Avatar: Der Herr der Elemente – Premium 6: Ungleichgewicht (Faith Erin Hicks, Peter Wartman)

Verlag: Cross Cult; (September 2020)
Gebunden Ausgabe: 240 Seiten; 40 €
ISBN-13 : 978-3959813815

Genre: Fantasy


Klappentext

Aang muss eine Entscheidung fällen.
Und es gibt kein zurück!

Aang, Katara, Sokka und Toph kehren zur Erdigen Feuerraffinerie, der Fabrik von Tophs Vater, zurück. Und zu Aangs Überraschung wird ihnen die kalte Schulter gezeigt. Bei einem Treffen des Stadtrates wird schnell klar, woran das liegt: ein schwerer Konflikt zwischen Bändigern und Nichtbändigern hat die Stadt fest im Griff und er ist kurz davor, vollends zu eskalieren. Um diesen Zwist zu lösen und die Stadt zu retten, sehen sich Aang und seine Freunde mit schwerwiegenden Entscheidungen konfrontiert, die sie alles in Frage stellen, was sie bisher zu wissen glaubten...

Die Fortsetzung von der populären TV-Serie! Geschrieben von Faith Erin Hicks und gezeichnet von Peter Wartman in Zusammenarbeit mit Michael Dante DiMartino und Bryan Konietzko, den Schöpfern von Avatar: Der Herr der Elemente und Die Legende von Korra.


Rezension

Aang, Sokka, Katara und Toph sind nach den Ereignissen beim südlichen Wasserstamm auf dem Weg nach Yu Dao. Sie stimmen Toph zu, einen Abstecher in die Kranich-Fisch-Stadt zu machen, in der die erdige Feuerraffinerie ihres Vaters steht. Aus dem ehemaligen Dorf ist mittlerweile eine richtige Stadt geworden und damit sind auch die Probleme einer Stadt gekommen, die ein Rat aus Geschäftsleuten zu lösen versucht. Dazu gibt es Konflikte zwischen den Bändigern untereinander und mit den Nichtbändigern. Gerade letztere scheinen aus dem Ruder zu laufen.
Ratsmitglied Liling verspricht Aang zu unterstützen, aber sie scheint nicht ganz ehrlich zu sein.

Faith Erin Hicks und Peter Wartman haben bei Avatar: Der Herr der Elemente ein schweres Erbe angetreten. Die TV-Serie gehört immer noch zu den Top-Serien und hat viele Fans und auch die Comicumsetzung von Gurihiru und Gene Luen Yang ist äußerst beliebt und sehr gut geschrieben. Die Vorgänger von Hicks und Wartman haben die Messlatte für ihre Nachfolger also hochgelegt.
Wem nun bei dieser Fortsetzung dabei die schwierigere Aufgabe zufiel, ist schwer zu sagen. Sowohl Gene Luen Yang als auch Gurihiru haben ihren ganz eigenen Fußabdruck hinterlassen.

Faith Erin Hicks setzt mit Ungleichgewicht genau dort an, wo Gene Luen Yang aufgehört hat und wirft damit nicht alles über den Haufen, was in den letzten Geschichten etabliert wurde, sondern führt diese weiter und baut viele Verweise auf Ereignisse ein, wie z.B. die Geschehnisse um die Fabrik von Tophs Vater und die Begegnung mit Lady Tienhai.
Thematisch geht es um Toleranz und Gleichgewicht, sowohl zwischen Bändigern und Nichtbändigern als auch zwischen Mensch und Natur. Durch das Wachsen der Stadt besteht die Gefahr, dass ihre Bewohner zu viel zerstören und damit dauerhaften Schaden verursachen. Hicks erzählt spannend ihre Geschichte und kommt relativ schnell zum Punkt. Sie hat die Charaktere bereits gut im Griff und gerade Sokka ist ihr besonders gelungen. Die Idee ihn etwas stärker einzubinden und ihn Dinge benennen, seinen Detektivhut aufsetzen und Suki endlich wieder auftauchen zu lassen, ist mehr als gut. Vor allem da Sokka hauptsächlich für den Humor zuständig ist. Mit Suki bereitet Hicks zudem so manche Dinge vor, die später in der Legende von Korra zum Tragen kommen werden. Generell gilt, dass Ungleichgewicht vieles auf den Weg bringt, auf dem die Nachfolgeserie von Avatar aufbaut.
Aangs Gegner in Ungleichgewicht ist gut gewählt und dessen Verhalten in einzelnen Punkten vielleicht nicht immer nachvollziehbar, es stellt ihn aber in eine Reihe mit den anderen Feinden Aangs, die alle auf die ein oder andere Weise charismatisch waren.
Und Toph bekommt auch einmal eine größere Herausforderung, denn sie trifft auf eine Erdbändigerin, die ihr mindestens ebenbürtig zu sein scheint.

Peter Wartman zeichnet gut, kann jedoch nicht ganz an Gurihiru heranreichen. Seine Zeichnungen wirken nicht ganz so ausdrucksstark und sind nicht ganz so dicht am Stil der Serie, aber immer noch nahe genug dran, um den Leser wieder sofort in die Welt von Avatar zu versetzen. Gelungen sind ihm die Kampfszenen bei denen er sich die Hilfe eines Freundes versicherte, der seit langer Zeit Kung Fu lernt und weswegen die Zeichnungen die Dynamiken sehr gut einfangen und alles fließend wirken lassen.
Zusätzlich hatte Peter Wartman die schwere Aufgabe, die Charaktere erneut glaubwürdig etwas altern zu lassen. Seit den Ereignissen der Serie ist nun mittlerweile etwas Zeit vergangen. Auch dies gelingt ihm und Ungleichgewicht sieht gut aus und setzt damit die gelungene Umsetzung als Comic fort.

Wie gewohnt ist das Bonusmaterial umfangreich und besteht aus Skizzen und Anmerkungen der Macher. Dazu kommt das Hardcover und das größere Format, was eindeutig für die Premiumausgabe spricht.


Fazit

Ungleichgewicht ist ein guter Start des neuen Teams im Avataruniversum. Die Geschichte ist gut und spannend und die Zeichnungen können sich auch sehen lassen. Trotzdem gibt es bei beidem noch etwas Luft nach oben.


Pro & Contra

+ Toph bekommt Probleme mit einer Erdbändigerin
+ Suki und Sokka
+ Humor

Bewertung:

Charaktere: 4/5
Handlung: 4/5
Zeichnungen: 4/5
Preis/Leistung: 5/5


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