Buffy the Vampire Slayer Bd.2 – Der erste Biss (Jordie Bellaire, David López)

Verlag: Panini (August 2019)
Softcover: 128 Seiten; 17 €
ISBN-13 : 978-3741619939

Genre: Horror/ Mystery


Klappentext

Wie vernichtet man die Kräfte der Finsternis...
Wenn diese Finsternis wie dein bester Freund aussieht?

Als Xander von einem Vampir gebissen und sterbend zurückgelassen wird, beginnt für seine Freunde ein Wettlauf gegen die Zeit. Sie müssen eine Heilung finden, bevor er selbst zum Vampir wird. Gleichzeitig versuchen Mistress Drusilla und ihr Schoßhund Spike jedoch, den Höllenschlund zu öffnen. Buffy muss sich entscheiden: Soll sie die Welt retten oder ihren besten Freund?

Und welchen Platz nimmt der große, dunkle und melancholische Angel in diesem ganzen Chaos ein? Verbirgt er ein Geheimnis, das den Kampf zwischen der Mistress und der Jägerin entscheidend verändern könnte?

Die Autorin und Eisner-Preisträgerin Jordie Bellaire (Redlands) und Zeichner David López (CAPTAIN MARVEL) präsentieren das nächste Kapitel dieser unerschrockenen Popkultur-Neuauflage, die weltweit für Schlagzeilen gesorgt hat. Schnallt euch an, euch steht eine turbulente Reise bevor.

Regen, Traufe...
Wisst ihr, was wir meinen?


Rezension

Xander wurde von Mistress Drusilla gebissen und steht nun kurz davor, sich in einen Vampir zu verwandeln. Um dies zu verhindern müssen Buffy und Willow einen Seelenanker besorgen. Dafür müssen sie in ein Labyrinth voller Fallen und Rätseln hinabsteigen, in dem sie ausgerechnet auf Robin treffen und in dem Willow zu einer folgenschweren Entscheidung gezwungen ist.
In der Zwischenzeit versucht Drusilla an einen ägyptischen Dolch zu gelangen, um das Tor zum Höllenschlund zu öffnen.

Manche mögen es frisch und neu bezeichnen, eine Neuerfindung der Figuren, was Jordie Bellaire mit den Figuren aus Buffy the Vampire Slayer macht, allerdings ist das in diesem Fall nur ein anderes Wort für Einfallslosigkeit. Jordie Bellaire krempelt auf Teufel komm raus alles um, um ja nicht in den Verdacht zu geraten, alte Geschichten zu wiederholen und schießt dabei mehr als einmal deutlich über das Ziel hinaus und beginnt bereits viel zu früh, die Ereignisse so groß werden zu lassen, wie sie es in der ursprünglichen Serie erst am Ende wurden.
Es spricht nichts gegen Veränderungen und Anpassungen der Charaktere, aber wenn Spike nicht mehr Spike ist, Xander ein Vampir mit Seele wird der bei Tageslicht rumläuft, Vampirismus geheilt werden kann und plötzlich jemand dabei ist, der wohl vom Rat eingeschleust wurde und ein verkrampft eingebrachtes Geheimnis mit sich herumträgt, dann läuft so einiges eindeutig falsch. Jordie Bellaire versucht krampfhaft sich abzuheben und legt eigentlich nur einen schlecht gemachten Remix von verschiedenen Folgen der Serie vor, der nicht gerade gut durchdacht wirkt und vieles eindeutig zu früh einbringt und vor allem eines ist: fast vollkommen spannungs- und humorlos. Der Verweis auf dem Coverrücken auf eine ganz bestimmte Folge klingt überschwänglich, aber auch diese Umsetzung enttäuscht unheimlich. Bisher hat Jordie Bellaire mit ihrer Buffy nur eins bewiesen, wie gut geschrieben und durchdacht die ursprüngliche Serie war und wie schwer es ist, die einzigartige Mischung von Horror, Humor und Drama, die die Serie auszeichnet, richtig hinzubekommen. Für eine eigenständige Comicreihe wäre die Geschichte und ihre Umsetzung nicht schlecht, aber bei dem Namen Buffy the Vampire Slayer kann und muss man einfach mehr erwarten, als das, was hier einem geboten wird. Der erste Band machte durch Andeutungen noch Hoffnung auf eine gute Geschichte, aber Der erste Biss kann diese nicht einlösen oder weiter schüren. Vielleicht macht der nächste Reboot es besser, wenn hoffentlich einer kommen sollte. Denn eins steht fest: Die Jägerin ist nicht totzukriegen und kommt immer wieder. Solange müssen die Leser mit dieser Variante von ihr leben.
Ein Warnzeichen sollte dabei jedem der Versuch sein, mit dem Klappentext mehr Dramatik und Inhalt zu suggerieren, als auf den Seiten finden zu ist. Die vollmundigen Beschreibungen, die einen Orkan anzukündigen scheinen, erweisen sich als heiße Luft.

Die Buffy-Comics haben sich eigentlich so gut wie nie durch besonders gute Zeichnungen ausgezeichnet und auch hier kann man nicht von einem Meisterwerk sprechen. Daniel López´ Zeichnungen gehen in Ordnung mehr nicht. Die meisten Figuren sind auf den ersten Blick zu erkennen, allerdings hat auch er einen Hang dazu, sie so einfach zu zeichnen, dass teilweise die Kleidung herhalten muss, um die Charaktere unterscheiden zu können. Der größte Schnitzer ist der, dass Jenny Calendar als Lehrerin und Freundin von Giles oft jünger aussieht als Buffy und ihre Freunde.


Fazit

Jordie Bellaire legt vielleicht einen der bisher schwächsten Buffy-Comics vor, weil sie einfach zu viel will. So wie die Serie sich bisher präsentiert, wäre es kein Wunder, wenn sie eingestellt würde, denn für Buffy-Fans ist sie einfach enttäuschend.


Pro & Contra

+ die wirklich genialen Alternativcover sind enthalten
+ Miss Calendar darf sich als Hexe beweisen

- Spike ist nicht Spike
- keine wirklichen Ideen
- altes aufgewärmt und neu zusammengefügt, ohne wirklich kreativ zu sein
- keine Spannung
- kaum Humor
- durch den ersten Band geschürte Erwartungen erfüllen sich nicht

Bewertung:

Handlung: 2/5
Charaktere: 2,5/5
Zeichnungen: 3/5
Lesespaß: 2/5
Preis/Leistung: 2/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln über Buffy:

Rezension zu Buffy the Vampire Slayer Staffel 8 Bd.1
Rezension zu Buffy the Vampire Slayer Staffel 8 Bd.3
Rezension zu Buffy the Vampire Slayer Staffel 11 Bd.1
Rezension zu Buffy the Vampire Slayer Staffel 11 Bd.2
Rezension zu Buffy the Vampire Slayer (2019) Bd.1
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