Ein Korb voller Köpfe (Joe Hill, Leomacs, Dave Stewart)

Verlag: Panini; (Oktober 2020)
Softcover: 188 Seiten; 20 €
ISBN-13 : 978-3741620126

Genre: Horror


Klappentext

Köpfe werden rollen!

Brody Island, 1983: Die junge June Branch besucht ihren Freund Liam, der auf der beschaulichen Insel im US-Bundesstaat Maine einen Sommer lang für den Sheriff arbeitet. Beide verleben eine glückliche romantische Zeit bis vier verurteilte Straftäter bei einem Gefangenentransport entkommen. Zwei von ihnen dringen ins Haus des Sheriffs ein, in dem June und Liam den Abend verbringen. Liam verschwindet spurlos, und der verzweifelten June bleibt nichts anderes übrig, als sich mit einer alten Wikinger-Axt gegen die Angreifer zur Wehr setzen. Und ab da rollen Köpfe!

Der grandiose neue Horror-Comic von Eisner-Award-Gewinner und Bestsellerautor Joe Hill (Locke & Key), gezeichnet von Leomacs (LUCIFER), komplett in einem Band!


Rezension

June Branch reist 1983 am Ende des Sommers nach Brody Island, um sich mit ihrem Freund Liam zu treffen, der dort als Hilfssheriff arbeitet. Am letzten Tag von Liams Sommerjob brechen gleich mehrere Häftlinge aus.
Liam bleibt zusammen mit June im Haus des Sheriffs und ausgerechnet dort werden sie von den Häftlingen angegriffen. Liam wird entführt, aber June kann sich zur Wehr setzen - mit einer alten Wikingeraxt, die aus der Sammlung von Sheriff Clausen stammt und erstaunliche Fähigkeiten besitzt. Der Kopf der damit Erschlagenen lebt trotz Enthauptung weiter. June versucht nun Liam zu retten und Hilfe zu finden. Zu allem Übel trifft ein schwerer Sturm Brody Island und schneidet die Insel vom Festland ab.

Joe Hill, Sohn von Stephen King, ist mittlerweile selbst einer der großen Schriftsteller im Horrorbereich. Neben Romanen hat er bereits mehrere Comics verfasst. Unter anderem stammt Locke & Key aus seiner Feder. Nun kommt unter dem DC Black Label eine von ihm betreute Reihe von Horrorcomics. Ein Korb voller Köpfe ist einer der ersten dieser Comics und diesen hat Joe Hill selbst geschrieben.
Ein Korb voller Köpfe ist keine große Horrorgeschichte, sondern vielmehr eine kleinere Gruselgeschichte, in der Joe Hill etwas Mythologie und Magie und Wikinger einarbeitet. Dies tut er fast nebenbei und äußerst effektiv. Und er nimmt sich zu Beginn erst einmal Zeit die Charaktere zu präsentieren und seine Geschichte aufzubauen. Wo schlechtere Autoren sich schlicht auf den Überraschungseffekt mit der Wikingeraxt verlassen würde, macht es Joe Hill wie sein Vater und baut eine realistische Handlung auf, in die der Horror und der Schrecken einbrechen. Die Geschichte hat zudem relativ viele Wendungen, die sie immer wieder auf den Kopf stellen. Außerdem kommt eine kräftige Prise schwarzer Humor hinzu, denn die Dialoge der sprechenden Köpfe von Junes Opfern sind einfach umwerfend komisch. Joe Hill weiß also genau, was er tut und Ein Korb voller Köpfe ist ein Start nach Maß in diese Reihe.

Leomacs hat zusammen mit Dave Stewart Ein Korb voller Köpfe gestaltet. Seine Zeichnungen sind richtig gut und klar. Er fängt den Horror ein und lässt ihn sich auch in den Gesichtern der Charaktere spiegeln. Er findet den richtigen Rhythmus und die genau richtige Inszenierung, in Bildausschnitt und Perspektive. Dave Stewart liefert wie bei Hellboy die perfekten Farben für die Geschichte, damit Zeichnungen und Handlung ihre Wirkung entfalten können.

Einziges Bonusmaterial ist eine Variant-Cover-Galerie.


Fazit

Joe Hill erfüllt die Erwartungen und liefert mit Ein Korb voller Köpfe ein wahres Schauerstück mit einer simplen aber cleveren Idee ab. Leomacs und Dave Stewart setzen dies in den genau den richtigen Bildern mit den passenden Farben um.


Pro & Contra

+ sehr gute Grundidee
+ mehrere Wendungen
+ gute Zeichnungen
+ Dave Stewarts Farben

Bewertung:

Handlung: 4/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Joe Hill:

Rezension zu Tales from the Darkside
Rezension zu Locke & Key Master Edition Bd.1
Rezension zu Teufelszeug

Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Hill House Comics:

Rezension zu Daphne Byrne
Rezension zu Ein Kühlschrank voller Köpfe

Tags: Joe Hill, Horror, Stephen King, Wikinger