Verlag: Carlsen (Januar 2019)
Gebundene Ausgabe: 528 Seiten; 29,99 €
ISBN-13: 978-3551719430
Genre: Humor
Klappentext
Die Peanuts gehören zu den beliebtesten Comicfiguren weltweit: Den stets hadernden Charlie Brown, die ziemlich gemeine Lucy, Linus mit dem Schmusetuch und Schroeder am Klavier und vor allem Snoopy kennt heute jeder. In den Siebzigerjahren war Charles M. Schulz erzählerisch und zeichnerisch auf dem Höhepunkt und schuf seine besten Comicstrips. Dieser Band versammelt erstmals alle farbigen Sonntagsstrips dieses Jahrzehnts.
Rezension
Die Peanuts sind eine Legende im Bereich der Comicstrips. Fünfzig Jahre lang zeichnete Charles M. Schulz die Abenteuer und Geschichten über Charlie Brown und seine Freunde. Und was besonders ist, jeder einzelner Strip wurde von Charles M. Schulz selbstgezeichnet, kein anderer Zeichner hat je einen Comicstrip der Peanuts verfasst und Charles M. Schulz verfügte vor seinem Tod, dass dies auch so bleiben soll. Dies ist nicht gerade üblich, selbst Garfield und Hägar haben andere Zeichner als ihre Schöpfer. Calvin & Hobbes´Schöpfer Bill Watterson, der ebenfalls zehn Jahre lang alleine an seinem Comicstrip arbeitete, bevor er ihn zur Seite legte, sprach ihm dafür einmal seine Bewunderung aus. Allerdings wurden und werden seit 2012 Geschichten in Comicform erzählt, aber eben nicht mehr als Comicstrip.
Die Peanutswerkausgabe wird mittlerweile seit mehreren Jahren veröffentlicht und hat jetzt erst ihr Ende gefunden. Als Ergänzung dazu können die Bände mit den Sonntagsseiten angesehen werden. Zwar waren sie bereits alle in der Werkausgabe vertreten, allerdings eben nicht in Farbe. Die Sonntagsseiten stechen bei Comicstrips immer heraus. Während an den Wochentagen ein Strip normalerweise einreihig und aus drei bis vier Bildern besteht, haben die Zeichner bei einer Sonntagsseite bedeutend mehr Platz. Drei Reihen stehen ihnen zur Verfügung, deren Gestaltung sie selbst bestimmen. So können sie kleinere Geschichten erzählen und müssen nicht sofort auf den Punkt kommen. Charles M. Schulz hat dies meisterhaft gekonnt und dies kann im vorliegenden Band bewundert werden. Charlie Brown, Snoopy, Lucy und all die anderen haben hier ihre großen Auftritte und sorgen für überaus gute Laune beim Leser. Sei es, weil Snoopy mal wieder versucht einen Roman zu schreiben, Charlie Brown in Therapie geht oder Lucy mal wieder gemein ist. Das alltägliche Leben, welches Schulz in seinen Comicstrips abgebildet hat, sorgt für reichlich Stoff, über den man lachen kann. Snoopy und seine Freunde ist hierbei der zweite Band der Sonntagsseiten und behandelt die 70er Jahre, in denen vor allem eine Sache passierte, die für die Peanuts überaus wichtig ist. Charles M. Schulz fügte Woodstock hinzu. Jenen kleinen gelben Vogel und besten Freund von Snoopy, der gefühlt schon immer dabei war und für viele Menschen zusammen mit Snoopy die Peanuts ausmacht. Warum Woodstock sehr schnell eine der beliebtesten Figuren wurde, zeigt sich praktisch sofort. Der kleine Chaot wirbelt alles kräftig durcheinander und egal ob er auf Snoopys Nase einen Schneemann baut, als Pfadfinder durch den Wald läuft oder wissen will, wozu der Regen gut ist, er wird praktisch von jedem umgehend ins Herz geschlossen. Charles M. Schulz fügt hier einen wunderbaren Charakter seiner Schöpfung hinzu, die noch dazu völlig ohne Worte auskommt. Dazu gibt es jede Menge Sonntagsseiten mit ihm, die hier komprimiert genossen werden können, statt in vielen verschiedenen Bänden suchen zu müssen. Die Sonntagsseiten zeigen wie gut Charles M. Schulz abseits der einfachen Comicstrips war und der Abdruck in Farbe macht sie zu einem Genuss.
Zu den Zeichnungen muss natürlich nicht viel gesagt werden. Charles M. Schulz hat damals bereits seinen für ihn typischen Stil gefunden. Seine Bilder sind einfach und klar, aber gerade darin zeigt sich sein Können. Denn mit wenigen Strichen das Wesentliche einzufangen, ist viel schwieriger als gedacht. Charles M. Schulz schaffte es immer seine Zeichnungen interessant zu gestalten, obwohl er auf Hintergründe und Gegenstände weitestgehend verzichtete.
Leider gibt es keinen redaktionellen Teil in diesem Band, der die ein oder andere Anekdote hätte liefern können und fast ein Drittel einer Seite bleibt unbedruckt, da die Sonntagsseiten nicht soviel Platz brauchen. Auf der so entstandenen weißen Fläche sind alle paar Seiten Illustrationen der Peanuts abgedruckt.
Fazit
Fans können die Sonntagsseiten der Peanuts nun geballt in Farbe genießen, wie sie in Zeitungen abgedruckt wurden und Gelegenheitskäufer bekommen eine wunderbare Sammlung von Peanutsstrips, in denen vor allem Woodstock glänzt.
Pro & Contra
+ Woodstock als Pfadfinder
+ Woodstock im Winter
+ farbig
Bewertung:
Handlung: 4/5
Charaktere: 4/5
Humor: 5/5
Zeichnungen: 4,5/5
Lesespaß: 5/5
Literatopia-Links zu weiteren Titeln der Peanuts:
Rezension zu Peanuts Bd.8
Rezension zu Peanuts Werkausgabe Bd.26
Rezension zu Peanuts für Kids: Snoopy – Völlig überdreht!
Rezension zu Peanuts – Die Comics
Rezensoin zu Das Peanuts Familien-Album