Das Kabinett der Wunder [Skurril-surreale Storys von Gustavo Duarte] (Gustavo Duarte)

Verlag: Panini (März 2020)
Gebundene Ausgabe: 100 Seiten; 17 €
ISBN-13: 978-3741617713

Genre: Humor


Klappentext

Der brasilianische Künstler Gustavo Duarte ist mit seinem unverkennbaren Stil der klaren, eleganten Linie ein unvergleichlicher Meister der Kurzgeschichte.
Dieser weltweit einmalige Sammelband präsentiert seine neuen skurril-surrealen Storys, deren Themen sich von schwarzhumorig über satirisch bis zur sensiblen, fast sentimentalen Hommage spreizen.


Rezension

Gustavo Duarte ist ein Künstler aus Brasilien, der bereits für DC und andere Comicverlage gearbeitet hat. Unter anderem zeichnete er für die Justice League oder war am Dunklen Kristall beteiligt. Sein unverwechselbarer, klarer Stil bringt eine Eleganz in den Comic, die nicht häufig anzutreffen ist.

In Das Kabinett der Wunder sind nun weltweit exklusiv für Deutschland einige seiner Kurzgeschichten gesammelt, die bereits auf unterschiedlichen Wegen veröffentlicht wurden. Unter anderem in Dark Horse Comics oder für die Ausstellung Exhibition Brazil-France und auch im Self-Publishing fanden seine Comics an die Öffentlichkeit.
Ein wirklich festes Figurenensemble gibt es in seinen Geschichten nicht. Er greift auf Menschen aber auch auf anthropomorphe Tiere zurück, die die Handlung bestreiten. Die Tiere wählt er immer passend zum Inhalt aus und sorgt auf diese Weise dafür, dass die Geschichte die best- und größtmögliche Wirkung erhält.
Trotz der Unterschiedlichkeit haben Gustavo Duartes Geschichten aber alle eins gemeinsam. Sie sind skurril, surreal und vor allem eins: häufig sehr fies!
Gustavor Duarte entwickelt seine Geschichten gerne in eine bitterböse Richtung. Harmlose Anfänge können bei ihm schnell gemein und blutig enden.
Glaub nicht an Gnome ist hierfür das beste Beispiel. Ein etwas unheimlicher Beginn, wird zunächst leichter im Ton, bis das Ende zuschlägt. Demgegenüber gibt es unter anderem aber auch eine wunderbare Hommage zu Little Nemo in Slumberland.
Und zum Abschluss enthält der Band eine weltexklusive Erstveröffentlichung, die sich mit der richtigen Zubereitung des brasilianischen Nationalsandwiches Bauru beschäftigt und so wunderbar surreal und abstrus ist, dass sie einfach unheimlich gut unterhält und zum Lachen bringt.
Gustavo Duarte ist ein sehr guter Geschichtenerzähler mit einem außergewöhnlichen Gespür für das Surreale, das Ungewöhnliche und Komische.

Gustavo Duartes Zeichnungen sind, wie bereits gesagt, klar und deutlich im Strich. Sie besitzen eine Eleganz, die die Geschichten zu etwas besonderen machen. Sie runden sie zu einem wahren Gesamtkunstwerk ab und sorgen dafür, dass Das Kabinett der Wunder immer wieder neu gelesen werden wird.

Als Extras gibt es Skizzen und zwei einseitige Illustrationen.


Fazit

Wahrhaft skurrile, lustige und vor allem häufig mit einer überraschenden Pointe versehene Geschichten werden von Gustavo Duarte perfekt inszeniert und präsentiert. Das Kabinett der Wunder ist klug, seltsam und voller schwarzem Humor.


Pro & Contra

+ klare und elegante Zeichnungen
+ die Geschichten reichen von schwarzhumorig bis Hommage

Bewertung:

Handlung: 4,5/5
Charaktere: 4,5/5
Zeichnungen: 4,5/5
Humor: 5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 5/5