Verlag: Cross Cult (März 2019)
Gebundene Ausgabe: 80 Seiten; 20 €
ISBN-13: 978-3959817103
Genre: Endzeit/ Dystopie/ Science Fiction
Klappentext
Die künstliche Intelligenz KIEM sollte die Erde vor der globalen Erwärmung retten.
Doch nun macht sie Jagd auf die Menschen. Avarus verteidigt als Soldat eine der letzten Zufluchten der Menschheit vor KIEMs tödlichen Maschinen, während sein Bruder Victor ein sicheres Leben führt. Doch dann zerstört ein plötzlicher Angriff die Stadt. Und kurz darauf erhält Avarus eine geheimnisvolle Nachricht von seinem totgeglaubten Bruder …
Der Start der fünfbändigen Comicsaga von Cristin Wendt und Ronja Büscher!
Rezension
Die Welt liegt in Trümmern. Um dem Klimawandel zu begegnen und die Probleme durch ihn zu lösen, haben die Menschen das Computerprogramm KIEM geschaffen. Dies hilft zunächst auch, dann sieht es allerdings nur noch eine Möglichkeit - die Befreiung der Erde von der Menschheit, damit die Natur geschützt ist. Ein künstlicher Winter legt sich über die Welt. Die Menschen können KIEM zwar besiegen, aber seine Roboter sind weiterhin aktiv und die Menschheit scheint immer weiter kämpfen zu müssen. Avarus ist einer der Soldaten, die eine der letzten Städte beschützen. Sein Bruder ist bei einem Angriff gestorben und dennoch hat Avarus eine Nachricht von ihm erhalten. Als er alleine einen Generator kontrolliert und verteidigt, nutzt er die Gelegenheit. Die Verbindung zum Hauptcomputer wird getrennt und so kann er versuchen, mehr über die Nachricht herauszubekommen. Dies ist nicht so einfach und er muss eine sehr überraschende Entdeckung machen.
Ronja Büscher und Cristin Wendt werfen den Leser nach einer kurzen Einführung direkt ins Geschehen und gehen kaum vom Gaspedal herunter. Es gibt nur kurze Atempausen und in diesen wird wichtiges für die Handlung eingebracht. Die ist zumindest im ersten Band nicht gerade komplex. Die beiden Autorin konzentrieren sich zunächst hauptsächlich darauf, dem Leser ein Gefühl von der Welt zu vermitteln, ohne viele Worte zu benutzen. So gibt es nur kurze Einblicke. Das tut dem Tempo der Geschichte gut, allerdings wäre etwas mehr schon wünschenswert gewesen. Denn so bleibt alles nur an der Oberfläche. Aber es wird noch vier weitere Bände geben und damit die Möglichkeit, den Weltenentwurf mehr herauszuarbeiten. Dieser erste Band soll neugierig machen, ohne viel preiszugeben und genau das tut er.
Sicher wird hier nicht das Rad neu erfunden. Viele Inspirationsquellen sind auf den ersten Blick erkennbar. Allen voran Terminator, dessen Skynet KIEM ähnelt und abgeschottete Städte sind in der Science Fiction bereits fast Standard. Ebenso geheimnisvolle Nachrichten von außerhalb. Am Ende kommt noch ein deutlicher Schuss Horror hinzu, der in seinem Ansatz ein bisschen an Hellboy und die B.U.A.P. erinnert. Etwas neues haben sich Cristin Wendt und Ronja Büscher also nicht unbedingt einfallen lassen. Sie vermischen die einzelnen Zutaten jedoch, so weit es erkennbar ist, recht gut und liefern eine mehr oder minder Hochgeschwindigkeitsversion der Zutaten.
Die Charaktere bleiben bis auf Avarus noch relativ blass. Sie werden kaum ausgearbeitet und ihre Motivation ist nicht wirklich erkennbar. Mit Ausnahme von Avarus natürlich, der angetrieben wird von dem Wunsch, seinen Bruder zu finden. Alles in allem ist Message für ein Debüt inhaltlich ziemlich ordentlich, die nächsten Bände sollten sich allerdings steigern, um den Leser bei der Stange zu halten. Der Auftakt ist gelungen und man verzeiht ihm, wenn er nur Andeutungen macht. Die Versprechen, die hier gegeben werden, müssen jedoch auch eingelöst werden.
Das Herzstück von Message sind aber mit Sicherheit die Zeichnungen, nicht zuletzt deswegen, weil Message mit relativ wenig Text auskommt. Die Geschichte muss und wird also hauptsächlich über die Bilder erzählt. Was Cristin Wendt beherrscht, ist der Seitenaufbau. Sie gibt den Panels Raum, ordnet sie genau richtig an und zieht den Leser so in die Geschichte. Ihre Bilder sind eher großflächig und mit nicht ganz so vielen Details im Hintergrund gestaltet. Allerdings wirkt alles etwas steril, was Message etwas Atmosphäre nimmt. Trotzdem ist Message optisch mehr als gelungen und mancher Superheldencomic könnte sich hier eine Scheibe abschneiden.
Es gibt als Bonus eine kleine Galerie, Skizzen und Coverentwürfe, die einen kleinen Einblick in die Arbeitsweise von Cristin Wendt geben.
Fazit
Cristin Wendt und Ronja Büscher erfinden das Rad zwar nicht neu, gestalten ihr Endzeitszenario zwischen Horror und Science Fiction ab der zweiten Hälfte aber mit hohem Tempo und einem Cliffhanger, der gespannt auf mehr macht. So weit müssen sie sich nicht vor der internationalen Konkurrenz verstecken.
Pro & Contra
+ hohes Tempo
+ fieser Cliffhanger
+ Vermischung von Science Fiction und Horrorgeschichten
0 wenig Inhalt
Bewertung:
Handlung: 3,5/5
Charaktere: 3,5/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4/5