Die Rache der gefallenen Götter - Hexenzirkel Bd.2 (R. A. Salvatore)

Verlag: Cross Cult (November 2019)
Taschenbuch: 541 Seiten; 16 €
ISBN-13 : 978-3959813921

Genre: Fantasy


Klappentext

Die Welt auf dem Berg Fireach Speuer verändert sich. Aoleyn riskierte ihr Leben, um den Händler Talmadge zu retten, und es kostete sie alles, was ihr lieb und teuer ist. Talmadge überlebte und kann die erstaunliche Frau nicht vergessen, die einen Gott tötete.

Doch ihnen ist nicht klar, dass der Krieg auf dem Weg zum Berg ist. Weit im Westen rührt sich ein gefallenes Imperium. Eines, das eine Sonnenfinsternis als Aufruf zum Krieg sieht. Ihr Reich herrschte einst über die bekannte Welt und sie wollen es zurück.


Rezension

Aoleyn hat die Fossa getötet und damit den Usgar eigentlich ein angstfreies Leben ermöglicht. Wenn diese es denn haben wollten. Denn ihre Anführer Tay Aillig und Mairen sehen die Gefahr im Tod der Fossa. Sie könnten ihre Macht über die Usgar verlieren und das ist etwas, dass sie auf keinen Fall riskieren wollen. Also wird Aoleyn der Blasphemie bezichtigt und zum Tode verurteilt, weil sie die heiligen Steine für ihre Magie nutzte. Aber Aoleyn geht aus all den folgenden Ereignissen nur gestärkt hervor.
Ihr Freund Bahdlahn erfährt währenddessen unerwartet Gnade durch einen Usgar und Talmadge und Aydrian lernen sich besser kennen und helfen den Seebewohnern mehr als ein Mal und Talmadge stellt überrascht fest, dass seine Geliebte Khotai noch lebt.
Sie alle sind aber in einer viel größeren Gefahr. Das alte, vergessene Volk der Xoconai weiß ebenso, dass die Fossa tot ist und damit ist der Weg für sie frei, die Länder im Osten zu erobern und ihr Imperium neu zu errichten. Die Menschen am Fireach Speuer sind auf die Gewalt mit der sie unter ihrem Gott Scathmizzane und seinem Priester Pixquicauh zuschlagen nicht vorbereitet.

Mit Das Lied von Usgar begab sich R. A. Salvatore in einen neuen Bereich seiner Welt Corona und stellte gleich mehrere neue Völker vor, die am Berg Fireach Speuer wohnen. In Die Rache der gefallenen Götter geht es zum Teil noch weiter in den Westen dieser Welt. R. A. Salvatore führt erneut ein neues Volk ein. Eines das noch deutlich bedrohlicher und fanatischer ist, als es die Usgar sind. Die Xoconai sind ein uraltes Volk, welches einem grausamen Gott folgt, der sogar irdische Form anzunehmen scheint und seinem treusten Diener und Priester große Macht verleiht.
R. A. Salvatore erkundet seine Welt also noch weiter als bisher und lässt den Leser eine weitere Ecke Coronas erforschen.
Und dieser Blick auf eine neues Volk und eine neue Gegend fällt mehr als nur interessant aus. Salvatore führt die Xoconai auf den ersten Blick recht einseitig böse ein, als sich aber der Fokus von dem alten Auguren Pixquicauh hin zu anderen Persönlichkeiten der Xoconai verschiebt, kommen auch andere Seiten der Xoconai zum Vorschein. Und es wird klar, dass dieses Volk genau wie andere nicht unbedingt einheitlich denkt. Ihre relativ komplexe Gesellschaft stellt Salvatore sehr kompakt dar und der Leser erfährt alles, was er wissen muss. Dies weiß R. A. Salvatore sehr gut und effektiv zu nutzen und er erzeugt ein Gefühl der Bedrohung, welches selten in einem Roman zu finden ist. Da verzeiht man ihm auch, dass es relativ lange dauert bis der Leser wieder etwas von Aoleyn erfährt, nachdem ihr relativ früh etwas unerwartetes zustößt. Dies stellt sich im Nachhinein als äußerst wichtig heraus, da sie dadurch eine wichtige Entwicklung durchmachen kann.

Die Zeit ohne Aoleyn nutzt Salvatore, um die vielen anderen Handlungsstränge voranzutreiben. So erfährt der Leser wie es mit Talmadge und Aydrian weitergeht, Bahdlahn und Aghmor gemeinsam versuchen zu überleben und die Menschen am See sich einer Bedrohung stellen müssen. Die verschiedenen Fäden verknüpft er am Ende auf äußerst spektakuläre Art und Weise. Die Handlung wird von Salvatore bis hierhin abwechslungsreich und spannend gestaltet und er schürt die Erwartungen auf den nächsten Roman, bei dem von Anfang klar ist, dass die Gruppe um Aoleyn und Aydrian auf verlorenem Posten steht.

Die Charaktere entwickeln sich alle nachvollziehbar weiter und wenn es zunächst wirkt, als wären Aoleyn und Aydrian fast zu mächtig, wird schnell klar, dass sie vermutlich nicht mächtig genug sind, um ihren Feinden gegenüberzutreten. Für Leser, die bereits die anderen Corona-Romane von R. A. Salvatore gelesen haben gibt es viele Verbindungen zu früheren Ereignissen zu entdecken und gerade Aydrian ist dabei eine wichtige Verbindung und seine Entwicklung und sein Charakter werden für weitere Ereignisse mit Sicherheit noch wichtig. Gerade in Hinsicht auf Aoleyn könnte er zu einem entscheidenden Faktor werden, da er weiß, wie verführerisch Macht ist.
Es wirkt als ob R.A. Salvatore bereits zu Beginn seine Corona-Reihe einen Plan hatte, den er nun umsetzt und der die ganze Welt und damit Länder und Charaktere früherer Romane umfasst, denn die Handlung wird sich in der Fortsetzung mit Sicherheit nicht nur auf den Fireach Speuer und seine direkte Umgebung beschränken.


Fazit

Corona ist R. A. Salvatores ureigene Schöpfung und dies ist jeder Zeile anzumerken. Der Erfinder Drizzt Do´Urdens erschafft in Die Rache der gefallenen Götter eine lebendige Welt und erzählt in ihr ein packendes Abenteuer, für das er sich die Zeit nimmt, die er für seine Charaktere braucht. Die Hexenzirkel-Reihe hat alles was es für einen sehr guten Fantasyroman braucht und R. A. Salvatore ist kompromisslos in Handlung und Actionszenen. Er mischt hier unheimlich gut Fantasy und Horror und vergisst dabei die Charaktere nicht.


Pro & Contra

+ eine neue Ecke der Welt wird erkundet
+ Charaktere entwickeln sich alle weiter
+ die Xoconai wirken wirklich bedrohlich
+ wird mit früheren Ereignissen verknüpft

Bewertung:

Handlung: 4,5/5
Charaktere: 4,5/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4/5


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