Hunting Hope - Zerbrochene Herkunft (Jaqueline Mayerhofer)

hunting hope teil1

Verlag In Farbe und Bunt (2017)
Taschenbuch, 96 Seiten, 3,99 EUR
ISBN: 978-3959361354

Genre: Science Fiction / Space Opera


Klappentext

Feynels Herkunft ist umwölkt, an seine Eltern erinnert er sich kaum mehr. Ausgesetzt auf dem heruntergekommenen Planeten Sekpton verbringt er seine Kindheit als Schrottsammler für einen Söldnerboss, bis ihm eines Tages die Flucht gelingt. Doch mit dieser beginnt sein wahres Abenteuer erst - und bis jetzt hält es keine allzu guten Aussichten für ihn bereit ...


Rezension

Botschafterin Thandalenia wird auf eine Fördermission nach Ellia geschickt, wo sie der dortigen Bevölkerung helfen soll, sich gegen die Angriffe mysteriöser Weltraumpiraten zu wappnen. Sie nimmt ihre Aufgabe sehr ernst, will sich keinerlei Ablenkung erlauben – und verliebt sich dennoch in einen Ellianer und bekommt sogar ein Kind von ihm. Zwar versucht Thandalenia die Existenz ihres Sohnes geheim zu halten, doch es gelingt ihr nicht vollständig. Als Ellia angegriffen wird, wird der kleine Feynel seinem Vater entrissen und auf den Planeten Sekpton gebracht, wo ein Söldnerboss sich seiner annimmt. Zwar bewahrt dieser wie abgemacht Stillschweigen über die Herkunft des Jungen, doch er nutzt ihn als Schrottsammler aus und misshandelt ihn. Der jugendliche Feynel träumt von einem besseren Leben und wagt die Flucht …

Der erste Teil der Space Opera „Hunting Hope“ gliedert sich grob in drei Handlungsstränge: Zunächst lernt man Feynels Mutter kennen und erhält dabei erste Informationen über den Weltenbau und die verschiedenartigen Spezies der Intergalaktischen Ordnung. Dazu gehören sowohl humanoide als auch nicht-humanoide Wesen, ebenso wie künstliche Intelligenzen. Thandalenia selbst gehört einer sehr alten, mystischen Spezies mit besonderen Fähigkeiten an und genießt aufgrund ihrer Herkunft ein hohes Ansehen. Sie ist ein spannender Charakter, leider bleibt jedoch kaum Zeit, sie näher kennenzulernen.

“Zerbrochene Herkunft“ konzentriert sich stattdessen auf Feynels Leben als Sklave auf dem Schrottplaneten Sekpton, wo er gegen den brutalen Söldnerboss rebelliert. Zusätzlich lernt man den erwachsenen Feynel kennen, der sich an Bord eines Raumschiffes befindet, wobei diese Szenen immer wieder neue Fragen aufwerfen, die wohl erst in späteren Teilen beantwortet werden. Während sowohl die Vorgeschichte seiner Mutter als auch Feynels Erlebnisse als Jugendlicher auf Sekpton in sich geschlossen und in groben Zügen vorhersehbar sind, gestalten sich die kurzen Einschübe mit dem erwachsenen Feynel durchaus spannend.

Die Erzählstruktur mit drei Zeitebenen auf gerade einmal 96 Seiten ist etwas unglücklich, da zu viel auf zu wenig Raum passiert und die Geschichte vorerst zu Ende ist, obwohl der Leser gerade erst hineingefunden hat (die beiden Folgeteile „Zerrissen“ und „Zerrüttete Träume“ sind bereits als eBook verfügbar, auf die Taschenbuchausgaben muss man noch etwas warten). Auch ist fraglich, ob es erzählerisch wirklich sinnvoll war, so viel von Feynels Herkunft zu verraten, da diese offenbar eine zentrale Rolle im weiteren Verlauf der Handlung spielen wird und es reizvoll gewesen wäre, Thandalenias Geschichte erst nach und nach zu entdecken.


Fazit

„Zerbrochene Herkunft“ schafft es trotz Schwächen im Handlungsaufbau, das Interesse der Leser zu wecken und neugierig auf die Folgebände zu machen. Potential für kreative Science Fantasy ist genug vorhanden, es bleibt die Frage, inwieweit Jaqueline Mayerhofer dieses ausschöpfen kann.


Pro und Contra

+ Feynel überzeugt mit einer facettenreichen Persönlichkeit
+ bunte Space Opera á la „Star Wars“
+ dichte Atmosphäre auf dem Schrottplaneten Sekpton
+ sehr cooles Cover

- drei Handlungsstränge sind für 96 Seiten zu viel
- Thandalenias Vorgeschichte ist zu knapp erzählt und vorhersehbar
- wer lieber Printexemplare mag, muss auf die Fortsetzungen noch warten

Wertung: sterne3

Handlung: 3/5
Charaktere: 3/5
Lesespaß: 3,5/5
Preis/Leistung: 3/5


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Tags: Space Opera, deutschsprachige SF