Das Jahr des Schurken Bd.1 (John Carpenter, Tom Taylor u.a.)

Verlag: Panini (April 2020)
Softcover: 140 Seiten; 16,99 €
ISBN-13: 978-3741618086

Genre: Superhelden


Klappentext

Luthors Vision und der Wahnsinn des Jokers

Lex Luthor gibt vielen Superschurken die Mittel, ihre Heldenerzfeinde zu besiegen. Der Joker allerdings braucht Lex´ Angebot nicht, um seinen Wahnsinn auszuleben. Und Black Mask muss sich trotz Luthors Hilfe noch mit Batwoman und Renee Montoya herumschlagen, während, der Riddler offenbar leer ausgeht und sein ganzes Leben in Frage stellt. Green Lantern Sinestro soll hingegen eine Gruppe kosmischer Götter aufhalten …

Neue Geschichten zum Jahr des Schurken, inszeniert von Filmemacher John Carpenter (Halloween), Mark Russel (THE FLINTSTONES), Tom Taylor (INJUSTICE: GÖTTER UNTER UNS), Philip Tan (BATMAN & ROBIN), Cully Hamner (RED) und anderen.


Rezension

Lex Luthor will im Event Das Jahr des Schurken das Multiversum untergehen lassen und nach seinen Vorstellungen neu erschaffen. Ein Teil seines Planes sieht vor, den Superschurken die Möglichkeit zu geben, ihre Ziele zu erreichen. Der Sonderband beinhaltet mehr oder weniger eigenständige Geschichten, die zu diesem Event gehören, aber auch für sich gelesen werden können.

Das Jahr des Schurken: Joker

Joker bricht aus, findet einen neuen Partner, zieht im Batmankostüm durch die Stadt und läuft mal mehr und mal weniger Amok. Ständig schwankend zwischen gut und böse. Dazu legt er sich mit Enchantress an.
John Carpenter ist der Altmeister des Horror. Der Mann, der Halloween geschaffen hat und die düstere Zukunftsvision Die Klapperschlange, schreibt hier einen Joker, der völlig wahnsinnig und verrückt ist und gerade deswegen zu begeistern weiß. Philip Tan greift den Wahnsinn des Jokers in seinen Bildern auf und lässt seiner Kreativität freien Lauf. Dies ist Joker pur!

Das zweite Gesicht

Lex Luthor macht Black Mask alias Roman Sionis das Angebot wahre Macht zu erhalten, nachdem ein Raubüberfall schief gelaufen ist. Black Mask akzeptiert und flieht zunächst nach Atlanta, wo Batwoman nun ihrer Tätigkeit nachgeht. Renee Montoya folgt ihm dorthin und Black Mask hat wieder Ärger am Hacken.
Die Handlung in der Gegenwart ist nicht gerade spannend oder neu, aber dafür gibt es einen Blick in Black Masks Vergangenheit, wodurch klar wird, warum er zu dem wurde, der er ist. Wobei sich Tom Taylor so mancher Klischees bedient, die er ebenso klischeehaft bedient. Cully Hamner hat Tom Taylors Geschichte gezeichnet und das, was hier zu sehen ist, ist am unteren Ende dessen, was man von DC gewohnt ist.

Mikronen-Management

Die Spezies der Paragonen kämpft sich durch das Universum, vernichtet Planeten und hat Kurs auf die Erde genommen. Lex Luthor gibt Sinestro den Auftrag sie aufzuhalten. Das ist gar nicht so einfach, denn die Paragonen heilen jede Art von Verletzung sofort, bis Sinestro hinter ihr Geheimnis kommt.
Die Geschichte ist clever, aber seltsam spannungsarm inszeniert. Der Ansatz ein Problem nicht nur durch Gewalt zu lösen, ist hier kreativ umgesetzt und zwischen den Zeilen ist die Geschichte mehr als nur eine einfache Superheldengeschichte.

Danke für Nichts

Als einziger Schurke geht der Riddler bei den Geschenken von Lex Luthor leer aus. Dies stürzt ihn in Selbstzweifel, die er ausgerechnet mit King Tut diskutiert. Als Luthor ihn doch kontaktiert und ihm erklärt, warum er keine Hilfe von Luthor erwarten kann, fällt der Riddler noch tiefer. King Tut schlägt ihm vor, gemeinsam Batman eine Falle zu stellen und der Riddler willigt ein. Er hatte ohnehin nichts anderes vor. Der Plan ist wie erwartet nicht gerade genial und dem Riddler stellen sich umso mehr Fragen.
Mark Russel liefert nach Jokers Auftritt die beste Geschichte des Bandes ab. Der Riddler zergeht in Selbstzweifeln und dies ist weder lächerlich noch übertrieben. Mark Russel geht ernsthaft mit seinen Figuren um. Ein Umstand, der bei einer Beteiligung von King Tut nicht unbedingt zu erwarten war. Scott Godlewski verpasst dem Ganzen den richtigen Stil und verwendet kräftige, leuchtende Farben.


Fazit

Das Jahr des Schurken ist ein kurzweiliger Band, mit einer überragenden Joker-Geschichte, die von John Carpenter geschrieben wurde. Aber auch der Riddler und Sinestro wissen zu punkten. Nur Black Mask bleibt etwas auf der Strecke. Dennoch ist der Band auch abseits des Events lesenswert.


Pro & Contra

+ der Riddler hinterfragt sich selbst
+ der Joker auf Heldentour durch Gotham

- Das zweite Gesicht ist inhaltlich und zeichnerisch eher schwach

Bewertung:

Handlung: 4/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4/5

Tags: Joker