Unterm Wolkenhimmel - Laughing Under the Clouds: Gaiden - Komplettbox Blu-ray
Bildformat / Tonformat: 1,78:1 (16:9 anamorph) / DD 5.1 (deutsch und japanisch)
Extras: Original Teaser OVA 1, Original Teaser OVA 2, Original Trailer OVA 1, Original Trailer OVA 2, Original Trailer OVA 3, Postkartenset
Daten: Universum Anime (Juli 2019), Softbox, ca 143 Minuten, FSK 16, 47,99 EUR
Genre: Fantasy / historisches Japan
Rezension
Bei „Unterm Wolkenhimmel – Laughing Under the Clouds: Gaiden“ handelt es sich um drei Animefilme, die auf dem Manga „Unterm Wolkenhimmel“ von karakarakemuri aufbauen. Zwei Filme erzählen von den Geschehnissen nach Abschluss der Mangareihe und ein Film widmet sich der Vorgeschichte von Shirasu, einem der wichtigsten Charaktere neben den drei Kumo-Brüdern. Wer den Manga noch nicht gelesen hat, wird durch die Filme (und auch durch diese Rezension) gespoilert, zudem ergibt die Animehandlung, abgesehen von der Vorgeschichte, keinen Sinn, wenn man die Ereignisse aus dem Manga nicht kennt. Für Fans der Reihe sind die drei OVAs jedoch durchaus sehenswert:
Nach dem Sieg über Orochi ist Tenka Kumo schwer gezeichnet und sitzt im Rollstuhl, welcher zur Meiji-Zeit (1869-1912) ein klappriges Holzgefährt darstellt. Tenka zieht sich vor seinen Brüdern und seinen ehemaligen Kampfgefährten zurück, während Soramaru, der mittlere Bruder, allmählich erwachsen wird. Der erste Film verbindet Rückblenden mit einer Fortführung der Ereignisse und ist nur für eingefleischte Fans geeignet. Hier werden vor allem Tenkas Beweggründe für den Austritt aus der Elitekampftruppe „Wölfe“ veranschaulicht und auch die innige Beziehung der Brüder zueinander wird schön herausgearbeitet. Ohne Vorkenntnisse wird man mit diesem Film jedoch nichts anfangen können.
Der zweite Film widmet sich der Kindheitsgeschichte von Shirasu, der als Verwalter bei den Kumobrüdern lebte, in Wahrheit aber Anführer des Fuuma-Klans und damit ein Diener Orochis ist. Beim Fuuma-Klan gelten Zwillinge als Unglücksbringer, entsprechend sollte die Mutter von Isuke und Isame einen der beiden nach der Geburt töten. Doch sie hat es nicht übers Herz gebracht. Während Isuke zu einem Krieger heranwächst, muss sich sein Bruder in einer Höhle verstecken. Der Anführer des Klans besteht auf grausame Prüfungen, in der die jungen Krieger ein Familienmitglied eigenhändig töten müssen. Vorkenntnisse sind für das Verständnis dieser OVA nicht unbedingt nötig, dennoch sollte man auch hier den Manga gelesen haben, da hier Shirasus wahre Identität im Mittelpunkt der Handlung steht.
Im dritten Film bekommt der mittlere Bruder Soramaru seinen großen Auftritt. Orochi gilt als besiegt, doch im Verborgenen werden immer noch Experimente mit den Zellen der Schlange durchgeführt – und zwar an Menschen. Eine der Versuchspersonen bricht aus und sucht nach Tenka, um sich mit ihm im Kampf zu messen, trifft jedoch nur auf Soramaru, der leicht zu besiegen ist. Doch so einfach gibt sich der zweiälteste Kumobruder nicht geschlagen, zumal die Wölfe irgendwie in diese Experimente involviert zu sein scheinen. Soramaru kann nicht glauben, dass seine geschätzten Vorbilder so tief gesunken sind, doch je mehr er über die Experimente herausfindet, desto mehr verhärtet sich der schreckliche Verdacht. Die Wendung am Ende ist durchaus vorhersehbar, trotzdem ist der dritte Film recht unterhaltsam und ein schöner Bonus zur Mangareihe.
Inhaltlich überzeugt vor allem die Vorgeschichte Shirasus, welche mit einer dichten und düsteren Atmosphäre aufwartet und richtig Spannung erzeugt. Shirasus Kindheit verlief traumatisch und der Film hält nicht nur einen Schockmoment bereit. Gleichzeitig ist man gerührt von der innigen Verbundenheit der Zwillinge mit ihren Eltern, die einerseits zu den stärksten und geschätztesten Kriegern des Klans gehören und andererseits ihren Kindern so viel Liebe schenken und für sie die Regeln missachten. Die anderen beiden Filme dagegen ergeben nur im Kontext der Mangareihe Sinn und bietet dabei nicht das, worauf man als Fan der Reihe gehofft hätte – zum Beispiel ein Wiedersehen von Tenka und Shirasu.
Optisch überzeugen die Filme auf ganzer Linie. Die Charaktere sind allesamt gut getroffen und sofort wiederzuerkennen, auch was Mimik und Gestik betrifft. Die Hintergründe sind detailreich und versetzen den Zuschauer ins Japan des 19. Jahrhunderts. Das gestochen scharfe Bild der Blu-ray-Ausgabe bringt die Farben wunderbar zur Geltung und die deutsche Synchronisation ist durchaus gelungen. Eine tolle Gesamtausgabe, die zum Erscheinen jedoch recht teuer ist.
Fazit
”Unterm Wolkenhimmel – Laughing Under the Clouds: Gaiden“ macht nur als Ergänzung der Mangareihe Sinn, bietet dann jedoch einige unterhaltsame Momente mit den Kumobrüdern und Shirasu, dessen tragische Vorgeschichte im zweiten Film am meisten überzeugt.
Pro und Contra
+ toller Mix aus historischem Japan und Fantasy
+ schöne Ergänzung zur Mangareihe
+ Shirasus Vorgeschichte
+ sehr gelungene Animationen
- ohne Vorkenntnisse ergeben die OVAs wenig Sinn
- zwei der drei Filme sind zu spannungsarm
- hoher Preis
Wertung:
Handlung: 3/5
Charaktere: 4/5
Animationen: 5/5
Preis/Leistung: 3/5