Buffy the Vampire Slayer Bd.1 – Schule ist die Hölle (Jordie Bellaire, Dan Mora)

Verlag: Panini (Februar 2020)
Softcover: 112 Seiten; 15 €
ISBN-13: 978-3741617218

Genre: Horror/ Mystery


Klappentext

Jede Generation hat ihre Jägerin...
und eure Generation fängt hier an!

Dies ist die Buffy Summers, die ihr kennt, die möchte, was jeder normale Teenager möchte: Freunde an ihrer neuen Schule finden, gute Noten schreiben und der ihr aufgezwungenen Bestimmung als letztes Glied einer langen Kette von Vampirjägerinnen entkommen. Diese Jägerinnen sollen die Kräfte des Bösen bekämpfen, doch dieses Mal sieht ihre Welt ziemlich genauso aus wie die vor eurem Fenster.

Eisner Award-Gewinnerin Jordie Bellaire (DOCTOR STRANGE) und Dan Mora (KLAUS – DIE WAHRE GESCHICHTE VON SANTA CLAUS) bringen Buffy zusammen mit ihrem Schöpfer Joss Whedon in eine neue Ära, die mit neuen Herausforderungen, neuen Freunden und einigen Feinden, die ihr vielleicht schon kennt, bestückt ist. Doch Dinge ändern sich nicht nur, sie bleiben auch, denn die Gang muss sich brandneuen „Big Bads“ stellen. Und die Gefahr, die hinter der makellosen Fassade von Sunnydale High lauert, bestätigt das, was jeder Teenager eh schon weiß: Schule ist die Hölle.

Willkommen zurück im Höllenschlund,
zum ersten Mal!


Rezension

Buffy ist nach Sunnydale gezogen und arbeitet in einem Fast Food Restaurant. Als zwei ihr unbekannte Teenager beim Verlassen des Tunaverse von einem Vampir angegriffen werden, tötet sie diesen, denn sie ist die Jägerin. Die beiden Teenager stellen sich ihr als Willow und Xander vor und schon bald erfahren sie von Buffys geheimer Identität und helfen ihr. Richtig gefährlich wird es für die neuen Freunde als ein Vampirpärchen in Sunnydale auftaucht. Spike und Drusilla sind auf der Suche nach einem mächtigen Gegenstand und bereit über sehr viele Leichen zu gehen.

Buffy Summers muss eigentlich nicht mehr vorgestellt werden, dafür hat die Serie seit dem ersten Ausstrahlen eine viel zu große Fanbasis. Noch heute ist sie populär, was sich leicht daran ablesen lässt, wieviele Fanseiten selbst nach siebzehn Jahre nach Serienende existieren und immer noch Comics veröffentlicht werden. Gerüchte über eine neue Serie oder einen Kinofilm werden heiß im Internet diskutiert. Mit Staffel 12 in Comicform wurde letztes Jahr die ursprüngliche Serie abgeschlossen. Scheinbar war alles erzählt. Nun aber geht es weiter und dies mit einem kompletten Neustart, in dem vieles anders ist, als gewohnt. Sehr vieles sogar.
Denn anders als in der Fernsehserie, sind hier bereits alle bekannten und wichtigen Figuren an Bord. Xander, Buffy, Angel, Willow, Cordelia und Giles waren die ursprüngliche Scooby-Gang zu der immer mehr Charaktere dazustießen. Jordie Bellaire hingegen bringt sofort so gut wie alle wichtigen Charaktere von Buffy the Vampire Slayer ins Spiel. Spike, Drusilla und Anya tauchen bereits in diesem ersten Band auf und greifen aktiv in die Handlung ein. Diese Fülle an Charakteren  ist aber zugleich ein Problem, denn es wirkt als ob sie alle Fans auf einmal mitnehmen möchte und deswegen den Comic mit allem was geht vollstopft. Für jemanden, der noch nie Buffy gesehen hat, dürften es zu viele sein, für Fans ist es eine kleine Enttäuschung, da die Charaktere so nicht unbedingt den Platz bekommen, den sie brauchen. Zudem ändert sie die Charaktere teilweise recht drastisch und verkürzt ihre Entwicklung, die in der Serie einen großen Raum einnahm. Willow war in der Serie das Mauerblümchen, dass zu einer starken Frau heranwuchs, die beinahe so mächtig wie Buffy ist und sich im Laufe der Zeit ihrer Sexualität bewusst wird. Hier ist sie von Anfang an offen lesbisch, was der Geschichte gleich mehrerer starker möglicher Handlungsstränge beraubt. Zudem tritt sie hier bei der Wahl für die Schülersprecherin in einem Wettkampf mit Cordelia an, was zu Beginn der Serie undenkbar gewesen wäre. Es scheint, als ob Jordie Bellaire unbedingt sich abheben wollte, aber dies tut sie im Fall von Willow an der falschen Stelle. Ebenso ist Anya auf eine Art verändert worden, die nicht so recht passen mag, da sie wie eine vollkommen neue Figur erscheint. Dies zieht sich bei so einigen Charakteren durch. Nichts spricht gegen eine Überarbeitung der Charaktere, allerdings sollten sie im Kern dieselben bleiben und nicht völlig verändert werden, denn dann hätte man die Comicserie anders nennen können. Trotz dieser negativen Punkte ist der Comic auf seine Art gelungen, denn die Handlung, so wenig von ihr bisher preisgegeben wird, scheint vielversprechend zu sein und der Comic ist ansonsten gut geschrieben.

Die Zeichnungen von Dan Mora sind richtig gut. Alle Charaktere sind auf den ersten Blick erkennbar, was bei den Comicvorläufern nicht immer der Fall war, und damit macht Buffy einen großen Schritt nach vorne. Dan Mora versteht es die Atmosphäre und Stimmung der Serie in Comicform umzusetzen und sorgt dafür, dass der Leser über so manch andere Schwäche hinwegsehen kann.


Fazit

Buffys Neustart ist nicht so stark wie erhofft, aber auch nicht so schlecht wie befürchtet. Jordie Bellaire lässt bereits jetzt so manche Entwicklungsmöglichkeit für die Charaktere liegen, kann aber mit einem guten Schreibstil und einer vielversprechenden, angedeuteten Handlung überzeugen. Dan Mora liefert vielleicht die besten Zeichnungen in der Geschichte der Buffy-Comics ab.


Pro & Contra

+ gute Zeichnungen
+ vielversprechende Handlung

- Charaktere werden zu stark abgeändert

Bewertung:

Handlung: 3,5/5
Charaktere: 3/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 3,5/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln über Buffy:

Rezension zu Buffy the Vampire Slayer Staffel 8 Bd.1
Rezension zu Buffy the Vampire Slayer Staffel 8 Bd.3
Rezension zu Buffy the Vampire Slayer Staffel 11 Bd.1
Rezension zu Buffy the Vampire Slayer Staffel 11 Bd.2
Rezension zu Buffy the Vampire Slayer (2019) Bd.2
Rezension zu Buffy the Vampire Slayer (2019) Bd.3
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Rezension zu Buffy the Vampire Slayer (2019) Bd.6