Gotham City Monsters – Die Stadt der Monster (Steve Orlando, Amancay Nahuelpan)

Verlag: Panini (August 2020)
Softcover: 148 Seiten; 18 €
ISBN-13: 978-3741620164

Genre: Superschurken/ Horror


Klappentext

Monströse Helden

Monstertown ist der Stadtteil von Gotham City, wo die echten Monster, Ungeheuer und Bestien hausen. Hier erhebt sich eine uralte Finsternis, die das gesamte Multiversum bedroht. Und ausgerechnet Superagent Frankenstein, der Vampir Andrew Bennett, Batmans alter Gegner Killer Croc von der Suicide Squad und die monströsen Schurkinnen Orca und Lady Clay sollen die Dunkelheit aufhalten. Aber auch Batwoman wird in die Schlacht gegen das Böse verstrickt...

Die komplette Miniserie GOTHAM CITY MONSTERS in einem Band, geschrieben von Steve Orlando (WONDER WOMAN) und gezeichnet von Amancay Nahuelpan (JUSTICE LEAGUE DARK).


Rezension

Killer Croc kommt nach Monster Town, um einen Job und eine Heimat zu finden. Dies ist leider nicht so leicht und ein Rückschlag nach dem anderen erwartet ihn. Als sein Freund Tusk getötet wird, macht sich das ehemalige Mitglied der Suicide Squad daran, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Unterstützung bekommt er durch Orca, Lady Clay, Andrew Bennet, Superagent Frankenstein, Red Phantom und Batwoman, die alle ebenso einen persönlichen Grund haben, mit ihm die Welt zu retten und Frankensteins alten Gegner Melmoth zu jagen.

Mit der Zeit werden manche Superschurken und Gegner einfach derartig populär, dass die Leser mehr von ihnen lesen wollen und am Besten nicht unbedingt als Gegenspieler. So kommt es, dass sie unter Umständen von Schurken zu Antihelden werden. Bei DC ist die Suicide Squad das beste Beispiel hierfür. In unterschiedliche Besetzung tritt diese Gruppierung von Schurken an, um selbst gegen das Böse zu kämpfen und schmutzige Aufträge zu erledigen. Sie werden zwar von der Regierung dazu gezwungen, aber sie treten eben auch als Helden auf. Hin und wieder aber werden Schurken auch so zu Helden. Harley Quinn ist mittlerweile bei DC die Antiheldin schlechthin, die in verschiedenen Serien für das Gute antrat, sei es bei den Gotham City Sirens oder Solo.
In Gotham City Monsters kommen nun andere „Monster“ zur Geltung, die viele wahrscheinlich gar nicht so auf dem Schirm haben.
Die Grundvoraussetzung für das wilde Abenteuer speist sich gleich aus mehreren DC Events der letzten Zeit, namentlich Leviathan, Bane City oder auch der Justice/ Doom War. In ihnen sind Dinge geschehen, die dazu führten, dass unter anderem Killer Croc nun in Gothams Monstertown ist. Wem das alles nichts sagt, der sei beruhigt. Nichts von all dem muss der Leser wissen, um Gotham City Monsters genießen zu können. Selbst die Monster selbst können ruhig unbekannt sein, denn Steve Orlando baut seine Geschichte so auf, dass jeder ihr jederzeit folgen kann. Nach und nach führt er seine Charaktere ausreichend ein, um im Anschluss mit ihnen mitfiebern und mitfühlen zu können. Und die auftretende Charaktere haben auch ausreichend Potenzial und Ecken und Kanten, um für den Leser interessant zu sein. Sei es Lady Clay oder Orca, Steve Orlando hat tief in der Mottenkiste gewühlt und Charaktere hervorgezaubert, die manchmal viel zu lange von der Bildfläche verschwunden waren. Das gilt natürlich nicht für einen Killer Croc, der einer der bekanntesten Gegner Batmans ist, aber auf den Rest trifft es größtenteils zu. Steve Orlando macht aus ihnen einen sympathischen Haufen, dem man gerne in ein großes Abenteuer folgt. Dies ist zwar nicht gerade originell, aber Steve Orlando erzählt es mit einem hohem Tempo, viel Blut und Action und vergisst dabei die ruhigen, emotionalen Momente nicht. Diese Truppe will einfach nur unterhalten und das macht sie richtig gut.
Zu den Zutaten Horror und Monster kommt ebenso etwas Humor. Wenn Killer Croc versucht einen Job zu bekommen ist das witzig und traurig zu gleich und ein Red Phantom, der in einem Ziegelstein mitgeschleppt wird, ist einfach abstrus und einfach eine herrlich verrückte Idee.
Die Gotham City Monsters sind einfach perfekte Unterhaltung ohne viel Tiefgang, dafür aber mit mächtig viel Spaß.

Amancay Nahuelpan ist der ideale Zeichner für die Gotham City Monsters. Seine Zeichnungen überzeugen in allen Belangen. Er beherrscht Action genauso wie den Aufbau von Atmosphäre und dies ist gerade bei den Gotham City Monsters wichtig, denn zu einem großen Teil leben sie von dem unterschwelligen Horror, der im Dunkel lauert. Er schafft es Killer Croc und Co. auf eine Art zu interpretieren, dass sie nicht lächerlich wirken, bei Orca wäre dies nur zu leicht möglich, sondern wie richtige Personen, die Emotionen besitzen.
Egal ob Charaktere, düstere Gassen oder spritzendes Blut in Actionszenen Amancy Nahuelpan hat hier alles im Griff und lässt es gut aussehen.


Fazit

Gotham City Monsters macht riesigen Spaß und für eine erste Miniserie dieser neuen Heldengruppierung hat Steve Orlando eine ausreichend gut ausgearbeitete Geschichte abgeliefert. Wer Horror, Monster und Humor mag, ist hier genau richtig. Dieses Monsterteam wird hoffentlich noch so manche Monsterhatz unternehmen.


Pro & Contra

+ Killer Croc
+ Monster erscheinen menschlich
+ genau die richtige Dosis Humor
+ Team mit interessanten Fähigkeiten
+ das Ende ist perfekt

Bewertung:

Handlung: 4/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 4,5/5
Preis/Leistung: 4,4/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln mit DC-Antihelden:

Rezension zu Suicide Squad Megaband 1
Rezension zu Suicide Squad – Jagd auf Harley Quinn
Rezension zu Gotham City Sirens Bd.2
Rezension zu Gotham City Sirens Bd.3
Rezension zu Gotham City Monsters – Die Stadt der Monster

Tags: Batman, Batwoman