Verlag: Panini (März 2020)
Softcover: 116 Seiten; 13,99 €
ISBN-13: 978-3741616099
Genre: Superhelden
Klappentext
Die schwarze Witwe sieht rot
Black Widow musste zuletzt viel durchmachen. Deshalb ist die Heldin und Spionin, die vom KGB zur Killerin ausgebildet wurde, so wütend und gewaltbereit wie lange nicht. Als eine Mission mit Captain America aus dem Ruder läuft, geht Natasha lieber nach Madripoor, die gefährlichste und kriminellste Stadt der Welt. Denn im Kampf mit dem Abschaum und den Superschurken dort kann Widow ihrer Wut freien Lauf lassen...
Ein knallhartes, abgeschlossenes Abenteuer mit der Spionin und Heldin, inszeniert von den Filmemacherinnen Jen und Sylvia Soska (See No Evil 2) und Zeichner Flaviano (POWER MAN UND IRON FIST)
Rezension
Black Widow ist seid ihrer Rückkehr von den Toten anders als zuvor. Sie ist permanent wütend und greift viel leichter zur Gewalt als zuvor. Um mit Captain America, der sie tötete, und ihren anderen Freunden nicht in Konflikt zu kommen, und auch um sich einfach abzureagieren, geht sie nach Madripoor. Dort kommt sie einem ganz besonders widerwärtigen Ring von Kinderschändern auf die Spur. Im Internet werden Kinder versteigert und der Gewinner darf bestimmen, wie sie vor laufender Kamera gequält und getötet werden. Black Widow macht sich an die Arbeit den Verantwortlichen und die Teilnehmer an den Versteigerungen zur Strecke zu bringen und kennt dabei keine Gnade. Wer daran beteiligt ist, stirbt, egal wer er ist.
Eigentlich ist das Thema Kindesmissbrauch und Gewalt gegen Kinder ein sehr wichtiges und relevantes und wenn es in einem Superheldencomic behandelt wird, kann dies eigentlich nur begrüßt werden. Dadurch wird es einer breiteren Bevölkerung ins Bewusstsein gerufen und ans Tageslicht gezerrt. Allerdings setzt dies voraus, dass sich der Autor auch damit ausreichend auseinandersetzt und zwar nicht nur auf die oberflächliche Art, indem er darüber sprechen lässt oder ein Kind mit abgetrennten Armen zeigt, also auf der bildlichen Ebene bleibt, sondern vor allem damit, was so ein Missbrauch oder solch eine Misshandlung mit der Psyche der Kinder macht. Genau hier versagt Dunkle Rache leider komplett. Black Widow guckt einmal betroffen, erinnert sich kurz an ihre Zeit im Red Room, wird wütend und schon geht das Gemetzel los. Das Grauen wird nie wirklich verdeutlicht, es bleibt außen vor. Dabei wäre es wichtig dieses Grauen zu thematisieren und dafür muss es nicht mal gezeigt werden, wie z.B. der Tatort Monster bewiesen hat. Ein Blick in die Gesichter der Kommissare während sie auf einen Bildschirm einen Kindesmissbrauch verfolgen, hat dort gereicht, um all die Grausamkeit zu verdeutlichen, die so etwas bedeutet. In Dunkle Rache findet man so etwas nicht. Hier geht es nur darum, dass Black Widow alles und jeden foltert und tötet. Feingefühl gibt es nicht, dabei läge hier eine große Chance dieses wichtige Thema aus der Schattenecke herauszuholen. Diese wird leider von Jen und Sylvia Soska vollkommen vergeben. Sie wollen ihr Actionfeuerwerk und genau das ziehen sie durch. Als Racheactioner funktioniert die Geschichte aber und Jen und Sylvia Soska exerzieren alles wichtige für dieses Genre durch, selbst der Twist am Ende kommt wie erwartet. Sie bewegen sich in sicherem Fahrwasser und hätten doch so viel mehr schaffen und Opfern eine Stimme geben können.
Die Zeichnungen von Flaviano gehen in Ordnung. Er zeichnet ausreichend gut, um nicht störend aufzufallen und bekommt es hin, die entsprechenden Szenen ausreichend blutig zu gestalten, aber nicht zu blutig.
Fazit
Dunkle Rache ist ein solider Rachethriller, mehr leider nicht. Dabei hätte er sehr viel mehr sein können. Jen und Sylvia Soska vergeben die Chance einen wichtigen Beitrag zu einem solch wichtigen Thema zu schaffen.
Pro & Contra
+ Black Widow, Tyger Tiger sind ein interessante Charaktere
+ hohes Tempo
- keine richtige Auseinandersetzung mit dem Thema
- Action statt Emotionen
Bewertung:
Handlung: 3/5
Charaktere: 3/5
Zeichnungen: 3,5/5
Lesespaß: 3/5
Preis/Leistung: 3/5
Literatopia-Links zu weiteren Titeln mit Black Widow:
Rezension zu Black Widow Bd.2
Rezension zu Black Widow Bd.3
Rezension zu Black Widow Bd.2 (2016)
Rezension zu Black Widow – Tödliche Schwestern
Rezension zu Black Widow – Anthologie