Spider-Man: Werwolf-Wahnsinn (Jason Aaron u.a.)

Verlag: Panini (Juli 2020)
Softcover: 104 Seiten; 13 €
ISBN-13: 978-3741618574

Genre: Superhelden


Klappentext

Das verrückteste Spidey-Abenteuer seit langem!

Spider-Man hilft dem alten Haudegen Nick Fury und dessen Behörde SHIELD bei einer Mission auf einer Weltraumstation voller Geheimnisse und Gefahren – woraufhin das Leben des Netzschwingers vollkommen aus den Fugen gerät! Plötzlich dreht sich nämlich alles nur noch um böse Wissenschaftler, Werwölfe und Spider-Schweine …
Ein außergewöhnlicher Einzelband von Top-Kreativen, die unabhängig voneinander an der Story gearbeitet haben, darunter Jason Aaron, Nick Spencer, Jonathan Hickman, Chris Bachalo, Mike Allred, Mark Bagley und viele mehr.


Rezension

Spider-Man hilft SHIELD bei einer Weltraummission gegen AIM. Als er zwei Wochen später von Nick Fury aus einer Stasiskammer befreit wird und zur Erde zurückkehrt, fängt der ganze Ärger aber erst so richtig an. Alle Menschen sind zu Werwölfen geworden und wer ist der Mann hinter der Tür bzw. im Gully?

Agatha Christie, G. K. Chesterton und Dorothy L. Sayers machten es unter anderem vor, aber auch einige andere Autoren taten sich zusammen, um gemeinsam einen Roman zu schreiben. Dabei schrieb jeder ein Kapitel, ohne die beabsichtige Lösung seiner Vorgänger zu kennen.
Im Superheldenbereich ist dies noch ungewöhnlicher. Jason Aaron, Gerry Duggan und andere haben sich für dieses Spider-Man-Abenteuer zusammen getan. Einzige Bedingung war, dass sie die Ereignisse des Vorgängerkapitels beachten mussten. Für das abschließende fanden dann alle per Mail zusammen und versuchten die Geschichte zu einem runden Ende zu bringen.
Was sofort bei Werwolf-Wahnsinn auffällt, ist die Tatsache, dass der Comic sich nicht selbst allzu ernst nimmt. Die Autoren haben, von allen Fesseln der regulären Kontinuität befreit, ihrer Phantasie vollkommen freien Lauf gelassen und jede Verrücktheit ausprobiert, die ihnen einfiel. Werwolf-Wahnsinn ist ein wilder Ritt für Spidey und den Leser. Was um die nächste Ecke wartet, ist nicht abzusehen. Jeden Moment kann die nächste Überraschung kommen und einen Teil der Handlung auf den Kopf stellen oder Peter Hilfe bekommen, z.B. in Form Wolverine.
Selbst wenn es sich nicht so anhört, bleibt die Geschichte dabei stringent. Spannung hat sie zwar nicht viel zu bieten, aber in ihrer Verrücktheit macht sie richtig viel Spaß, nur über die Auflösung sollte nicht zu viel nachgedacht werden. Auf jeden Fall ist den Autoren der Spaß an der Sache und die Befreiung von der Kontinuität anzumerken. Beides lässt Werwolf-Wahnsinn die Kreativität, die eine solche Geschichte braucht. Und mit dem Mann hinter der Tür gibt es einen wirklich witzigen Charakter.

Die Zeichnungen stammen von acht verschiedenen Künstlern mit ebenso vielen verschiedenen Stilen. Jeder hat seine Eigenarten etwas darzustellen und dennoch passen sie zusammen. Natürlich ist es normal, dass persönliche Vorlieben, den Leser einen Zeichner einem anderen vorziehen lassen, aber die Qualität der Zeichnungen bleibt immer auf einem einigermaßen gleichen Niveau. Auch bei den Zeichnern merkt man den Spaß an der Arbeit an diesem Band. Sie lassen sich auf jede Verrücktheit der Autoren ein und meistern selbst so etwas wie eine zum Werwolf gewordene Tante May.

Das Bonusmaterial besteht aus Variantcovern und einem Einblick in die abschließende Diskussion der Autoren wie die Geschichte beendet werden soll.


Fazit

Spider-Man: Werwolf-Wahnsinn ist ein gelungenes Experiment und sorgt beim Leser für gute Laune.


Pro & Contra

+ Mann hinter der Tür
+ Autoren konnten ihrer Kreativität freien Lauf lassen
+ witzig und abwechslungsreich

Bewertung:

Handlung: 4/5
Charaktere: 3,5/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 4/5


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Tags: Spider-Man, Superhelden