Ork Saga Bd.3 – Der Kopfgeldjäger (Michael Peinkofer, Peter Snejberg, Jan Bratenstein)

Verlag: Cross Cult; (März 2020)
Gebunden Ausgabe: 48 Seiten; 14,95
ISBN-13: 978-3864256752

Genre: Fantasy/ Humor


Klappentext

Balbok und Rammar – die Helden wider Willen – verbünden sich notgedrungen mit dem Ork-Kopfgeldjäger Corwyn und der Hohepriesterin Alannah. Nicht nur, um ihre Köpfe zu behalten, sondern auch wegen der Aussicht auf den sagenhaften Schatz der Elfen. Doch die unfreiwilligen Gefährten sind nicht die einzigen, die auf legendären Reichtum scharf sind...

Bei dieser actiongeladenen Mischung aus ungewolltem Heldenmut und humoristischen Scharmützeln bleibt garantiert kein Auge trocken.

Michael Peinkofer erfand die unfreiwilligen Helden für den Fantasyroman DIE RÜCKKEHR DER ORKS. Für die künstlerische Umsetzung der vierteiligen Adaption sorgt der dänische Starzeichner Peter Snejberg (THE BOOKS OF MAGIC, STARMAN uvm.).


Rezension

Balbok und Rammar haben Alannah entführt und alles scheint etwas in ihrem Sinne zu laufen. Dann stellt ihnen das Schicksal erneut ein Bein. Der Kopfgeldjäger Corwyn nimmt die Orkbrüder und die Elfin gefangen und als er erfährt, dass Alannah den Weg nach Tirgas Lan kennt, wo ein großer Schatz warten soll, ist schnell ein neues Ziel ausgerufen. Corwyn, Balbok, Rammar und Alannah ziehen zu der verfluchten Elfenstadt. Auf dem Weg dorthin gibt es jedoch so einige Abenteuer zu bestehen, unter anderem machen Zwerge Schwierigkeiten und ein düsterer Wald ist ebenso zu durchqueren. Und als sie dann endlich in der Stadt sind, überkommt Rammar die Gier und er begeht einen folgenschweren Fehler.

Balbok und Rammar sind zurück und wieder folgt ihnen der Ärger auf dem Fuße. Chaos ist halt ihr zweiter Name und Michael Peinkofer zelebriert dies geradezu. Bevor es mit den beiden trotteligen Orks weitergeht, wird zunächst ein weiterer Charakter vorgestellt. Corwyn der Kopfgeldjäger stößt zu der ungewöhnlichen Gruppe, die aus den Orks Balbok und Rammar und der Elfin Alannah besteht. Danach geht es aber gleich weiter mit der Handlung. Und zwar wie gewohnt in Höchstgeschwindigkeit. Und die Ereignisse überschlagen sich. Michael Peinkofer hat die Handlung in seinem Roman mit hohem Tempo angelegt und Jan Bratenstein hat dies für die Comicumsetzung übernommen und vor allem auch den Humor, der in der Geschichte steckt.
Denn wo andere Autoren bei Geschichten mit Orks meist auf Kampf, Magie und Blut setzen, ist bei dieser Ork Saga alles etwas anders. Klar gibt es Kämpfe und sicher sind Balbok und Rammar nicht die Hellsten, aber sie besitzen eine Bauernschläue, durch die es ihnen mitunter immer wieder gelingt, aus den gefährlichsten Situationen zu entkommen. Wie ihre Umgebung auf sie und ihre Aktionen immer wieder fassungslos reagiert, ist einfach großartig gemacht. Es gibt also reichlich Humor und teilweise bleibt kein Auge trocken, wenn die Orkbrüder mal wieder zuschlagen.
Dennoch bleibt die Balance zwischen Handlung und Humor gewahrt. Der Kopfgeldjäger besitzt wie seine Vorgänger eine durchgehende Geschichte, die ebenso mit einem ernsten Ansatz hätte verfolgt werden können und tatsächlich spannend ist. Welche Auswirkungen der Fluch und Rammars Tat haben werden, ist nicht abzusehen und stellen einen fiesen Cliffhanger da. Es bleibt also weiterhin spannend und interessant und der Abschlussband wird mit Sicherheit eine Überraschung parat haben.

Bei den Charakteren ist Corwyn am auffälligsten. Der Charakter des Kopfgeldjägers wird sehr gut dargestellt und es zeigt sich, dass er sowohl eine sanfte als auch eine harte Seite hat. Ebenso ist er nicht immer unbedingt auf der Seite des Gesetzes, wie sich im Laufe des Abenteuers herausstellt. Er ist Pragmatiker und ebenso auf seinen eigenen Vorteil bedacht, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet.
Insgesamt ist dieser dritte Band genauso witzig und rasant wie seine Vorgänger. Da bleibt nur zu hoffen, dass der Nachfolger nicht so lange auf sich warten lässt. Denn zwischen Band 2 – Shakara und Der Kopfgeldjäger lagen fast vier Jahre. Dies ist allerdings auch ein Problem, das der Situation für Comics in Deutschland geschuldet ist, die eher einen schweren Stand haben und Eigenproduktionen wie diese schwer zu realisieren machen. Cross Cult ist auf jeden Fall zu wünschen, dass die Ork Saga mit Der Kopfgeldjäger neuen Schwung bekommt und sich die Serie zu einem vollen Erfolg entwickelt. Verdient hätten es die beiden Orkbrüder.

Peter Snejberg hat wieder sichtlich Spaß daran, die Abenteuer von Balbok und Rammar aufs Papier zu werfen. Er hat einen klaren Strich und Seitenaufbau und selbst wenn es etwas wilder wird, bleibt alles übersichtlich.
Balbok und Rammar gleichen mehr denn je Stan und Olli, nicht nur im Aussehen, sondern auch in der Gestik. Wenn Balbok sich am Kopf kratzt, dann ist dies ebenso Stan Laurel und nicht nur der Ork, der wie er aussieht. Peter Snejberg hat ein großes Talent den Humor in seine Zeichnungen zu übertragen und dies tut er ausgiebig, nicht nur im Vordergrund, sondern auch versteckt im Hintergrund. Für diese Geschichte ist er der ideale Zeichner.


Fazit

Ring frei für die dritte Rund von Balbolk und Rammar und die macht mindestens ebenso viel Spaß, wie die Vorgänger. Dick und Doof der Orks sind einfach durchgehend witzig. Die Ork Saga ist zwar keine Scheibenwelt mit feinsinnigem Humor, bringt seine Leser aber ebenso zum Lachen und ist damit ganz oben dabei, wenn es um humorvolle Fantasy geht.


Pro & Contra

+ großartiger Humor
+ Zwerge mischen jetzt auch mit
+ es wird immer interessanter und spannender
+ gut gesetzter Cliffhanger

Bewertung:

Charaktere: 4/5
Handlung: 4,5/5
Zeichnungen: 4/5
Humor: 4,5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 4,5/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Michael Peinkofer:

Rezension zu Ork Saga Bd.1
Rezension zu Ork Saga Bd.2
Rezension zu Splitterwelten
Rezension zu Orks – Die komplette Saga
Rezension zu Die Könige - Orknacht