Gaston Bd.2 – Tierischer Unfug (André Franquin)

Verlag: Carlsen; (April 2019)
Gebundene Ausgabe: 48 Seiten; 14 €
ISBN-13: 978-3551741837

Genre: Humor


Klappentext

Diese neue Ausgabe von Gaston versammelt alle von André Franquin gezeichneten Seiten, inklusive redaktioneller Seiten aus dem Magazin Spirou. Ganz im Sinne des Autors wurde jede einzelne Seite sorgfältig digital überarbeitet und neu koloriert. Zusätzlich wurden erstmals die deutschen Texte gemäß des Originalstriches von André Franquin neu gelettert.


Rezension

Humorlosigkeit ist ein schlechter Charakterzug!

Gaston darf erneut Chaos im Carlsen Verlag verbreiten und dies tut er nach besten Kräften, jedoch nie mit Absicht. Seine gut gemeinten Erfindungen haben nun mal meistens Startschwierigkeiten und müssen erst feinjustiert werden. Allerdings stehen in diesem Band seine Erfindungen gar nicht mal so im Vordergrund.
Bevor es aber richtig los geht, liefert Franquin einen der besten Gags gleich auf der ersten Seite mit dem Titelschriftzug ab und verbeugt sich gleichzeitig vor Hergé und seinem Werk.
Danach geht es aber sofort richtig los. Jede Menge verrückte Erfindungen kommen vor. Letztlich steht aber zu einem Großteil etwas ganz anderes im Mittelpunkt. Denn Gaston gewinnt eine Kuh und da er sie nirgendwo sonst unterbringen kann, landet sie im sechsten Stock des Verlagsgebäude, wo sie die tägliche Arbeit erheblich behindert, dafür jedoch für täglich frische Milch sorgt. Franquin lässt diese völlig absurde Vorstellung, fast schon normal erscheinen. Und er spielt dieses Ereignis bis zum bitteren Ende durch: der Entlassung Gastons! Dass dies natürlich nicht so bleibt, dürfte jedem klar sein. Wie die Rückkehr allerdings gestaltet wird, ist auf seine Art genial. Fantasio ist es, der letztlich für seine Rückkehr sorgt, indem er die Leser des Spiroumagazins auffordert Leserbriefe zu schreiben, die Gastons Wiedereinstellung verlangen. Dieser ganze durchgehende Handlungsstrang ist extrem witzig und hat zudem eine Besonderheit zu bieten, denn er wird nicht nur über Comicstrips erzählt, sondern ebenso durch Artikel von Fantasio, die ebenso witzig geschrieben sind, wie die Comics.
Diese Gestaltung ist ebenso ungewöhnlich wie genial für einen Comicstrip wie Gaston.
Ansonsten findet Franquin seinen Themen bei Fantasios  Jahresbericht und den nicht unterschriebenen Verträgen. Der Humor ist also wie gewohnt großartig. Das Personal des Comicstrips ist noch beschränkt. Hauptsächlich Gaston und Fantasio tauchen auf, mit wenigen kurz auftauchenden Nebenfiguren.

Nicht jeder kann so ein Organisationstalent sein wie ich.

Die Zeichnungen sind typisch Franquin und zeigen ebenso seinen herrlich pointierten Humor. Sie sind auf dem Punkt und Franquin findet immer genau die richtige Lösung und Herangehensweise, um einen Comicstrip ideal aussehen zu lassen und die Figuren richtig zu gestalten. Allein die Kuh ist genial gezeichnet.


Fazit

Gaston darf erneut Chaos verbreiten und dafür steht ihm dieses Mal eine Kuh und diverse verrückte Erfindungen zur Seite. Als Leser amüsiert sich man köstlich, im Gegensatz zu seinen Arbeitskollegen, die mehr als einmal zu Leiden haben. André Franquin ist wahrlich ein Meister des Humors.


Pro & Contra

+ Gaston und die Kuh
+ genialer Humor
+ ungewöhnliche Gestaltung

Bewertung:

Handlung: 4,5/5
Charaktere: 4,5/5
Zeichnungen: 4,5/5
Humor: 5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 5/5  


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