Catwoman Bd.1 – Copycats (Joelle Jones, Fernando Blanco)

Verlag: Panini (Juni 2019)
Softcover: 144 Seiten; 16,99 €
ISBN-13: 978-3741612817

Genre: Superhelden


Klappentext

Streunerin mit gebrochenem Herzen

Im kalifornischen Villa Hermosa versucht Catwoman, ihre geplatzte Hochzeit mit Batman zu überwinden. Dabei weiß niemand besser als Selina Kyle, dass man seiner Vergangenheit nicht davonlaufen kann. Allerdings mangelt es in ihrem neuem Revier keineswegs an Ablenkungen: Die schöne, selbstbewusste Meisterdiebin bekommt es mit Catwoman-Nachahmerinnen, korrupten Cops und düsteren Machenschaften in einer psychiatrischen Klinik zu tun, und hinter allem steckt eine ebenso mächtige wie skrupellose Politiker-Familie...

Der furiose Auftakt zu Catwomans neuer Soloserie, inszeniert von Ausnahmekünstlerin Joelle Jones (BATMAN, Lady Killer) und Fernando Blanco (BATWOMAN).


Rezension

Selina Kyle hat die Hochzeit mit Batman platzen lassen, um sicherzustellen, dass der Dunkle Ritter auch weiterhin für Recht und Ordnung in Gotham sorgt. Um darüber hinwegzukommen, ist sie nach Villa Hermosa gezogen. Aber auch da kommt sie nicht zur Ruhe. Irgendjemand engagiert junge Damen, um sie als Nachahmerinnen auf die Straße zu schicken. Die Taten, die sie begehen, fallen auf Selina zurück und das will sich die Meisterdiebin nicht gefallen lassen. Sie ermittelt und kommt dahinter, dass die Familie Creel mit Raina, einer skrupellosen Frau, an der Spitze klammheimlich über das Verbrechen in Villa Hermosa herrscht. Um ihre Ruhe zu haben, muss Catwoman gegen Raina vorgehen. Denn Catwoman denkt nicht daran, aus der Stadt zu ziehen, schließlich ist hier ihre Schwester in einem Krankenhaus untergebracht und Selina fühlt sich für ihren geistigen Zustand verantwortlich.

Joelle Jones konnte bereits mit Lady Killer auf der ganzen Linie überzeugen. Die Geschichte über eine Hausfrau und Mutter, die gleichzeitig eine Profikillerin ist, hatte bissigen, schwarzen Humor zu bieten und ließ die heile Welt der 60er auf das blutige Handwerk ihrer Hauptfigur prallen.So wurde Lady Killer zu einem wahren Lesevergnügen. Die Erwartungen sind dementsprechend hoch, wenn Joelle Jones nun Catwoman übernimmt, die eine mindestens ebenso starke Frauenfigur ist wie eine Josie Schuller.
Dabei hat Joelle Jones die schwere Aufgabe übernommen, Catwoman in ein neues Leben zu führen, nachdem sie sich von Batman getrennt hat. Und diese Aufgabe löst sie recht gut. Sie lässt Catwoman nicht einfach weitermachen wie zuvor, sondern zeigt, welche Auswirkungen Selina Kyles Entscheidung auf sie selbst hat. Sie leidet an Schlafstörungen und will ganz im Allgemeinen erst einmal ihre Ruhe haben. Dass dies nicht so bleibt, dürfte jedem Leser klar sein und so lässt Joelle Jones Catwoman auf Doppelgänger von sich selbst treffen. Leider löst sie das Rätsel um sie viel zu schnell auf, um dann eine Geschichte zu erzählen, die so in der Art bereits oft genug in Superheldencomics erzählt wurde. Immerhin tut sie das aber sehr gut und spannend und mit viel Tempo. Dennoch hat man den Eindruck, dass sie sich etwas zurückhält. Sowieso entsteht permanent der Eindruck, dass diese Geschichte nur der Auftakt zu etwas Größerem sein soll. Ständig scheint etwas oder jemand um die Ecke zu schauen, ohne dass der Leser am Ende genau weiß was. Dieser erste Band von Catwomans neuer Serie ist also mehr eine Einführung als alles andere und doch weiß er zu fesseln. Ein Kunststück, das längst nicht jedem Autoren gelingt. Dabei hilft mit Sicherheit auch die Nebenhandlung über Selinas Schwester und deren Verhältnis zueinander, das mit Sicherheit noch eine große Rolle spielen wird.
Einziger Schwachpunkt ist die Gestaltung der Gegenspielerin, die sie ein bisschen zu sehr als Horrorgestalt darstellt, ohne wirklich zu erklären, warum sie so aussieht, wie sie es tut.

Wie bereits in Lady Killer nutzt Joelle Jones ihre Panelaufteilung sehr geschickt, um die Geschichte zu erzählen. Gerade den Kämpfen verpasst sie einen eigenen Rhythmus und erzeugt so einen sehr guten Lesefluss. Allerdings sollte man keine wirklich detailreichen Zeichnungen erwarten, sie beschränkt sich auf das Wesentliche und dennoch erzeugt sie die notwendige Atmosphäre für diesen kleinen Thriller in Catwomans Welt.
Um die Rückblicke auch optisch vom Rest abzuheben, hat Fernando Blanco diese übernommen. Er zeichnet weicher als Joelle Jones und hat ebenfalls ein gutes Gespür für Timing.

Als Bonus gibt es Stanley Laus Variantcover, die einfach großartig und jedes für sich ein Meisterwerk sind.


Fazit

Copycats ist der sehr gut erzählte Auftakt zu Catwomans neuer Serie. Joelle Jones gibt gerade genug Einblick, um den Leser neugierig auf das Kommende zu machen.


Pro & Contra

+ Catwoman in neuer Umgebung
+ Catwomans Vergangenheit ist Thema
+ starker Beginn

0 Gegner wenig einfallsreich

Bewertung:

Charaktere: 4/5
Handlung: 4/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4,5/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Joelle Jones:

Rezension zu Lady Killer Bd.1
Rezension zu Lady Killer Bd.2

Literatopia-Links zu weiteren Titeln mit Catwoman:

Rezension zu Gotham City Sirens Bd.2
Rezension zu Gotham City Sirens Bd.3
Rezension zu Catwoman Bd.2
Rezension zu Catwoman Bd.3
Rezension zu Catwoman Bd.5
Rezension zu Batman/ Catwoman Bd.1
Rezension zu Batman/ Catwoman Bd.2
Rezension zu Catwoman von Ed Brubaker Bd.1
Rezension zu Catwoman: Lonely City Bd.1

Tags: Superhelden, Catwoman