ControNatura Bd.3 – Die Wiedergeburt (Mirka Andolfo)

Verlag: Panini; (Februar 2019)
Gebundene Ausgabe: 100 Seiten; 25 €
ISBN-13: 978-3741611513

Genre: Dystopie


Klappentext

Inn Leslies tierischer Welt sind ausschließlich Beziehungen zwischen Individuen derselben Spezies erlaubt. Doch für Leslie werden die Dinge noch komplizierter, da in ihr die Macht eines mystischen Wolfsgottes erwacht ist, der ihren Körper für seine Wiedergeburt übernehmen will! Fernab jeglicher Zivilisation und ohne einen einzigen Freund wird Leslies Kampf um das Überleben immer verzweifelter. Außerdem wird die junge Schweinsdame von einer Geheimorganisation gejagt, die unter dem Deckmantel des nationalen Reproduktions-Programms agiert. In ihrem Bestreben, Beziehungen zwischen unterschiedlichen Arten zu verhindern und die Gesellschaft unter ihr Joch zu zwingen, schrecken ihre Feinde vor nichts und niemanden zurück...


Rezension

Leslie ist mit ihren Freunden nach Tijoux gereist, um hinter das Geheimnis des Wolfsgottes zu kommen. Dieser scheint endgültig zu erwachen und sie versucht alles, ihn unter Kontrolle zu halten. Derweil ist Carol in großer Gefahr. In Haft wird sie beinahe zu Tode gefoltert. Allerdings kann sie entkommen und muss mehrere schreckliche Entdeckungen machen. Bis es zur finalen Konfrontation zwischen Leslie und dem Blick kommt, überschlagen sich die Ereignisse.

Im zweiten Band Die Jagd ging es im wesentlichen darum, Leslie an einen für die Geschichte wichtigen Ort zu bringen und alle Figuren in Stellung zu bringen. In Die Wiedergeburt führt Mirka Andolfo nun ihre Geschichte zu einem explosiven Ende. In den ersten beiden Bänden war es lange Zeit unklar, worauf Andolfo hinaus und wie sie alles zu einem Abschluss führen will, der alle offene Fragen beantwortet. Nun gibt es Antworten in Hülle und Fülle. Der Hintergrund für all die Ereignisse, für das Reproduktionsprogramm und für die strikte Politik in Bezug auf Rassentrennung tritt hervor. Mirka Andolfo löst die gesamte Geschichte in diesem Band sehr gut auf und spiegelt zum Teil unsere Gesellschaft und schafft gleichzeitig eine Allegorie in Hinblick auf Dinge wie Rassismus und Faschismus.
Während im zweiten Band Leslie und ihre Freunde im Mittelpunkt standen, sind es dieses Mal Carol und Leslies Mutter, die hinter dem Blick steckt. Anhand dieser beiden Figuren zeigt Mirka Andolfo wie leicht es ist, einen falschen Weg aus Überzeugung einzuschlagen und was dazu führen kann, ihm nicht mehr zu folgen. Carol und Maxime machen dabei im Prinzip eine umgekehrte Wandlung durch. Um dies zu zeigen, erzählt Mirka Andolfo wie es dazu kam, dass Maxime sich dermaßen veränderte, um in der Gegenwart alles daranzusetzen, ihre eigene Art rein zu halten. Und daran trägt Carol zu einem guten Teil die Schuld daran, wie in einem großen Rückblick klar wird. Carol war es, die sie in die Reihen der Geheimorganisation der Schweine aufnahm und dazu brachte, sich in Tijoux zu einem Schamanen ausbilden zu lassen, um später den Wolfsgott in sich aufzunehmen. Gleichzeitig erkennt Carol aber mehr und mehr, wie fehlgeleitet ihr Weg eigentlich ist und wird zur Widerstandskämpferin. Mirka Andolfo erzählt dies durchaus spannend und konzentriert sich auf die wesentlichen Aspekte ihrer Geschichte. Am Ende wählt sie zwar ein im gewissen Sinne bitteres Ende, mildert es dann aber leider durch ein klischeehaftes Ende für Leslie und Khal ab. Das ändert aber nichts an dem hervorragenden Inhalt und der insgesamt gesehen starken Geschichte, die sie hier präsentiert.

Die Zeichnungen von Mirka Andolfo sind erneut einfach gut. Leslie und andere Figuren stellt sie in entsprechenden Szenen durchaus erotisch dar, lässt den Aspekt aber nicht erneut in den Vordergrund treten. Die Aussage ihrer Geschichte wird dadurch nicht geschmälert. Die Seiten sind sehr gut gestaltet und ihre Actionszenen sind dynamisch und vor allem rasant. Optischer Höhepunkt sind aber aufgrund ihrer Farbgebung eher die Rückblicke. In diesen zeigt sie ihre Fähigkeit emotionale Szenen auf den Punkt umzusetzen.

Eine Skizzengalerie rundet den Band ab.


Fazit

Die Wiedergeburt führt alle losen Fäden zusammen und sorgt für einen runden Abschluss von Mirka Andolfos sehr guten Geschichte rund um Rassismus und Intoleranz.


Pro & Contra

+ gelungener Abschluss
+ spannend erzählt
+ sehr gute Zeichnungen

Bewertung:

Charaktere: 4/5
Handlung: 4/5
Zeichnungen: 4,5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 5/5  


Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Mirka Andolfo:

Rezension zu ControNatura Bd.2
Rezension zu Mercy Bd.1