Fünf Freunde – erforschen die Schatzinsel (Enid Blyton, Nataël, Béja)

Verlag: Carlsen; (September 2019)
Gebundene Ausgabe: 32 Seiten; 12 €
ISBN-13: 978-3551022745

Genre: Kindercomic/ Abenteuer


Klappentext

Endlich Ferien! Zum ersten Mal verbringen Julian, Dick und Anne den Sommer bei ihrer Tante Fanny am Meer. Gemeinsam mit ihrer Cousine George und ihrem treuen Hund Timmy erforschen die Geschwister die Felseninsel Kirrin Island. Wie aufregend es hier ist: Die Burgruine mit ihren unterirdischen Verliesen und das Schiffswrack, das ein mächtiger Sturm an den Strand gespült hat. Als sie an Bord eine geheimnisvolle alte Schatzkarte entdecken, nimmt das Abenteuer seinen Lauf. Denn die Freunde sind nicht die einzigen, die auf der Suche nach dem Gold sind...


Rezension

Die Geschwister Julian, Dick und Anne sollen die Ferien bei ihrer Tante verbringen. So richtig begeistert ist keiner von den Dreien und ihre Cousine Georgina und ihr Hund Timmy ebenfalls nicht. Alles ändert sich aber, als ein seltsamer Mann im Dorf auftaucht und die vier Kinder zur Insel Kirrin Island übersetzen, die Georginas Vater, oder George, wie sie genannt werden will, verkaufen will. Und dort stoßen die Vier auf ein großes Abenteuer, welches sie in große Gefahr bringt und an dessen Ende ein wahrer Schatz auf sie wartet.

Wer als Kind gelesen, Hörspiele gehört oder ferngesehen hat, dürfte sich auch als Erwachsener an Enid Blytons Fünf Freunde erinnern. Vor allem in den 80ern und 90ern waren sie extrem populär, da zu dieser Zeit Serien im Fernsehen liefen, in denen Julian, Dick, Anne, George und Timmy die Hauptrolle innehatten. Die Geschichten, die Enid Blyton verfasste, waren dabei immer etwas aufregend und spannend, verbreiteten aber gleichzeitig immer ein wohliges Gefühl, dass alles gut ausgehen würde. Die Charaktere waren schon immer mit einer Ausnahme etwas stereotyp. George, die eigentlich Georgina hieß, durfte ein starkes und abenteuerlustiges Mädchen sein, welches sich eigentlich nichts sagen ließ.
Nataël und Béja haben nun eine Comicumsetzung der Fünf Freunde geschaffen und zeigen damit, dass sie selbst ca. 80 Jahre nach ihrem ersten Auftreten, immer noch gute und spannende Unterhaltung für Kinder sein können. Und das sollte man beim Lesen des Comics nie vergessen. Er richtet sich nicht an Erwachsene, sondern vielmehr an Jungen und Mädchen im Grundschulalter und damit relativieren sich so manche Dinge, die ansonsten als Schwäche ausgelegt werden könnten, für die Zielgruppe aber passend sind.
Die Geschichte ist z.B. nicht die komplexeste, aber durchaus spannend und reicht, um gut zu unterhalten, vor allem trifft Nataël den Ton der Zeit, in der die Geschichte spielt und lässt sie dennoch gleichzeitig zeitlos werden. Ebenso fängt er die Charaktere sehr gut ein und stellt sie gut dar. Nataël hat die Geschichte dabei geschickt komprimiert und fängt ihre Essenz ein. Dadurch erscheint sie manchmal etwas sprunghafter als manch anderer Comic, behält aber ihre Struktur und bleibt ausreichend zusammenhängend. Ein paar Seiten mehr, wären da vielleicht ganz gut gewesen, um das ein oder andere etwas besser ausführen zu können, zumal Fünf Freunde erforschen die Schatzinsel gerade 32 Seiten hat, jedoch schlägt sich dies nicht negaiv wieder. Wie gesagt, können diese Punkte einen erwachsenen Leser vielleicht stören, Kinder hingegen werden vermutlich die Geschichte genießen können, da sie für sie spannend ist und Humor bietet und in eine Zeit entführt, in der alles vielleicht etwas unschuldiger und gemächlicher war, was in der heutigen Zeit vermutlich gar nicht das Schlechteste ist.

Béja hat das Abenteuer der Fünf Freunde in einem Stil, der an die Ligné Claire erinnert, umgesetzt, der sehr gut zu Julian, Dick, Anne, George und Timmy passt. Denn er ist genau wie sie zeitlos und repräsentiert die Zeit der Entstehung von Enid Blytons Büchern recht gut. Optisch ist also eigentlich alles in Ordnung, bis auf eine Sache. Vor allem George und Julian sehen einfach älter aus, als sie es eigentlich sind, wodurch der Altersunterschied zwischen den Geschwistern viel größer erscheint. Fünf Freunde erforschen die Schatzinsel war das erste Buch dieser Reihe und damit hätte sich Béja etwas besser an die Vorgaben von Enid Blyton halten können. Dies ist zwar ein relativ großer, aber auch der einzige Kritikpunkt. Ansonsten setzt er alles hervorragend um und er transportiert genau das richtige Maß an Abenteuer in seinen Zeichnungen, in die er auch etwas Humor einfließen lässt.


Fazit

Nataël und Béja liefern mit Fünf Freunde erforschen die Schatzinsel einen guten Start in die Comicumsetzung von Enid Blytons Romanen ab. Die Geschichte ist zwar kurz, aber für Kinder durchaus spannend und sehr unterhaltsam.


Pro & Contra

+ gelungene Umsetzung
+ passender Stil

0 etwas kurz

Bewertung:

Handlung: 3,5/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln mit den Fünf Freunden:

Rezension zu Fünf Freunde – auf geheimnisvollen Spuren

Tags: Comics für Kinder