Geschichten aus dem Hellboy-Universum VII (Mike Mignola, John Arcudi u.a.)

Verlag: Cross Cult (Januar 2019)
Gebundene Ausgabe: 600 Seiten; 50 €
ISBN-13: 978-3959818797

Genre: Horror/ Grusel/ Mystery


Klappentext

Dunkle Zeiten sind angebrochen. Die Welt ist nicht mehr das, was sie einst war. Zerstörung, Verzweiflung und Misstrauen haben die Herrschaft an sich gerissen. Todbringende Kreaturen treiben ihr Unwesen... es ist die Hölle auf Erden.


Rezension

Der Kampf der B.U.A.P. gegen Monster aller Art geht weiter. Die Hölle auf Erden ist da und die Männer und Frauen der Behörde stehen scheinbar auf verlorenem Posten. Der mittlerweile siebte Band der Geschichten aus dem Hellboy-Universum führt die Handlung rund um den Ausbruch der Hölle fort. Vier Sammelbände sind hier enthalten, wobei nur einer tatsächlich die B.U.A.P. im Titel führt. Allerdings ist auch Abe Sapien ein wichtiger Teil der großen übergeordneten Handlung und kann deshalb ohne weiteres zu Hölle auf Erden dazu gezählt werden. Die übrigen beiden Bände sind welche, die wie die B.U.A.P. selbst sonst in Deutschland vermutlich nie veröffentlicht worden wären. Zum einen kehrt der Pulpheld Lobster Johnson zurück und zum anderen wird ein neuer Held eingeführt, der auf den Namen Sledgehammer hört und während des Zweiten Weltkrieges auftrat.
Es gibt also erneut viel Stoff aus der Welt Hellboys zu lesen.

Sledgehammer 44: Blitzkrieg

Im Jahr 1944 bringen die USA einen neuen Kämpfer auf das Schlachtfeld in Frankreich und der sieht sich gleich mit mehreren Herausforderungen konfrontiert. Unter anderem muss er sich mit der ersten Schwarzen Flamme auseinandersetzen.
Sledgehammer spielt während des Zweiten Weltkrieges und ist ganz im Geiste der Comics dieser Zeit, allerdings bedeutend besser geschrieben. Es macht Spaß Sledgehammer zu lesen. Im Vergleich zu den restlichen enthaltenen Geschichten ist Sledgehammer jedoch schwächer. Trotzdem ein netter Ausflug. Die Zeichnungen von Jason Latour gehen in Ordnung.

Abe Sapien: Die Gestalt des Zukünftigen

Abe Sapien hat die B.U.A.P. verlassen, um etwas über sich und die Welt herauszufinden. Dazu zieht er durch die USA und begegnet anderen Menschen, die seine Hilfe gebrauchen können. Ein wenig erinnert dieser Ansatz und der ganze Verlauf seiner Reise an die Serie Kung Fu, was ja nicht das Schlechteste ist. Zwei dieser Geschichten sind hier zu finden. Die Titelgeschichte des Bandes und Bis zum letzten Mann.
Beide Geschichten sind hervorragend geschrieben und zeigen einen Abe Sapien, der an sich zweifelt und nicht weiß, wo sein Platz in der Welt um ihn herum ist. Trotzdem, oder gerade deswegen, versucht er die Menschen zu schützen. Bis zum letzten Mann ist dabei besonders tragisch und hält einen bis zum Schluss in Atem. So sehen gute Horrorgeschichten aus. Die Zeichnungen sind hier absolut passend gestaltet und transportieren die Atmosphäre und das leicht melancholische Gefühl perfekt.

B.U.A.P. - Hölle auf Erden: Die Herrschaft der Schwarzen Flamme

Bereits sehr lange gibt es keine Nachrichten mehr aus New York. Keiner, der hineingeht, kommt wieder heraus. Jetzt will sich die B.U.A.P. einen Überblick verschaffen und schickt zwei Teams auf unterschiedlichen Wegen hinein. In einem sind neben anderen Johann Krauss, Liz Sherman und Fenix, im Zweiten dann Howards und Direktor Nichayko. Der Weg hinein erweist sich für beide Teams als schwierig aber möglich. In New York selbst machen sie mehr als nur eine erschreckende Entdeckung und erfahren von der Rückkehr der Schwarzen Flamme und ihrer Herrschaft, bei der der dubiose Konzern Zinco seine Finger im Spiel hat. Liz trifft daraufhin eine folgenschwere Entscheidung, mit der nicht alle einverstanden sind.
Die Schwarze Flamme ist zurück und es kommt zu einem großen Showdown zwischen ihr und Liz Sherman. Dies ist aber gar nicht mal das Herzstück des Comics, vielmehr stehen New York, die Menschen dort und die Agenten der B.U.A.P. im Mittelpunkt. Während sie immer tiefer in die Gefahrenzone eindringen, lernt der Leser sie immer besser kennen. Die Herrschaft der Schwarzen Flamme wird auf diese Weise spannend und emotional. Zusammengenommen mit den Spuren auf das Kommende, die von Mike Mignola und John Arcudi ausgelegt werden ergibt sich eine sehr gute Geschichte mit der Behörde.
Gezeichnet hat James Harren, der sich gut aus der Affäre zieht. Ihm gelingt beim Kampf zwischen Liz Sherman und der Schwarzen Flamme das ein oder andere spektakuläre Bild und seine Monster sind wirklich gruselig anzuschauen.

Lobster Johnson: Schnappt den Lobster

Zwei Wrestler laufen Amok und terrorisieren die Stadt. Es kommt zu Todesopfern und der Lobster schreitet ein. Was er entdecken muss, ist grausam und verstörend und vor allem eine große Bedrohung. Lobster Johnson muss die Strippenzieher stoppen. Koste es, was es wolle. Und dies könnte sehr viel sein, denn die Polizei hat die Jagd auf Lobster Johnson eröffnet.
Lobster Johnson ist ein Pulpheld, wie er im Buche steht und deswegen gibt es hier jede Menge verrückte Wissenschaftler und Mafiagangster. Mike Mignola und John Arcudi führen die einzelnen Aspekte auf eine Weise zusammen, wie nur sie es können. Die Geschichte macht einfach Spaß zu lesen. Tonci Zonjic liefert die passenden Bilder. Er überdreht nicht vollkommen, sondern fügt genau die richtige Portion an Überzeichnung hinzu, dass alles bestens zum Pulpgenre passt.

Bonusmaterial gibt es reichlich. Jeder enthaltene Band bringt ein Skizzenbuch, Cover und Alternativcover mit.


Fazit

Wer wissen will, wie es mit der B.U.A.P. und der Welt weitergeht muss sowieso hier zugreifen. Die enthaltenen Geschichten sind wieder einmal bester Lesestoff. Neueinsteiger dürften es schwer haben. Lediglich Sledgehammer und Lobster Johnson setzen kein Vorwissen voraus.


Pro & Contra

+ die Schwarze Flamme kehrt zurück
+ der Lobster gegen die Mafia
+ Abe Sapien

Bewertung:

Handlung: 4,5/5
Charaktere: 4,5/5
Zeichnungen: 4,5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 5/5


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