Crécy (Warren Ellis, Raulo Cáceres)

Verlag: Dantes Verlag (Juli 2019)
Softcover: 48 Seiten;  €
ISBN-13: 978-3946952329

Genre: Historik


Klappentext

Dies ist die Geschichte von Englands größter Schlacht

Eine gut ausgebildete aber unzureichend ausgerüstete Streitmacht marschiert in ein Land ein, weil es als Bedrohung für die eigene Sicherheit gesehen wird. Die Streitmacht geht nach der Schock-Methode vor, um die Bevölkerung in Angst und Schrecken zu versetzen. Bald werden die Invasoren in die Enge getrieben. Sie sehen sich einem zahlenmäßig weit überlegenen Heer gegenüber. Die Invasoren sind Engländer, sie stellen sich zur Schlacht. Der Ort ist Crécy in Nordfrankreich. Hier wird an einem Augusttag des Jahres 1346 die Geschichte der Kriegführung neu geschrieben. Für immer.


Rezension

Am 26. August 1346 kam es bei Crécy zu einer entscheidenden Schlacht in der Geschichte. Sie markierte den Beginn des Hundertjährigen Krieges und den Auftakt der modernen Kriegsführung. In ihr standen sich die Heere von Eduard III. von England und Philipp VI. von Frankreich gegenüber. Die Franzosen hatten dabei eine drückende Übermacht, denn ihre Truppen bestanden aus Armbrustschützen und Kavallerie. Die Engländer hatten keines von beiden, sondern besaßen nur Bodentruppen, von denen die Hälfte Langbogenschützen waren. Und diese sollten den Unterschied ausmachen. Denn aufgrund schlechter Vorbereitung und der Erschöpfung der französischen Truppen, gelang es den Engländern aus dieser Schlacht nicht nur siegreich hervorzugehen, sondern dies auch mit äußerst geringen Verlusten.

Warren Ellis hat sich dieser Schlacht angenommen und die Ereignisse und Hintergründe, die zu ihr führten, eingebunden. Um die Schlacht dem Leser nahe zu bringen, bedient er sich der Figur eines einfachen Langbogenschützen der Engländer, William von Stonham. Er ist einer von vielen die mit Eduard III. durch Frankreich ziehen und dort Chaos verursachen, bis es zur alles entscheidenden Schlacht kommt. Dieser William ist kein Adeliger, sondern einer aus dem einfachen Volk. Einer der Klartext redet und sich durch eine derbe Sprache und einen derben Humor auszeichnet. Er legt seine Sicht dar und die beinhaltet durchaus eine große Portion Rassismus, gegen die Franzosen und gegen die eigenen Kameraden wie die Waliser. Dies wirkt sehr realistisch und dürfte der Realität entsprochen haben. William ist es, der die Hintergründe erklärt und er zeigt auf, wie die Engländer gegen die Franzosen gewinnen konnten, die eigentlich ohne Probleme hätten gewinnen müssen. So zeichnet Warren Ellis ein interessantes Bild der Schlacht, bei dem es zwar zu ein paar Ungenauigkeiten kommt, die aber gar nicht mal ins Gewicht fallen, da sie größtenteils dadurch erklärt werden können, dass hier ein einfacher Soldat zu Wort kommt, der nicht das ganze Bild sehen konnte. Die Aufarbeitung von Warren Ellis ist keine Geschichte im normalen Sinne, mehr ein Bericht und dennoch ist sie packend und spannend geschrieben.

Raulo Cáceres zeichnet hier großartig. Sein Stil passt zu den Ereignissen und der Zeit. Ohne Farbe und detailreich inszeniert er Warren Ellis´ Erzählung der Schlacht von Crécy. Durch die vielen Details ist man gezwungen genauer hinzusehen und das Lesetempo verlangsamt sich, was Crécy gut tut, da man dadurch die vielen Informationen besser aufnehmen kann. Zudem sind die Bilder durch Cáceres Stil eindringlicher und geben einen recht guten Eindruck der Schlacht wieder. Warren Ellis und Raulo Cáceres sind für die Erzählung die idealen Partner.


Fazit

Warren Ellis´ und Raulo Cáceres´ Darstellung der Schlacht von Crécy ist eine ideale Einführung in das Thema und sorgt dafür, dass der Leser mehr wissen will. Warren Ellis hat das alles packend geschrieben und Raulo Cáceres ist der ideale Zeichner für diesen historischen Blick zurück.


Pro & Contra

+ sehr gute Zeichnungen

+ interessante Perspektive auf die Ereignisse

Bewertung:

Handlung: 4,5/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 4,5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 4,5/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Raulo Cáceres:

Rezension zu Arn