Old Man Hawkeye Bd.2 – Das Vermächtnis (Ethan Sacks, Marco Checchetto)

Verlag: Panini (April 2019)
Softcover: 136 Seiten; 16,99 €
ISBN-13: 978-3741611841

Genre: Superhelden


Klappentext

Blindwütig ins Verderben

Nachdem sich Red Skull und andere Superschurken zusammentaten und die meisten Helden auslöschten, ist Amerika zu einer Ödnis voller Gewalt und Trostlosigkeit verkommen. In dieser postapokalyotischen Wüste von morgen jagt der frühere Avenger Clint Barton seine ehemaligen Thunderbolts-Teamkollegen, die in Clints bitterster Stunde dabei halfen, die Helden zu vernichten. Doch Hawkeye, dem seine alte Freundin Kate Bishop zur Seite steht, muss sich mit seinem Rachefeldzug beeilen. Denn er verliert bald sein Augenlicht – und der tödliche Marshal Bullseye folgt seiner Spur und will sich nicht einmal vom Winter Soldier aufhalten lassen...

Der zweite, finale Band aus der Welt des Comic-Hits OLD MAN LOGAN, geschrieben von Autor Ethan Sacks und eindrucksvoll bebildert von Top-Zeichner Marco Checchetto (PUNISHER; STAR WARS) und anderen.


Rezension

Clint Barton, alias Hawkeye, will weiterhin Rache für die gefallenen Superhelden und ist auf der Suche nach ehemaligen Mitgliedern der Thunderbolts, die ihn und die anderen Helden vor so langer Zeit verraten haben. An seiner Seite ist Kate Bishop, die selbst einst die Identität von Hawkeye hatte. Ihr Weg führt sie über das Kloster der Stillen Schwestern bis nach Kanada, zum alten Waffe X- Bunker, in dem in der Vergangenheit Logan gefoltert wurde und seine Adamantiumklauen bekam. Dort müssen sie sich Baron Zemo und seinen Schergen stellen und machen eine Entdeckung, die für Clint Barton zu einer weiteren Mission führen wird. Ihnen immer auf den Fersen ist Marshal Bullseye, der mittlerweile selbst von Red Skull zum Abschuss freigegeben wurde.

Weiter geht es mit Clint Bartons letztem großen Abenteuer bevor er sich an Old Man Logan wenden wird, um etwas ganz spezielles zu transportieren. Zunächst gibt es einen kurzen Blick zurück, der zeigt warum Clint so fanatisch die ehemaligen Mitglieder der Thunderbolts verfolgt. Ethan Sacks gibt ihm hier aber keine Motivation durch große Ideale, sondern Hawkeyes Motivation ist zum einen tatsächlich Rache und zum anderem aber auch die Suche nach sich selbst. In jener Nacht als die Helden fielen, wurde er gebrochen und er lebte nur noch vor sich hin. Erst die nahe Erblindung lässt ihn den Helden in sich wiederfinden, und Helden müssen Schurken bekämpfen. Allein durch die Anfangssequenz wird dies recht deutlich. Allerdings ist Hawkeye trotz seiner wiedergefundenen Zuversicht etwas bewirken zu können kein strahlender Held, denn er will töten und dies anscheinend ohne Rücksicht. Seine Einstellung wandelt sich erst etwas, als er auf Songbird in ihrem Kloster trifft, dort entscheidet er sich für einen anderen Weg und er wird wieder menschlicher.
Marshal Bullseye spielt dabei eine große Rolle. Der wahnsinnige ehemalige Auftragskiller ist der perfekte Antagonist, da er Hawkeye zwar spiegelt, aber eben nicht ganz. Clint Barton hat noch einen letzten Rest Moral in sich, der ihn handeln lässt, während Bullseye Tod und Zerstörung sucht, egal ob seinen oder den eines anderen. Am Ende der Geschichte wartet Autor Ethan Sacks noch mit einer großen Überraschung auf, die neugierig macht, wie es mit einer ganz bestimmten Person weitergehen könnte und wie sie der Vernichtung durch die Superschurken entkommen konnte.
Insgesamt gesehen macht Ethan Sacks in der Welt von Old Man Logan seine Sache sehr gut. Er hat mit Old Man Hawkeye einen harten Rachethriller geschrieben, dessen Figuren ihre Ecken und Kanten haben, aber nicht von der Geschichte ablenken, die er gekonnt und nicht zu komplex erzählt. Als Vorgeschichte zu Old Man Logan funktioniert Old Man Hawkeye, ist aber nicht unbedingt notwendig. Der Comic ist einfach eine schöne Ergänzung zu den bisherigen Geschichten.

Marco Checchetto zeigt wie im Vorgänger, was er kann. Er orientiert sich weiterhin an Steve McNivens visuellen Stil, so dass kein großer Bruch entsteht und nahtlos zu Old Man Logan gegriffen werden kann, ohne, dass es störend auffällt, dass zwei verschiedene Zeichner die Geschichten umgesetzt haben. Die Kampfszenen sind erneut rasant und übersichtlich und die Neuinterpretation eines klassischen Marvelhelden am Ende des Comics fällt sehr gelungen aus.

Enthalten sind zusätzlich Skizzen und Cover.


Fazit

Ob es wirklich Old Man Hawkeye gebraucht hat, sei dahingestellt, Ethan Sacks erzählt jedoch eine Rachegeschichte, die sehr unterhaltsam ist. Diesem Clint Barton begleitet man gern auf seiner Reise. Zusätzlich punktet der Comic mit Marshal Bullseye und den Zeichnungen von Marco Checchetto.


Pro & Contra

+ Marshal Bullseye
+ Clint Bartons letzter großer Kampf
+ Überraschung am Ende

Bewertung:


Handlung: 4/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4/5


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