Alien – Die Urfassung (Dan O´Bannon, Christiano Seixas, Guilherme Balbi)

Verlag: Cross Cult (Dezember 2020)
Gebundene Ausgabe: 112 Seiten; 30 €
ISBN-13 : 978-3966582148

Genre: Horror / Science Fiction


Klappentext

Alien
Die Urfassung

Dies ist die offizielle Comicadaption des Originaldrehbuchs für Alien, geschrieben von Dan O´Bannon – vor den zahlreichen Änderungen, die für den 20th-Century-Fox-Film vorgenommen wurden, und bevor die Designs, die man im Film sieht, angefertigt wurden.

Auf dem Weg zurück zur Erde empfängt die Crew des Raumschiffs Snark ein fremdartiges Signal. Ihre Nachforschung hinsichtlich der Quelle führt die Crew zu einem verlassenen Planetoiden, einem abgestürzten Raumfahrzeug und einer Pyramidenstruktur unbekannten Ursprungs. Als sie sich auf Entdeckungsreise begeben, ahnen sie nicht, welche Kreaturen auf sie lauern …


Rezension

Das Frachtschiff Snark empfängt eine Nachricht eindeutig außerirdischen Lebens. Daraufhin fliegen sie zu dem unbekannten Planetoiden, von dem das Signal stammt. Dort findet die Besatzung eine uralte Pyramide und darin ein unvorstellbares Grauen Einer von ihnen bringt es mit an Bord und das Sterben beginnt. Am Ende läuft es auf einen Zweikampf zwischen Martine Roby und der Bestie hinaus.

Alien ist der Science Fiction-Horror-Klassiker schlechthin. Ridley Scott lieferte ein Meisterwerk ab, welches selbst heute noch seines gleichen sucht. Nicht unerheblichen Anteil daran, dass Scott einen solche stilbildenden, beklemmenden und hochspannenden Film abliefern konnte, haben das Kreaturendesign von H.R. Giger und natürlich Dan O´Bannons und Ronald Shusetts Drehbuch. Wie bei jedem anderen Film auch durchlief das Drehbuch von Alien während des Entwicklungsprozesses verschiedenen Fassungen. Der Verlag Dark Horse hat nun die Urfassung des Drehbuches als Comic umsetzen lassen und konnte dafür Autor Christinao Seixas und Zeichner Guilherme Balbi gewinnen. Sie haben Dan O´Bannons Originaldrehbuch adaptiert, was mit Sicherheit keine leichte Aufgabe war, denn Ridley Scott hat mit Alien nun einmal einen Film mit ikonischen Bildern geschaffen, allein Gigers Design ist einfach prägend für die Geschichte und hat sich in das Gedächtnis der Popkultur verankert.
Christiano Seixas hatte vermutlich den etwas leichteren Teil, da er das Drehbuch „nur“ an die Erfordernisse des Comics anpassen musste. Größtes Problem für ihn dürfte dabei gewesen sein, sich an das Drehbuch zu halten und nicht Elemente aus dem gedrehten Film einzubauen. Dies scheint ihm aber gut gelungen zu sein, denn so einige Elemente, die mittlerweile fest mit Alien verbunden werden, sind in der Urfassung noch nicht vorhanden.
Weder gibt es den Konzern Weyland-Yutani noch gibt es einen Droiden, der im Namen des Konzerns versucht, das Alien auf die Erde zu bringen. In der Urfassung wird die Geschichte sehr stringent erzählt, Nebenschauplätze gibt es kaum, bis gar nicht. Alles ist noch weit mehr auf den Kampf zwischen Alien und Menschen auf engem Raum konzentriert. Dieser ist dem im Film recht nahe. Es gibt sogar einzelne Textzeilen, die sich im fertigen Film wiederfinden und auch das Ende entspricht dem des Films. Lohnt sich also der Blick in die Urfassung? Das auf jeden Fall, denn nicht nur liefert der Comic einen Einblick in die Entwicklung Aliens, sondern hier gibt es die Geschichte auf das Wesentliche destilliert. Das ergibt einen spannenden Comic, der fast ebenso den Horror transportiert, wie es der Film tat.

Guilherme Balbi hatte eine deutlich schwerere Aufgabe zu bewältigen als Christiano Seixas. Er musste das komplette Design des Filmes über Bord werfen und seine eigenen Wege finden das Alien und das Raumschiff Snark zu zeichnen. Das gelingt ihm gerade beim Schiffs- und Raumanzugsdesign sehr gut, nur beim Alien gelingt es ihm nicht ganz, sich von Gigers Entwurf zu lösen. Angesicht der Tatsache, welche Bedeutung dieser hatte, ist es jedoch nur zu leicht nachzuvollziehen, warum Elemente von Gigers Kreatur in seiner zu sehen sind. Das schadet dem Comic jedoch nicht. Guilherme Balbi ist ein guter Zeichner und versteht, was die Geschichte erfordert. Cross Cult tat im Übrigen gut daran das Albumformat für den Comic zu wählen und nicht das amerikanische Standardformat, denn Balbis Zeichnungen brauchen Platz, um zur Geltung zu kommen.


Fazit

Alien – Die Urfassung ist ein interessanter Einblick in die Entstehung eines Filmklassikers. Bereits in der ersten Version ist Alien spannend und bietet Horror, der einen erschauern lässt.


Pro & Contra

+ spannend
+ gute Zeichnungen

Bewertung:

Handlung: 4/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln mit dem Alien:

Rezension zu Alien: Nekropolis
Rezension zu Aliens Classic Omnibus
Rezension zu Batman vs. Aliens
Rezension zu Aliens: Defiance Bd.1
Rezension zu Aliens: Staub zu Staub
Rezension zu Alien: Blutlinien Bd.1