Der Aufstieg des Königs – Das Buch der Gefährten Bd.2 (R.A. Salvatore)

Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag; (Mai 2018)
Taschenbuch: 528 Seiten; 9,99 €
ISBN-13: 978-3-7341-6124-7

Genre: Fantasy


Klappentext

Wenn Finsternis das Land überzieht...

Die Dunkelelfen setzen alles daran, das Reich der Silbermarken zu vernichten. Sie überziehen das ganze Land mit einer magischen Dunkelheit und verschaffen so den Orks von König Todespfeil den entscheidenden Vorteil gegen die Silbernen Streiter. Der abtrünnige Dunkelelf Drizzt Do´Urden findet sich mit seinen Gefährten unversehens in einer belagerten Stadt wieder und muss um sein Leben kämpfen. Es gibt nur eine Möglichkeit, die Silbermarken zu retten. Drizzt und seine Freunde müssen der wahren Gefahr gegenübertreten – im Reich der Dunkelelfen!


Rezension

Nachdem die Gefährten um Drizzt Do´Urden einen Abstecher bei den Harpells gemacht haben, um ihren alten Mitstreiter und Freund Thibbledorf Pwent zu erlösen, wollen sie so schnell wie möglich nach Mithril-Halle weiterziehen. Denn ein Krieg mit den Orks liegt in der Luft. Als sie die Silbermarken erreichen, wird ihnen klar, dass er schon längst ausgebrochen ist und die Orks mit Hilfe der Dunkelelfen anscheinend die Oberhand haben. Da der direkte Weg nach Mithril-Halle versperrt ist und sie Zeuge eines Orküberfalls werden, beschließen sie der Stadt Nesmé in ihrem Kampf beizustehen. Sie helfen die Verteidigung zu organisieren und ein ums andere Mal die Orks, Riesen und Trolle zurückzuschlagen. Aber die Orks haben auch zwei Drachen in ihren Reihen. In der Zwischenzeit reist Jarlaxle in ein weit entferntes Land, die Blutsteinlande, und kocht da abseits von seinen Geschwistern, die Oberinmutter von Menzoberranzan und der Erzmagier der Stadt, sein ganz eigenes Süppchen und das hat viel mit Drizzt und seinen ehemaligen und aktuellen Gefährten zu tun – und mit zwei Drachen!

Zunächst einmal muss mal wieder festgestellt werden, dass der Klappentext, fast nichts mit dem Inhalt zu tun hat. Etwas, das leider allzu häufig passiert. Die Gefährten ziehen keineswegs in das Unterreich und in das Herrschaftsgebiet der Dunkelelfen und dort insbesondere in das von Quenthel Baenre. Ganz im Gegenteil spielt sich die Handlung hauptsächlich auf der Oberfläche Torils in den Silbermarken ab, wo es für die Elfen und Menschen nicht gerade gut aussieht.
R.A. Salvatore entfesselt ein weiteres Mal einen Krieg vor den Toren Mithril-Halles und dieses Mal legt er sogar noch eine Schüppe drauf. Die geballte Wucht und Wut der Orks, Trolle, Riesen, Drachen und Drow trifft die Silbermarken und es sieht wirklich so aus, als ob die guten Völker verlieren könnten.
Wie bereits beim Vorgänger gesagt, ist dies alles nicht mehr ganz neu, schließlich haben Orks und Drow zuvor jeweils versucht die Oberfläche zu erobern, aber in dieser Form hat R.A. Salvatore sie noch nicht angreifen lassen. Der Plan der Dunkelelfen scheint wirklich aufzugehen und Salvatore baut die Bedrohung für die Oberflächenvölker immer weiter aus. Die Spannungskurve zieht an und der Leser wird immer weiter in den Bann des Romans gezogen.
Und auch wenn der Hauptteil von den Gefährten bestritten wird und von ihren Kämpfen berichtet, entsteht die Spannung mehr durch die zahlreichen Nebenschauplätze und Konflikte. Da wären die Uneinigkeit der Zwerge und Menschen, die in den letzten hundert Jahren zugenommen hat, seit Bruenor den Vertrag mit den Orks unterschrieb. Dieser Vertrag entwickelt sich allmählich zu einem echten Problem und R.A. Salvatore nutzt ihn für Misstrauen und Ablehnung zwischen den Völkern. Auch der Fakt, dass das Haus Do´Urden wieder auferstanden ist, trägt zu den Schwierigkeiten bei, da dadurch Drizzt und seine Gefährten einen schwereren Stand haben.
Aber auch auf der anderen Seite herrscht nicht Einigkeit. Dunkelelfen, Orks und Drachen sind keine natürlichen Verbündeten und so verfolgt jeder seine eigenen Ziele, selbst innerhalb der einzelnen Parteien herrscht Uneinigkeit. Bei den Orks werden die Meinungsverschiedenheiten direkt ausgetragen, während die Drow sich eher hinterrücks meucheln. In diesem Zusammenhang ist Jarlaxles Rolle äußerst interessant, der erneut seine ganz eigenen Spielchen spielt und mit Sicherheit noch so manche Überraschung geplant hat und die bestimmt nicht im Sinne seiner Schwester Quenthel, Oberinmutter von Menzoberranzan ist. Und mit Gromph, dem Erzmagier, ist ein weiterer Spieler dabei, der sich langsam von seinem Schock erholt und gegen seine Schwester vermutlich ebenso vorgehen wird.
R.A. Salvatore baut hier ein Netz von Intrigen auf, welches undurchsichtig und sehr interessant ist. Die Überraschungen werden im nächsten Band sicher nicht abnehmen und er macht neugierig darauf, wie er die brenzlige Situation für die Silbermarken auflösen will.

An der Charakterfront gibt es ebenso interessante Entwicklungen. Jarlaxle ist dabei natürlich wieder der undurchsichtige Anführer von Bregan Daerthe, der einfach Spaß macht zu lesen. Die anderen Figuren hingegen machen alle eine Entwicklung durch und Drizzt muss sich fragen, ob seine Gefährten immer noch die Alten sind, oder ob ihre Meinung in verschiedenen Punkten auseinandergehen muss. Dies könnte durchaus noch zu einem Konflikt zwischen ihnen führen.
Glücklicherweise verlässt sich R.A. Salvatore nicht nur auf die Zugkraft der Gefährten der Halle, sondern benutzt weitere Figuren, die im Laufe der Jahre dazugekommen sind und gestaltet mit ihnen wichtige und durchaus große Teile der Geschichte, in denen sie ebenso wachsen dürfen. Er verwebt dabei alles auf Charakter- und Handlungsebene und herauskommt ein Roman, der sicher mit zu den besten über den Dunkelelfen Drizzt Do´Urden und seine Gefährten gezählt werden kann.


Fazit

Die Nacht des Jägers war sehr gut, Der Aufstieg des Königs ist noch besser. R.A. Salvatore fährt hier groß auf – in allen Belangen - und behält trotzdem den Überblick und führt den Leser schnell und spannend durch die Handlung mit vielen Hakenschlägen.


Pro & Contra

+ alte Charaktere aus früheren Romanen tauchen auf
+ Jarlaxle und Gromph
+ Regis darf zeigen, wozu er fähig ist

Bewertung:

Handlung: 4,5/5
Charaktere: 5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 5/5


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Tags: R.A. Salvatore