Batman: Damned Bd.1 (Brian Azzarello, Lee Bermejo)

Verlag: Panini; (März 2019)
Gebundene Ausgabe: 60 Seiten; 12,99 €
ISBN-13: 978-3741611537

Genre: Superhelden/ Mystery


Klappentext

Der Joker ist tot.

Batman flieht schwer verletzt aus einem Krankenwagen und torkelt blutüberströmt durch Gotham City. An der Grenze zwischen Leben und Tod begegnet er dem Okkultisten John Constantine und erfährt, dass sein irrer Erzfeind Joker ermordet wurde. Böse Mächte scheinen sich gegen den Dunklen Ritter verschworen zu haben, und es kommen düstere, geradezu dämonische Geheimnisse aus Bruce Waynes Kindheit ans Licht...

Unter dem Black Label präsentieren Top-Künstler grandiose Geschichten in der Tradition von BATMAN: KILLING JOKE und BATMAN: DER DUNKLE PRINZ – unabhängige Comics, die sich besonders gut für Neueinsteiger oder Gelegenheitsleser eignen. Geschrieben wurde die breibändige Geschichte BATMAN: DAMNED von Brian Azzarello (BATMAN: DARK KNIGHT III, HELLBLAZER) und gezeichnet von Lee Bermejo (BATMAN: JOKER).


Rezension

Schwer verwundet und praktisch im Sterben liegend flieht Batman aus einem Krankenwagen und durch die Gassen Gothams. Als er zusammenbricht ist nicht etwa Alfred zur Stelle, sondern John Constantine. Dieser flickt Batman zusammen, denn vor Batman liegt eine unerwartete Aufgabe. Der Joker ist ermordet worden und auf Batman wartet nicht nur die Aufklärung dieses Falles, sondern zudem der blanke Horror, als die Grenzen der Zeit und der Realität zu verschwimmen scheinen.

DC hat ein neues Imprint eingeführt. Dieses, mit dem Namen Black Label versehen, soll Geschichten zu Helden von DC veröffentlichen, die sich mehr an ein erwachsenes Publikum richten und denen keine Beschränkungen auferlegt werden. Sie stehen außerhalb der Kontinuität und müssen weder beim Inhalt noch beim Stil Rücksicht auf vorhergehende Veröffentlichungen nehmen. Den Anfang machen Brian Azzarello und Lee Bermejo mit Batman: Damned. Der Dunkle Ritter wird hier also noch eine ganze Ecke düsterer interpretiert, als es sowieso schon üblich ist. Bei Veröffentlichung des ersten Teils von Batman: Damned kam es zu einem kleinen Skandal, da in einem Bild des Comics Batmans Penis zu sehen war. DC reagierte und in allen nachfolgenden Auflagen und auch in der deutschen Version wurde dies geändert und es ist nichts mehr zu sehen. Die Frage ist nur, ob dieser reine PR-Stunt, denn nichts weiter ist diese Aktion, da es für die Geschichte und die visuelle Umsetzung nicht nötig war, nicht der großartigen Geschichte und ihrer Umsetzung schadet, denn so wurde der Fokus in der öffentlichen Wahrnehmung auf diesen einen Fakt gelenkt, statt auf den Inhalt.
Die Handlung von Brian Azzarello reicht eigentlich allein aus, um die Grundfesten Batmans zu erschüttern. Er führt Batman an dunkle Orte seiner Vergangenheit und hinab in die Welt des Übernatürlichen. Als Wegweiser gibt er Batman John Constantine an die Seite, der wahrlich nicht als Held bezeichnet werden kann und selbst lügt und betrügt, wo er kann, um ein Ziel zu erreichen. Constantine ist gleichzeitig auch der Erzähler des Comics, der zynisch und sarkastisch die Handlung kommentiert. Er weiß mehr über die Ereignisse als jeder andere und wie üblich hält er Informationen zurück. Der Okkultist lässt sich nun mal nicht gerne in die Karten schauen. Brian Azzarello ebenso nicht. Die Geschichte folgt keiner linearen Erzählstruktur, sondern springt vor und zurück und gibt so erst Stück für Stück etwas preis. Am Ende des ersten Bandes ist noch überhaupt nicht klar, wo die Reise genau hingehen wird. Das Einzige, das klar ist, ist, dass es für Batman ein dunkler Trip wird, der alles von ihm fordern wird. Selten schafft es ein Autor mit so wenig Informationen eine solche Spannung und ein solches Interesse beim Leser zu erzeugen, wie es Brian Azzarello hier tut.

Die Handlung wäre ein Grund Batman: Damned zu lesen, vielmehr sind es aber die grandiosen Zeichnungen eines Lee Bermejos. Er ist hier ganz weit weg, von normalen Superheldencomics und kann aufgrund seiner Leistung hier ohne Bedenken zu den ganz Großen gezählt werden. Er macht Batman: Damned zu einem wahrhaftigen Albtraum. Seine Bilder liefern eine Stimmung und Atmosphäre, die perfekt zum Inhalt passt. Wer Der Dunkle Prinz von Marini mochte, wird Batman: Damned ebenso lieben.


Fazit

Batman: Damned ist eine Wucht von einem Comic, der Batman in tiefe Abgründe führt, die nie zuvor zu sehen waren. Und John Constantine steht ihm zur Seite, was will man mehr. Brian Azzarello schreibt unglaublich gut und Lee Bermejo sorgt für eine grandiose visuelle Umsetzung. Ein Comicpflichtkauf!


Pro & Contra

+ grandiose Bilder
+ außergewöhnliche Geschichte
+ Überformat

Bewertung:

Handlung: 4,5/5
Charaktere: 4,5/5
Zeichnungen: 5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 5/5


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Tags: Superhelden, DC Black Label, Batman