Arte (Kei Ohkubo)

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Carlsen (Juni 2020)
ca. 190 Seiten, 10,00 EUR
ISBN: 978-3-551-79861-9

Genre: Historik


Klappentext

Florenz, Anfang des 16. Jahrhunderts. Der Ort, an dem Kunst und Kultur aufblühten und die Renaissance entstand. In dieser lebendigen und strahlenden Zeit möchte Arte, eine Tochter aus adligem Haus, Lehrling einer Kunsthandwerkstatt werden. Doch es erwarten sie viele Schwierigkeiten, denn zu dieser Zeit hatte man kein Verständnis dafür, dass eine Frau ein selbstständiges Leben führt.


Rezension

Arte lebt im 16. Jahrhundert in Florenz. Als Tochter einer Adelsfamilie kann sie, dank ihrem Vater, ihrer Leidenschaft nachgehen: dem Malen. Doch nun ist ihr Vater verstorben. Ihre Mutter versucht sich um alles zu kümmern, unter anderem auch darum, dass Arte einen guten Mann findet, heiratet und somit versorgt ist. Doch für Arte gibt es weiterhin nur das Malen. Sie hat sich fest in den Kopf gesetzt, dass sie keinen Mann zum Leben braucht, sie wird für sich selbst sorgen. Deshalb möchte sie unbedingt als Lehrling in einer Kunsthandwerkstatt anfangen. Doch nicht nur ihre Mutter ist der Meinung, dass eine Frau nicht für ihren eigenen Unterhalt sorgen kann.

Die Kunsthandwerksstätten lehnen sie einer nach dem anderen ab. Für sie ist klar, eine Frau kann dieses Handwerk niemals erlernen! Aber Arte kann das nicht mehr hören, voller Wut schneidet sie sich die Haare ab und erklärt, dass sie dann eben keine Frau mehr sein wolle. Bevor sie sich selbst weiteren Schaden zufügen kann, greift ein Mann ein und hält sie zurück. Da er selbst eine Kunsthandwerkstatt hat, wird Arte ihm empfohlen. Tatsächlich nimmt er Arte mit in seine Werkstatt, doch auch er ist nicht begeistert davon, eine Frau als Lehrling aufzunehmen. Deshalb stellt er Arte eine schier unmögliche Aufgabe als Bedingung.

„Arte“ erzählt davon, wie schwer es früher für Frauen war, sich in der männlich dominierten Welt zu behaupten, und dass reiner Wille manchmal nicht ausreicht, um seine Ziele zu erreichen. Aber ohne Hartnäckigkeit kann es auch nicht klappen. Arte stellt sich den Problemen und auch wenn sie mal verzweifelt, letztendlich gibt sie nicht auf! Die Geschichte ist aus Artes Sicht erzählt, so taucht der Leser in ihre Gefühlswelt ein und erlebt ihre Verzweiflung über die Situationen, sowie auch die Kraft, die sie immer wieder aus sich selbst schöpft. Zusätzlich erfährt man auch viel über die Kunst der Renaissance, die  viele berühmte Kunstwerke hervorgebracht hat.

Die Charaktere bringen diese Story sehr gut rüber. Arte, die sich von dem üblichen Bild abhebt, aber auch lernen muss, dass sie nicht immer alles bekommt, was sie sich wünscht. Auch die anderen Charaktere sind sehr realistisch und transportieren die Einstellungen dieser Zeit sehr gut. Sie alle haben alle einen guten Wiedererkennungswert und sind sehr abwechslungsreich gezeichnet. Insgesamt besteht der Manga aus sauberen Zeichnungen. Die Gesichter der Charaktere sind zwischenzeitlich recht einfach gehalten. Da Emotionen aber über den gesamten Körper transportiert werden, stört dies nicht. Die Kunstwerke, die dargestellt werden, treffen den Stil aus der Renaissance, wodurch alles noch lebendiger wirkt. Hintergründe sind sauber und detailliert.


Fazit

„Arte“ ist ein etwas ruhigerer Manga, der viel aus der Zeit  Renaissance erzählt und klar die Botschaft des Feminismus transportiert.


Pro & Contra

+ Flair des 16. Jahrhunderts
+ glaubhafte Charaktere
+ saubere Zeichnungen
+ gut umgesetzte Emotionen

- einfache Gesichter

Bewertungsterne4

Handlung: 4/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 3,5/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 3,5/5