Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag (August 2019)
Taschenbuch: 560 Seiten; 10,99 €
ISBN-13 : 978-3734162039
Genre: Fantasy
Klappentext
Ein unsicherer Waffenstillstand hat in das Unterreich Einzug gefunden. Die Dämonenhorden sind zurückgewichen, und jetzt streiten sich die Matriarchinnen der Dunkelelfen über das Schicksal von Drizzt Do´Urden. Zwar hat sein Einsatz sie alle gerettet, doch die Dunkelelfen sind nicht für ihre Dankbarkeit bekannt – schon gar nicht gegenüber einem ihrer meistgehassten Feinde. Nun muss Drizzt einen Kampf gewinnen, bei dem ihm seine Krummsäbel keine Hilfe sein werden – einen Kampf gegen die schwarzen Herzen seines eigenen Volkes...
Rezension
Drizzt Do´Urden, Artemis Entreri und Jarlaxle sind mit Dahlia aus Menzoberranzan zurückgekehrt. Dabei hat Drizzt einen der gefährlichsten Dämonen vernichtet und somit eine große Bedrohung für die Dunkelelfenstadt abgewendet. Da der Bau des Hauptturms des Arkanums ebenfalls große Fortschritte macht, könnte alles wirklich gut laufen für Drizzt und seine Freunde. Allerdings ist es um den Dunkelelfen nicht gut bestellt, immer weiter zieht ihn eine geistige Krankheit hinab. Drizzt driftet immer weiter in die Vorstellung ab, dass alles um ihn herum eine große Illusion sei, die ihn quälen soll. Als er beinahe seine geliebte Catti-Brie tötet, beschließen seine Freunde einen weiteren Heilungsversuch zu unternehmen. Jarlaxle bringt ihn zum Kloster des Ordens der gelben Rose. Meister Kane scheint der einzige Mensch zu sein, der ihm helfen kann. Aber auch er scheint zu scheitern und die Höllenpest zu gewinnen. Bis auf einmal Yvonnel Baenre unerwartet in Luskan auftaucht und ihre Hilfe anbietet und sie hat einen Plan, der funktionieren könnte.
Derweil treffen Regis und Wulfgar in Damara auf alte Bekannte und müssen sich einer mächtigen Dämonin stellen, die Besitz von der jungen Königin ergriffen hat.
Immer wenn man denkt, es könnte einem nichts mehr überraschen, belehrt R.A. Salvatore einen eines besseren. Die beiden Vorgänger von Meister des Kampfes hatten so einiges an Intrigen und Kämpfen zu bieten und so schien es nur logisch, dass dies den Leser auch im neuesten Roman über den Dunkelelfen erwartet, zumal auch der Titel, der sehr passend ist, dies suggeriert. Stattdessen bekommt der Leser aber größtenteils etwas völlig anderes. In Meister des Kampfes widmet sich R.A. Salvatore Drizzts Krankheit und seiner Heilung. Er stellt die Überzeugungen seines Helden und vor allem ihn selbst auf den Prüfstand. Ist Drizzt wirklich ein so großer Held, der durch nichts bezwungen werden kann oder ist er, wie jeder andere auch, jemand der täglich kämpfen muss? Die Antwort fällt eindeutig aus. Drizzt ist nicht ein Held, weil er schier unbesiegbar ist, sondern weil er immer wieder seine Schwächen überwinden kann und dafür auch Hilfe zulässt. In Meister des Kampfes zeigt Salvatore Drizzt so verletzlich und so voller Zweifel wie nie zuvor. Dadurch bekommen auch andere Charaktere die Möglichkeit auf eine gewisse Art und Weise zu glänzen. Allen voran ist da Artemis Entreri zu nennen, dessen ambivalente Beziehung zu Drizzt Do´Urden häufig Thema war und bei der sich eine Art Kreis in diesem Roman schließt. Wenn Salvatore keine weiteren Romane schreiben würde, wäre dies hier der perfekte Abschluss für die Beiden. Dabei verändert er Artemis nicht völlig, aber zum ersten Mal erfährt der Meuchelmörder wirklichen inneren Frieden. Und mit einer weiteren Figur vermag Salvatore zu überraschen. Yvonnel Baenres Entwicklung wurde zwar im Vorgänger angedeutet, aber welchen Weg sie in diesem Roman einschlägt, ist schon eine Überraschung und macht sehr gespannt auf weitere Abenteuer mit ihr.
Den anderen Teil des Romans bestreiten Regis und Wulfgar und im Prinzip sind sie für die Action in der Geschichte zuständig, mit einer relativ einfach gehaltenen Handlung. Was diesen Teil dann überaus lesenswert macht, ist die langersehnte Rückkehr der Felsenschulterbrüder Ivan und Pickel. Diese beiden außergewöhnlichen Zwerge sind immer eine Bereicherung und warum zeigt sich insbesondere bei Pickel, diesen seltsamen Zwerg, der mit Pflanzen reden kann und einer der besten Druiden der Welt ist. Es macht einfach Spaß ihre Eskapaden zu lesen und mitzuerleben.
Die restlichen Gefährten kommen zwar so gut wie nicht vor, aber für diesen Roman passt das vollkommen. R.A. Salvatore legt hier eine ruhigere Geschichte vor, die sich intensiv mit einzelnen Figuren beschäftigt. Atmosphärisch ist das sehr gut und spannend noch dazu. Wer Fan ist, kommt an diesen Roman nicht vorbei, der noch dazu einen tiefen Einblick in die Gedankenwelt eines Kampfkünstlers wie Drizzt Do´Urden gibt.
Der Klappentext war bereits beim Vorgänger ärgerlich und irreführend. Bei Meister des Kampfes wird es einfach nicht besser. Wer auch immer diese schreibt sollte unbedingt den Roman lesen, denn Inhalt und Klappentext haben kaum etwas miteinander zu tun.
Fazit
Meister des Kampfes bildet den perfekten Abschluss der Heimkehr-Trilogie. Statt einer großen Schlacht und einer großen Bedrohung, muss Drizzt mit sich selbst kämpfen und das ist einfach richtig spannend und fesselnd.
Pro & Contra
+ Ivan und Pickel sind zurück
+ Drizzt im Kampf mit sich selbst
+ Artemis Entreri spielt eine wichtige Rolle
+ Yvonnel Baenres Entwicklung überrascht
Bewertung:
Handlung: 4,5/5
Charaktere: 5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 5/5
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