Genre: Fantasy
Klappentext
Die Welt steht am Abgrund, denn die übermächtige Armee der Besessenen überrennt ein Königreich nach dem anderen. Die Einzigen, die sie aufhalten können, sind die Kampfmagier auf ihren majestätischen Drachen. Doch das Bündnis zwischen Drachen und Menschen ist schwach geworden. Zu wenige Drachen antworten noch auf den Ruf der Magier, und die meisten von ihnen sind schwarz. Und jedes Kind weiß, dass schwarze Drachen gefährlich sind. Schwarze Drachen sind verrückt. Falco Dantes Vater, ein tapferer Kampfmagier, fiel selbst dem Wahnsinn einer solchen Kreatur zum Opfer, und sein Verlust hat Falcos ganzes Leben geprägt. Als die Armee der Besessenen auf seine Heimat zumarschiert, trifft Falco eine folgenschwere Entscheidung: Er wird in die Fußstapfen seines Vaters treten ...
Rezension
Falco ist der Sohn eines Kampfmagiers. Dies sind Magier mit besonders starken Kräften, die Seite an Seite mit ihren Drachengefährten kämpfen. Doch seit vielen Jahren wird die Menschheit von den Besessenen, einem Dämonenheer, bedroht und nun sind auch Drachen von der Besessenheit betroffen. Der Drache von Falcos Vater fiel der Besessenheit zum Opfer und griff die Menschen an, die er zu beschützen geschworen hatte. Sein Reiter stellte sich auf die Seite des Drachen, statt ihn zu töten, wie es seine Pflicht gewesen wäre. Für den Verrat seines Vaters wird Falco sein Leben lang bestraft. Doch dann stellt sich heraus, dass er anscheinend auch die Kräfte eines Kampfmagiers besitzt und in Zeiten der Not wird jeder Kampfmagier dringend benötigt. Falco wagt es, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten, Verräter oder nicht.
Drachen gehen immer. Das dachte sich vielleicht auch Peter A. Flannery mit seinem Roman "Kampf der Magier", dem Auftakt der "Battle Mage"-Dilogie (wenn auch nur auf Deutsch, da der englische Band zweigeteilt wurde). Es hat dann leider doch nicht ganz zu einem erinnerungswürdigen Roman gereicht.
Es gibt da nur dieses eine Problem: Falco ist unfassbar dämlich! Ich hasse es abgrundtief, wenn Charaktere etwas offensichtlich Dummes machen, nur um Spannung™ aufzubauen. In Falcos Fall war es, einen schwarzen, also besessenen Drachen vor einem Hinterhalt zu warnen, nachdem vorher lang und breit erklärt wurde, dass diese Drachen im Gegensatz zu ihren hellerfarbigen Verwandten eine Gefahr für die Menschen sind. Weil er so schön anzusehen sei. Ein Moment zum Haare raufen. Zumal er wusste, was auf dem Spiel stand: Nämlich der Untergang einer ganzen Stadt, wenn der lokale Kampfmagier keinen Drachen beschwören und sich untertan machen kann. Es kam natürlich, wie es kommen musste und Falco verdammte die gesamte Stadtbevölkerung zur Flucht vor dem anrückenden Dämonenheer. Das war der erste Besen, den ich durchnagte.
Der zweite Besen war Schema F bei der Charakterkonstellation. Seit "Harry Potter" scheint es ein ungeschriebenes Gesetz zu sein, dass bei der Kombination junge Protagonist*innen + Ausbildung an einer Schule oder Ähnlichem es immer dieselben Charaktertypen geben muss. Wir haben den anscheinend nichtsnutzigen Protagonisten (der kränkelnde Falco, der sich in eine Militärausbildung begibt), seine kleine Gruppe an treuen Freunden und die Gruppe Bullies, die über den Protagonisten herziehen und die am Ende von den Freunden runtergebuttert werden. Und ganz ehrlich: Das ist pottenlangweilig! Nicht nur, weil die Charakterdynamik damit extrem vorhersehbar wird. Auch schlicht deswegen, weil ich das schon so oft gelesen habe.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die klassische Rettung in letzter Sekunde. Die kam ein paar Mal zu oft vor. Dadurch wird mehr Spannung genommen, als in die Erzählung hinein kommt. Ich persönlich hätte mir auch schlicht mehr Drachen gewünscht. Die sind immer mal wieder nur am Rande anwesend, aber dafür, dass sie als wertvolle Kampfgefährten der Kampfmagier angepriesen werden und damit als wichtiges Element im Hauptkonflikt des Romans, sind sie doch eher rar gesät. Zumal das für mich der Hauptreiz gewesen war, dieses Buch lesen zu wollen.
Einige Elemente erinnern an andere Autoren des Genres. Die Assoziation der Dämonen mit Peter V. Brett ist derzeit wohl unumgänglich. Außerdem wird immer wieder das Element der Furcht, die von den Dämonen ausgeht, erwähnt. Natürlich liegt da der Gedanke an Tolkiens Nazgûls nicht fern, deren tödlichste Waffe ebenjene Furcht war. Die Kampfszenen, die einen nicht unerheblichen Teil des Romans ausmachen, sind in der Tat sehr gut gelungen. In ihnen wird sehr viel Heroismus transportiert. Ebenso gelingt es dem Autor gut, die Angst und Verzweiflung der Protagonisten zum Leser zu transportieren. (Wenn das nicht gerade durch zu viele Rettungen in letzter Sekunde wieder abgemildert wird.)
Fazit
Alles in allem ist "Battle Mage – Kampf der Magier" ein durchschnittlicher Roman mit einigen Stärken aber auch deutlichen Schwächen. Vor allem die Kampfszenen sind gelungen. Dafür handeln die ohnehin nicht besonders kreativ dargestellten Charaktere oft sehr vorhersehbar und ziemlich dämlich. Wer Drachen mag, kann darüber nachdenken, zu diesem Roman zu greifen. Ansonsten hat man wirklich nichts verpasst.
Pro und Contra
o Anlehnung an einige bekannte Autoren des Genres
Wertung:
Mögliche Trigger
Dies ist eine Gastrezension von Robin Schönberg: https://buchdrache.blogspot.com