Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag; (Juni 2019)
Taschenbuch: 544 Seiten; 10,99 €
ISBN-13: 978-3734162015
Genre: Fantasy
Klappentext
Die Dunkelelfen sind die bösen, skrupellosen Verwandten der im Licht lebenden Elfen. Nur einer von ihnen hat jemals ihr unterirdisches Reich verlassen, um eine bessere Zukunft zu suchen: Drizzt Do´Urden. Doch nun, nach so vielen Jahren, muss er zurückkehren. Denn die Dunkelelfen von Menzoberranzan haben einen höllischen Schrecken entfesselt, den sie nicht kontrollieren können und der auch die Oberflächenbewohner vernichten wird. Nur Drizzt kann dieser Bedrohung seiner neuen Heimat ein für allemal ein Ende setzen.
Rezension
Der von Orks und Dunkelelfen verursachte Krieg in den Silbermarken ist vorüber. Menschen und Zwerge konnten sich durchsetzen und dürfen sich als Sieger bezeichnen. Es könnte also jetzt eine Zeit des Friedens und der Erholung anbrechen. Für Bruenor Heldenhammer ist dies aber keine wirkliche Option. Der Zwerg und Freund von Drizzt Do´Urden will nun endlich eins der größten Abenteuer in seinem langen alten und neuem Leben angehen. Er will Gauntlgrym aus den Händen der Dunkelelfen reißen und es für die Zwerge zurückerobern. Dafür steht ihm eine Armee aus 5000 Zwergen zur Verfügung, die aus Adbar, Felbar, Mirabar und Mithril-Halle stammen und so eine mehr als beeindruckende Streitmacht bilden. Drizzt, Cattie-Brie und die Zwergenschwestern Faust und Furie stehen ihm dabei genauso zur Seite, wie die Zwergenkönige Emerus und Connerad. Bei der Rückeroberung erwartet sie jedoch ein unerwarteter Schrecken.
Derweil ist im Unterreich die Stadt Menzoberranzan in Aufruhr. Oberinmutter Quenthel tut alles, um ihre Macht zu festigen und sie schreckt sogar nicht davor zurück, eine Oberflächenelfe zur neuen Oberinmutter des neugegründeten zehnten Hauses Do´Urden zu machen und mit Dämonen ein Chaos in der Stadt hervorzurufen, welches einzig ihrem Machtgewinn dient. Aber nicht jeder ihrer Verbündeten ist noch vollkommen auf ihrer Seite. Erzmagier Gromph Baenre entdeckt mit Hilfe von Kimmuriel eine Möglichkeit Dämonen selbst nach ihrer Verbannung auf ihre Dimension zu beschwören und ahnt dabei nicht, dass er Lolth in die Hände spielt.
R.A. Salvatore ist ein Autor der genau weiß, wie er seine Leser fesseln kann. Seine Bücher sind actionreich und haben meist eine sehr gut durchdachte Handlung, die mal einfacher sein kann, aber auch komplexer. Am Besten ist er jedoch meistens, wenn er die Handlung seiner Romane nicht an der Oberfläche Torils, sondern im Unterreich spielten lässt, wenn also die Dunkelelfen die zentrale Rolle einnehmen. Und genau dies bestätigt sich mit Meister der Magie erneut. Mit der Vorgängertrilogie über die Invasion der Silbermarken hat R.A. Salvatore vieles vorbereitet, welches sich nun im Auftaktband der Heimkehr-Trilogie auszahlt und vermutlich weiterhin auszahlen wird.
Er muss nun nicht mehr großartig den Hintergrund erklären, sondern kann direkt in eine epische Geschichte einsteigen, die Drizzt und seine Freunde wahrscheinlich in mehr als nur eine gefährliche Situation führen wird, die tatsächlich lebensbedrohlich werden könnten.
Cattie-Brie, Bruenor und Drizzt haben zwar bisher viel erlebt, aber die Gefahr, die sich in Meister der Magie aufbaut ist von einer neuen Art.
Die Spinnenkönigin Lolth und ihre Stellvertreter die Mütter Oberinnen von Menzoberranzan stecken zwar hinter dem verursachten Chaos, jedoch ist es dieses Mal so, dass praktisch jeder, jeden hintergeht. Gleich mehrere Handlungsstränge eröffnet R.A. Salvatore und sie sind alle auf irgendeine Weise miteinander verflochten, so dass sich ein richtiges Verwirrspiel ergibt, das zwar der Leser sehr gut überschauen kann, aber das für die Charaktere praktisch nicht wirklich zu durchschauen ist. Wo genau dies alles noch hinführen wird, ist eines der Dinge, welches sehr neugierig auf die weiteren Bände macht. Selten war die Handlung eines Dunkelelfenromanes so komplex und spannend. R.A. Salvatore beweist mit Meister der Magie, dass er immer noch was zu sagen und zu erzählen hat.
Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet. Ihre Ziele und Wünsche sind leicht nachzuvollziehen und dennoch sind sie nicht einfach gut oder böse, wenn von solchen Ausnahmen wie Lolth oder die Dämonen abgesehen wird. Gromph Baenre ist als Erzmagier versucht, einen höheren Platz in der Rangordnung einzunehmen und gleichzeitig hält ihn seine Angst zurück. Quenthel mag zwar im Moment sehr mächtig sein, aber auch sie ist nicht frei von Zweifeln. Beide spielen ihr Spiel, ohne zu bemerken, wie sie manipuliert werden. Dies macht sehr viel von Faszination der Geschichte aus. Und wenn dann noch Jarlaxle am Ende eine ziemlich schockierende Ansage macht, ist klar, dass die Spannungsschraube in der Fortsetzung noch deutlich angezogen werden wird. Meister der Magie ist von der Geschichte und den Charakteren ein Roman Salvatores, der aus den anderen heraussticht, da er so viel zu bieten hat, wie manche Vorgänger nicht.
Fazit
Meister der Magie ist ein bärenstarker Auftakt in die nächste Trilogie über Drizzt Do´Urden, seine Freunde und seine Feinde. Die Bedrohung, die sich abzeichnet, könnte für Drizzt persönlich die bisher größte sein. Fans des Dunkelelfen müssen den Roman einfach lesen.
Pro & Contra
+ viele Intrigen
+ spannend und komplex
+ Jarlaxle hat eine kleine, aber wichtige Rolle
+ Gromph rückt in den Mittelpunkt
+ Verhältnis zwischen den Dunkelelfen und ihre Göttin wird näher beleuchtet
Bewertung:
Handlung: 4,5/5
Charaktere: 5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 5/5
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