fbm19 - Phantastische Leckerbissen (18.10.2019)

Hallo zusammen,

während ich erstmal gegessen habe, hat Jessica ihren Bericht schon geschrieben: klick. Mein Zug nach Hause hatte etwas Verspätung und irgendwie habe ich den Tag noch nicht so ganz sortiert in meinem Kopf, auch wenn ich eigentlich gar nicht so viele Termine hatte und viele tolle Leute getroffen habe. Aber es war wieder voll, sehr voll, und der dauerhaft hohe Lärmpegel hat an meinen Nerven gezehrt. Trotzdem war es ein guter Messetag und zunächst möchte ich auf einige phantastische Titel im kommenden Winter / Frühjahr hinweisen, die ihr euch schon einmal merken solltet:

im zeichen der mohnblumeMorgens waren wir bei den Fischer Verlagen und Fans von Kai Meyer können sich auf die Rückkehr des "Merle"-Zyklus freuen. Die Bücher werden neu aufgelegt, inklusiver prachtvoller Gestaltung, und es wird Neues von Merle geben! Mit "Töchter der Freiheit" von Theresa Jaßberger wird "feministische Fantasy" erscheinen, wobei der Titel im normalen Fischer-Programm platziert wird. Insofern bleibt abzuwarten, wie hoch der Fantasyanteil sein wird. Bei TOR erwartet euch mit "Hallow Kingdom" ein Mix aus Climate Fiction und Tierfantasy von Kira Jane Buxton: Während die Menschen aufeinander losgehen und Seattle sich binnen kurzer Zeit in ein Trümmerfeld verwandelt, müssen Bloodhound Dennis und die Krähe S.T. die Dinge wieder in Ordnung bringen. Fans von Frank Miller ("Sin City", "300", ...) dürfen sich auf den Roman "Cursed" von Tom Wheeler freuen, der von Miller illustriert wurde (s/w und farbig). Netflixgucker kennen den Titel vielleicht schon .. es erwartet euch eine moderne, düstere Neuerzählung der Artus-Sage. Hinzu kommen einige Fortsetzungen, doch insgesamt fällt das TOR-Programm wieder relativ klein aus.

Der Termin bei Blanvalet war für mich die Überraschung des Tages. Mit "Im Zeichen der Mohnblume - Die Schamanin" erscheint die Übersetzung von "The Poppy War" von R. F. Kuang: Fantasy, inspiriert von chinescher Geschichte mit Göttern und Magie (das Buch hat Swantje gut gefallen, siehe PHANTAST #21 "Weltenschöpferinnen"). Wer phantastische Krimis mag, kann sich auf "Rheanne - Mord am Kaiserhof" freuen und mit "T.I.M.E Stories -- Jagd durch die Zeit" von Christophe Lamnbert erscheint bereits im Dezember das offizielle Buch zum preisgekrönten Brettspiel. Ganz besonders freue ich mich zudem auf "Die Chroniken von Alice -  Finsternis im Wunderland" von Christina Henry, einen Horror-Version von "Alice im Wunderland", in der Alice aus der Psychatrie ausbricht. Erinnert spontan an das Spiel "Alice - Madness Returns" (siehe PHANTAST #2 "Dunkle Zeiten"), das mir ungemein gefallen hat. Als nicht-phantastischen Buchtipps will ich euch zudem "Der Atlas für Neugierige" von Ian Wright nicht vorenthalten, ein Buch zum Schmökern für alle, die unnützes Wissen lieben.

Während viele Verlage mal mehr mal weniger Phantastik im Programm haben, bietet Piper kontinuerlich gute Fantasy- und SF-Titel, weshalb dieser Termin zu meinen Lieblingsterminen gehört. Im kommenden Programm erwartet euch unter anderem "Die letzte Astronautin" von David Wellington: SF mit einem außerirdischen Objekt, das der Erde nahekommt und einer Protagonistin, die bereits den Mars besucht hat, dort gescheitert ist und nun im Anbetracht der Bedrohung wieder gebraucht wird. Mit "Das Flüstern der Magie" erscheint von Laura Kneidl ein Einzelband, also die perfekte Gelgenheit, einmal etwas von ihr zu lesen. Für Fantasyliebhaber dürfte zudem "Die Krieger des Altaii" von Robert Jordan ein Schmankerl sein, denn dabei handelt es sich um seinen ersten Roman, der bisher nie veröffentlicht wurde.

taiwan postkarte fbm2019Lübbe hat sein Phantastikprogramm in den letzten Jahren bereits verkleinert, doch auch hier könnt ihr euch auf ein paar Titel freuen. Mit "Das Buch der gelöschten Wörter" erscheint eine Urban-Fantasy-Trilogie von Mary E. Garner, bei der die Folgebände im Abstand von jeweils zwei Monaten nachkommen. Und mit "Das Schattentor" wagt sich Akram El-Bahay ins historische London, wobei auch hier sicher der orientalische Einfluss zu spüren sein wird.

Die Comicverlage sind von der Frankfurter Buchmesse weitgehend verschwunden. Cross Cult hält noch in Halle 3.0 bei den phantastischen Kleinverlagen die Stellung. Ansonsten dürfte für Comic- und Mangafans vor allem Halle 4.0 interessant sein, wo sich die asiatischen Verlage finden. Dort kann man hübsche Postkarten (siehe Foto) ergattern, wenn man im richtigen Moment am Stand vorbeiläuft.

Die Mittagspause verbrachte ich mit einem kleinen Autor*innenrudel (Judith C. Vogt, James A. Sullivan, Ann-Kathrin Karschnick und Swantje Niemann), dazu gesellten sich James' Frau und die "Antagonisten". Da Ann-Kathrin uns den Platz freigehalten hat, hat sie ihre Pommes später geholt und während die noch aß, hat es angefangen zu schütten ... ganz Gentleman hat ihr James Sullivan dann den Schirm gehalten, während wir anderen geflüchtet sind und uns untergestellt haben. Nach dem Essen musste natürlich ein Gruppenselfie gemacht werden, dass ihr auf Twitter und Instagram findet (ich konnte mich noch halbwegs verstecken). Leider haben wir uns recht schnell wieder verstreut, weil Termine, aber es war schön, alle mal wieder (oder zum ersten Mal) live zu sehen! Übrigens sind all diese Autor*innen extrem lesenswert :)

Zwischen den Verlagsterminen nachmittags haben Eva und ich uns einen Tee gegönnt, der übrigens gratis ausgeschenkt wird im Innenhof (einfach dem riesigen Yogi-Tea-Fläschchen folgen). Man muss nur 2 Euro Pfand für die Tasse hinterlegen und bekommt die dann zurück. Die Tasse Tee war die perfekte Gelegenheit, ein bisschen zur Ruhe zu kommen und den Messeaufenthalt bewusst zu genießen. Meistens rennt man ja doch nur von Termin zu Treffen zu Termin und dann ist der Tag ganz schnell vorbei ...

Mit meiner Konzentration ist es jetzt auch vorbei, es wird Zeit fürs Bett. Morgen geht es zum BuCon (BuchmesseConvent), wo sich die phantastische Kleinverlagsszene präsentiert. Da will ich auch ein paar Bücher erwerben ... morgen gibt es also einen Bericht vom Beutezug. Frankfurt sage ich für dieses Jahr auf Wiedersehen und spüre schon ein bisschen den Buchmessenblues ...

- Judith

lyx fbm19

 (so schön farblich sortiert ist mein Bücherregal natürlich nicht ...)