutes Aussehen von ihm angezogen. Aber im Laufe der Zeit wachsen die beiden immer mehr zusammen. Es passt einfach :-)

Literatopia: Was gefällt Dir persönlich an GayRomance? Und würdest Du auch über zwei Frauen als Paar schreiben?

Katharina Wolf: Ich schreibe einfach gerne Liebesgeschichten. Wie die Paare dabei aussehen, ist mir erst mal egal. Komischerweise gehen mir zwei Männer aber besser von der Hand als zwei Frauen. Genau erklären kann ich das leider nicht. Es macht mir momentan einfach mehr Spaß.

Literatopia: Bereits Dein Debütroman "Vier Jahre ohne dich" war ein Liebesroman. Was reizt Dich an romantischen Geschichten? Und wie kitschig dürfen sie sein?

Katharina Wolf: Ich kann nur Liebesgeschichten. Ich glaube, selbst wenn ich beginnen würde einen Thriller zu schreiben, wäre es am Ende eine Geschichte über die Liebe :-) Ich habe von Leserinnen und Lesern schon öfter gehört, dass meine Bücher gar nicht soooo kitschig sind. Ist wohl Geschmackssache.

Literatopia: Braucht ein guter Liebesroman unbedingt ein Happy End?

Katharina Wolf: Meines Erachtens: JA! Ich kann nicht ohne und lese auch nur Bücher, die ein Happy End haben. Das ist vielleicht unrealistisch, aber das Leben ist doch auch so schon schwer genug. Dann soll es wenigstens in den Büchern fluffig und gut sein.

Literatopia: Welche Szenen in Deinen Liebesromanen gefallen Dir am besten?

Katharina Wolf: Jetzt egal aus welchem Buch? :-) Ich bin ziemlich stolz auf meine ewig lange Sexszene in „Nachrichten von Mr Dean“. In „Mein Herz, dein Kopf und ein Universum dazwischen“ gibt es viele ganz alltägliche Szenen, die ich sehr liebe. Zum Beispiel der Ikea-Besuch von Sebastian und Hiro :-)

Literatopia: Du bist in den Social Media ziemlich aktiv. Wie wichtig ist es heutzutage, Kontakt zu seinen Fans zu pflegen? Bekommst Du viel Feedback auf Facebook und Co.?

nachrichten von mr deanKatharina Wolf: Ich finde es sehr wichtig und es macht mir unglaublich viel Spaß. Das ist das Beste an den Sozialen Medien: Man ist direkt am Leser dran und kann deren Emotionen live miterleben. Ich liebe das!

Literatopia: Wenn Du ein neues Buch fertig hast – wer darf es zuerst lesen?

Katharina Wolf: Ich habe ein paar feste Testleser, die immer zuerst dran sind. Unter anderem meine Mama und meine Schwester ;-)

Literatopia: Du liest, seit Du denken kannst. Welche Geschichten haben Dich als Kind nachhaltig beeindruckt? Hattest Du ein Lieblingsbuch, aus dem man Dir täglich vorlesen musste?

Katharina Wolf: Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich sehr früh selbst gelesen habe und ich habe zum Beispiel die Dolly Bücher total geliebt (Internatsgeschichten und so). Aber ich war auch schon sehr früh „Herr der Ringe“-Fan und hab alles von Tolkien gesuchtet.

Literatopia: Was liest Du heute gerne? Überwiegend Liebesgeschichten? Oder darf es auch mal ein blutiger Thriller sein?

Katharina Wolf: Liebe! Immer Liebe ;-) Eines meiner absoluten Lieblingsbücher ist „Froschprinz“ von Isabel Shtar. Ich bin allerdings auch ein riesiger Fan der AFTER-Bücher von Anna Todd.

Literatopia: In Deiner Autorenvita auf der Amrûn-Website heißt es, dass Du meist an mindestens vier Geschichten gleichzeitig arbeitest. Welche vier sind das aktuell? Und wie behältst Du den Überblick?

vier jahre ohne dichKatharina Wolf: Wer hat behauptet, dass ich Überblick habe? Momentan plotte ich eine weitere GayRomance. In der Schublade liegt eine Fantasy-Trilogie und eine Rockstar-Geschichte :-)

Literatopia: Du spinnst gerne Geschichten weiter, mit deren Ende Du unzufrieden warst. Was hat Dich zum Beispiel bei "Der Herr der Ringe" gestört? Und wie hätte die Geschichte für Dich enden sollen?

Katharina Wolf: Frodo und Sam hätten zum Beispiel zu Ihrer Liebe stehen können ;-) Ich fand es immer traurig, dass Frodo am Ende nicht richtig glücklich geworden ist. Da hätte ich ihm einfach sein Happy End gewünscht.

Literatopia: Da Du „Der Herr der Ringe“ magst – könntest Du Dir vorstellen, auch mal einen epischen Fantasyroman zu schreiben?

Katharina Wolf: Ich glaube, dass ich das nicht kann … aber wer weiß. Irgendwann vielleicht. Aber es muss definitiv auch eine Liebesgeschichte beinhalten :-)

Literatopia: Herzlichen Dank für das Interview!


Autorenfoto: Copyright by Katharina Wolf


Dieses Interview wurde von Judith Madera für Literatopia geführt. Alle Rechte vorbehalten.