Verlag: Panini (Juni 2019)
Gebundene Ausgabe: 132 Seiten; 25 €
ISBN-13: 978-3741612367
Genre: Abenteuer/ Action
Klappentext
Schwerter, Kreuze und Blut
Die Christianisierung verheert das mittelalterliche Skandinavien. Der abtrünnige Bischof Eichenfeste will den rauen Norden sogar zum Zentrum der kirchlichen Macht machen. Dafür holzt er die Wälder ab und schleift ganze Dörfer. Wenn ihn jemand aufhalten kann, dann der Krieger Magnus. Dieser hat in der Vergangenheit schwer gelitten und musste wegen Eichenfeste noch mehr Schmerz ertragen. Nun dürstet Magnus nach Rache am Bischof sowie an der jungen Julia, die den Nordmann verriet – und keine Mauer, kein Soldat und kein Kreuz werden ihn aufhalten. So kommt es zu mehr als einem blutigen Showdown entlang der verhängnisvollen Schwarzen Straße...
Das wuchtige Finale der brutalen Wikinger-Noir-Saga von Top-Autor Brian Wood (NORTHLANDERS, CONAN DER BARBAR) und Zeichner Garry Brown (CATWOMAN).
Rezension
Magnus der Schwarze sollte den Kardinal Farina hoch in den Norden in das Land der Norssk begleiten. Auf dem Weg dorthin wurde der Kardinal im Auftrag von Bischoff Eichenfeste ermordet. Dieser will im Norden sein eigenes Reich errichten. Magnus sinnt auf Rache und trifft auf Julia, Schützling von Farina, die ihn anfangs begleitet, später aber in den Rücken fällt. Nun erreicht er aber Eichenfeste und mit Hilfe von Kitta, einer Schmiedin, die sich ihm angeschlossen hat, will er Bischof Eichenfeste zu Fall bringen. Eine Gelegenheit bietet sich ihm bald. Eine der wertvollsten Reliquien der Christenheit wird zum Bischof gebracht und Magnus will ihn damit töten, um ihn und das Christentum in Norssk zu beseitigen.
Brian Wood bringt in Stirb wie ein Heide Magnus Reise in die Finsternis zu einem Ende. Und diese Reise wird von Seite zu Seite dunkler. Denn Bischof Eichenfeste tritt im Gegensatz zum ersten Band prominent in Erscheinung und es offenbart sich, wie wahnsinnig und fanatisch der Mann ist, der Magnus´ Wut und Zorn auf sich gezogen hat. Er ist im Prinzip all die schlechten Auswüchse des Christentums in einer Person kondensiert und scheint tatsächlich keine Skrupel zu besitzen. Er scheint geradezu ein dunkles Spiegelbild von Magnus zu sein, der selbst den Glauben eher pragmatisch ansieht und nicht vorgibt besser zu sein, als er ist.
Obwohl Magnus ein Barbar ist, Gewalt einsetzt, um seine Ziele zu erreichen und auch ansonsten eher rustikal vorgeht, ist er mit seiner lakonischen Art eine ideale Bezugsperson für den Leser, in den man sich leicht hineinversetzen kann. Denn neben den offensichtlichen Charaktereigenschaften, versieht ihn Brian Wood mit einer facettenreichen Persönlichkeit. Sein Handeln, seine Gedanken und das was er sagt, machen deutlich, dass Magnus im Grunde ein von der Welt enttäuschter Mann ist, der eigentlich nichts weiter als Frieden zwischen den Völkern und den Religionen sucht und die Hoffnung dafür noch nicht ganz aufgegeben hat. Denn obwohl er laut eigener Aussage das Schöne nicht wirklich erkennen kann, so will er es für seine tote Frau bewahren.
Brian Wood hat hier also ein sehr starken und spannenden Charakter geschaffen, der durch seine Nebencharaktere umso mehr zur Geltung kommt. Die Geschichte gerät dabei fast ins Hintertreffen, wird von Wood aber spannend und am Ende überraschend weitergeführt. Geschichte, Charaktere und Atmosphäre, hier stimmt einfach alles. Jeder einzelne Bausteine fügt sich bei Brian Wood aufs Beste zusammen.
Die Kälte und Abgestumpftheit der Menschen finden sich in Garry Browns Zeichnungen wieder. Alles wirkt etwas trostlos und die Hoffnungslosigkeit und der Pragmatismus der Charaktere spiegeln sich in den Zeichnungen. Der raue und grobe Stil passt wunderbar zur Handlung und sorgt für eine triste Atmosphäre. Die Zeichnungen inszeniert Garry Brown ohne Kompromisse und sehr brutal, wie es bei einem Comic über einen Söldner und Wikinger erwartet werden kann. Garry Browns Stil ergänzt auf ideale Weise die Geschichte und lässt sie erst richtig auf den Leser wirken.
Fazit
Stirb wie ein Heide ist eine lakonischer Abschluss von Magnus´ Reise. Der Wikinger, der den Frieden sucht und trotzdem immer wieder auf Gewalt trifft, schreitet auf der Schwarzen Straße voran und nimmt den Leser mit in die dunklen Ecken des Glaubens und der menschlichen Seele.
Pro & Contra
+ rundes Ende
+ Magnus und Kitta sind ein gutes Team
+ Charaktere sind gut ausgearbeitet
Bewertung:
Charaktere: 5/5
Handlung: 4,5/5
Zeichnungen: 4,5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 4/5
Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Brian Wood:
Rezension zu Black Road Bd.1